Little Me
Musical
Musik von Cy Coleman
Songtexte von Carolyn Leigh
Buch von Neil Simon
Deutsche Übersetzung von Jenny W. Gregor (Dialoge) und Tom van Hasselt (Songtexte)
Inszenierung
Deutschsprachige Erstaufführung: 9. März 2019
Stadttheater, Fürth, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Thilo Wolf
- Orchestration: Lars Lange
- Regie: Stephanie Schimmer / Wolfgang Gratschmaier
- Idee & Konzept: Thomas Enzinger
- Ausstattung: Toto
- Choreografie: Gaines Hall
- Licht: Sabine Wiesbauer
Besetzung:
- Die ältere Belle: Maya Hakvoort
- Die junge Belle / Baby, Belles Tochter: Nina Weiß
- Die Männer von Belle: Volker Heißmann
- Patrick Dennis: André Sultan-Sade
- George Musgrove: Ricardo Frenzel Baudisch
- Benny Buchsbaum: Christian Bindert
- Bernie Buchsbaum: Jens Janke
- Mama: Karin Schubert
- Mrs. Eggleston: Marianne Larsen
- Ensemble: Jerôme Knols / Stephan Luethy / Delia Bauen / Marcella D'Agostino / Madina Frey / Simon Tobias Hauser / Elvin Karakurt / Fabiana Locke / Niklas Schurz / Alexander Sichel
Premierenchronik
USA | UA | 17. November 1962 | Lunt-Fontanne Theatre, New York |
GB | EA | 18. November 1964 | Cambridge Theatre, London |
D | Dspr. EA | 9. März 2019 | Stadttheater, Fürth |
Anmerkung: "Little Me" war eine Produktion des Stadttheater Fürth in Kooperation mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding, München und der Comödie Fürth.
Inhaltsangabe
"Dreh-und Angelpunkt der Geschichte ist das Leben der optimistischen und warmherzigen, jedoch auch sehr unfallgefährdeten Belle Poitrine, die glückliche sowie unglückliche Zufälle magisch anzuziehen scheint. Ihre Biografie ist geprägt von vielen Männerbekanntschaften – ihre Liebe gilt aber vor allem einem, in dem sich alle anderen widerzuspiegeln scheinen: Noble Eggleston. Die Unvorhersehbarkeit des Lebens treibt jedoch die zwei immer wieder auseinander. Auf ihrem Lebensweg landet Belle im Gefängnis, wird zum Showgirl und Hollywood-Sternchen, heiratet, wird Mutter, unterstützt Soldaten bei der Truppenbetreuung in einem Krieg und findet sich in etlichen Romanzen wieder, die alle auf eine sehr bizarre Art enden. Ein Schiffsunglück kostet Belles Mann das Leben. Aber Belle wird paradoxerweise reich und steigt im gesellschaftlichen Leben auf. Nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen finden Belle und Noble am Schluss zueinander."
Inhaltsanangabe des Stadttheater Fürth
Kritiken
"Passender hätte das Geschenk zu seinem 50. Geburtstag nicht sein können: 'Mariechen' Volker Heißmann durfte in einem Stück sechs Rollen spielen. Fürths Komödien-Idol bekam am Stadttheater Fürth ein Musical, das älter ist als er und trotzdem erst jetzt die deutschsprachige Erstaufführung hatte. Fürth feierte Heißmann mit 'Little Me – das kleine Ich' für den großen Entertainer.
[...] Neil Simon (Sunny Boys) und Cy Coleman haben es geschrieben und 1962 uraufgeführt, auch die Remakes vom Anfang der Achtzigerjahre aber waren ein Flop. Auf Deutsch ist das simpel gebaute Musical nicht viel besser geworden. Aber wer einen Volker Heißmann hat, steht trotzdem auf der Erfolgsseite. [...] Egal, dass das Stück stereotyp wie eine Nummernrevue abläuft, Wirbel genug macht das Ensemble von der Münchner August-Everding-Akademie, das zeigt, was man dort fürs Musical lernen kann: schon (fast) perfekt und witzig als Lazarett-Putztruppe. Aus München kommen auch Stephanie Schimmer und Wolfgang Gratschmaier für die Regie nach dem Konzept von Thomas Enzinger. Dessen Lieblingsbühnenbildner Toto hat ein wandlungsfähiges, aber wenig stimmungsvolles Bühnenbild entworfen."
Uwe Mitsching: Knete und Karriere. Volker Heißmann begeistert sechsfach im Fürther Musical „Little Me“. In: Bayerische Staatszeitung, 15. März 2019.
"Doch was wäre der Abend ohne die (Stepp-)Choreografie von Gaines Hall und die Company der aus München entliehenen 'Musicalstars der Zukunft' von der Bayrischen Theaterakademie August Everding, die für die circ 70 Rollen gecastet wurden und die in vielen Highlights hervorstechen? [...] Gleichwohl ist der Abend erst komplett durch den Drive der Musik (instrumentiert von Lars L. Lange), den Thilo Wolf mit seinem Orchester vorlegt, durch den perfekten Ton sowie die detailgenauen Kostüme und das revueartige Bühnenbild von Toto, der aus der Perspektive der USA erzählt. Er baute eine vielseitig bespielte gigantische Showtreppe und kommt neben charakterisierenden Großrequisiten, Möbeln und Goldpokalen mit fahrbaren Wänden, die in Stars and Stripes oder den französischen Farben erstrahlen, für die verschiedensten Szenen aus. Über 200 Kostüme geben den zig Rollen Zeitkolorit und Struktur.
[...] Aber dass die Story an der Oberfläche dahinflitzt, auch mal mit etwas Klamauk, nimmt man nicht weiter übel, sie ist ohnehin abstrus und verrückt."
Hartmut H. Forche: Little Me. Gekonnt old-fashioned. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 196, April/Mai 2019, Seite 16-17.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Little Me". Original Broadway Cast, 1962. RCA Victor 09026-61482-2. (1xCD).
- "Little Me". Original London Cast, 1964. DRG 13111. (1xCD).
- "Little Me". Original Roundabout Theatre Cast, 1999. Varese Sarabande VSD-6011. (1xCD).
Literatur
- Andy Probst: You Fascinate Me So: The Life and Times of Cy Coleman. Englische Ausgabe. Applause Theatre Book Publishers, 2015.
Kommentar
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt.
Empfohlene Zitierweise
"Little Me". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 3. Juli 2023.