Sie sind hier: Startseite Inhalte The Life

The Life

Musical 

Musik von Cy Coleman 
Buch von David Newman, Ira Gasman, Cy Coleman basierend auf einer Idee von Ira Gasman
Gesangstexte von Ira Gasman 
Deutschsprachige Fassung von Isabel Taube 

 


Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 15. Januar 2000
Staatstheater Kassel, Opernhaus, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Musikalische Leitung: Steven Gross / Jürgen Osswald
  • Regie: Matthias Davids
  • Choreografie: Melissa King
  • Bühne: Ulv Jakobsen
  • Kostüme: Cheesa Gayden


Besetzung:

  • Queen: Jackie Lowe
  • Sonja: Siggy Davis
  • Jojo: Gaines Hall
  • Fleetwood: Lemuel Pitts
  • Mary: Carina Sandhaus
  • Memphis: Steven Shivers
  • Lou: Joel Kirby
  • April: Iris Makris
  • Chichi: Amanda Whitford
  • Carmen: Kati Farkas
  • Frenchie: Tracy Plester
  • Tracy: Zwetlana Pengel
  • Lacy: Ulrich Popp:
  • Snickers: Friedrich Bührer
  • Silky: Christopher Hemmans
  • Oddjob: Romeo Salazar
  • Slick: Christopher Dietz
  • Polizist: Eric Thome
  • Schuhputzer: Romeo Salazar
  • Mike: Seán W. Wood
  • Dollhouse Dancers: Deborah Smith / Florence Bellomie
  • Street Evangelists: Christopher Hemmans / Tracy Plester / Romeo Salazar
  • Shatilia: Christopher Dietz
  • Zuhälter: Seán W. Wood
  • Swing: Roman Komassa
  • Statisterie des Staatstheaters Kassel & The Life-Band ( Thomas Greenleaves / Manfred von der Emde / Heiko Pape / Lutz Möller / Johannes Rosenberger / Donato Deljano / Urban Beyer / Rolf Rasch / Matthias Wittekind / Jürgen Fromm / Steven Gross / Hans J. Rödig / Judith Gerdis)

 

 

Premierenchronik

USA UA 26. April 1997 Ethel Barrymore Theatre, New York
D Dspr. EA 15. Januar 2000 Staatstheater, Kassel
GB EA 25. März 2017 Southwark Playhouse, London

 

 

Inhaltsangabe

 
"1. Akt: Auf der 42nd Street Anfang der 80er Jahre hatte alles seinen Preis, besonders Sex (Check it out). Jojo, ein weißer Zuhälter, stellt seine Kollegen und die Prostituierten vor. Seine Geschäftsstrategie lautet: Nutze einfach das, was Du hast, für das, was Du willst, bevor Du Dein Ziel verpasst.

Queen und Sonja haben gerade eine Nacht im Gefängnis verbracht (Schöner Tag, denn ich bin raus aus dem Knast). Queen schwört, dass es ihre letzte dort gewesen sei. Endlich hat sie auf dem Strich genug Geld verdient, um mit ihrem Freund Fleetwood New York und die Straße zu verlassen.

Im Hotelzimmer wartet er schon auf sie. Als sie Fleet begeistert erzählt, dass ihr gemeinsamer Traum vom kleinen Haus und den Kindern näher rückt, wird Fleet nervös (Oh Daddy), denn er hat die Hälfte des Ersparten für seine Drogenschulden ausgegeben. Queen macht ihm Vorwürfe, er flieht.

Bekokst träumt Fleetwood vom großen Aufstieg (Ich möchte auch einmal vorn sein). Jojo will ihm dabei helfen. Um ein erfolgreicher Zuhälter zu sein, braucht er eine neue Nutte. Mary, ein Mädchen aus Minnessota, steigt gerade aus dem Bus und ist die Richtige für Jojos Vorhaben. Leicht lässt sie sich mit einer Straßenräuber-Nummer für Fleet, dem hilfreichen Helden, gewinnen.

In Lacy's Bar treffen sich die Zuhälter, und die Nutten erholen sich von der Arbeit. Sonja fühlt sich mit 26 langsam zu alt, ist sie doch schon seit 10 Jahren im Geschäft und hatte über 15.000 Freier (Das horizontale Gewerbe). Memphis, der größte Zuhälter der Gegend, schickt seine Mädchen unsanft zur Arbeit. Fleet erscheint mit Mary, die Memphis sofort auffällt. Er macht sich über Fleet lustig und erklärt, dass man eine Frau mit Charme schnell zur Nutte machen könne (Braucht nicht viel). Als Queen auftaucht, kann Fleet sie nur schwer überzeugen, sich um Mary zu kümmern.

Im Hotelzimmer versucht sie, Mary zum Zurückgehen zu überreden (Geh heim), doch Mary hat nichts zu verlieren.

Die Nutten sind auf dem Strich. Während Tracy, Carmen und April den College Boys nachrennen, erklärt Sonja der erstaunten Queen, dass sie aus Familientradition schon immer Nutte werden wollte. Street Evangelists kommen vorbei. Queen ist ergriffen, auch sie sang im Kirchenchor, und kann sogar Sonja zum Mitsingen überreden (You Can't Get To Heaven). Die anderen kehren ernüchtert zurück und erklären ihre Überlebensregel: It's My Body and My Body's Nobodys Business But My Own.

Mary arbeitet als Kellnerin in der Dollhouse-Bar, springt für eine Tänzerin ein und findet Gefallen am Strippen und dem schnellen Geld.

Wieder mal macht die Polizei den Zuhältern das Geschäft schwer, während die geschnappten Nutten die Polizisten anmachen (Wann lässt man uns mal in Ruh?).

Mary ist zurück im Hotelzimmer. Begeistert von dem vielen Geld feiert sie mit Jojo und Fleetwood (Easy Money):

Queen sitzt im Gefängnis und denkt über ihre Beziehung nach (Ohne ihn), denn alle Zuhälter haben ihre Prostituierten rausgeholt, nur Fleet nicht. Sonja kommt zurück und bezahlt die Kaution für Queen.

In Lacy's Bar tritt Fleet mit Mary auf. Er versucht Queen von der Wirtschaftlichkeit Marys zu überzeugen, doch sie entscheidet: Ich gehe fort.

Der Nuttenball ist das jährlich Großereignis der 42nd Street. Fleetwood kommt mit Mary, die sich, von Jojo eingefädelt, vom Sexfilmproduzenten Lou abwerben lässt. Queen erscheint im teuren Abendkleid und gesellt sich zu Memphis.

2. Akt: Jojo und die Zuhälter erläutern ihr Erfolgsrezept: Ich und die Habgier sind ein Paar.

Queen bedankt sich bei Memphis, dass er ihr das Kleid für den Ball geliehen hat. Doch sie täuscht sich. Memphis zwingt sie, das Kleid als Nutte für ihn auf dem Strich zu verdienen (My Way Or The Highway). Sonja kann Queen knapp vor Memphis' Wut retten. Er droht ihr an, Fleet zu töten.

Lou feiert mit Mary ihre bevorstehende Karriere im Filmgeschäft (People Magazin).

Queen hatte Jojo gebeten, Fleetwood zu ihr in Lacy's Bar zu bestellen. Jojo taucht allerdings nicht mit Fleet, sondern mit Memphis auf, der Queen zusammenschlägt. Als sie wieder alleine ist, kommt Fleetwood in die Bar. Queen erinnert ihn an ihre alten Träume (Da war ein Traum), doch er will nur, dass sie Memphis gehorcht.

Im Hotel trifft Fleet auf die verreisende Mary.

Beim Lincoln-Tunnel zwingt Snickers Queen zum Anschaffen. Die Nutten träumen vom besseren Leben ("Irgendwann" klingt perfekt für Looser wie mich.

Am Hudson River gibt Sonja Queen ihren Koffer und ein Busticket, damit sie New York und Memphis entfliehen kann (Was du für mich bist). Da überrascht sie Fleet, denn dies hier war immer ihr spezieller Ort. Er bittet Queen verzweifelt, zusammen zu fliehen (Wir müssen gehen), doch Queen will ihren Weg alleine gehen. Plötzlich tauchen Jojo und Memphis auf. Fleetwood zielt mit einer Pistole auf Memphis, Jojo schlägt ihm die Waffe aus der Hand und Memphis ersticht ihn. Queen ergreift die Waffe und erschießt Memphis. Sonja schickt Queen zum Bus, nimmt die Tatwaffe an sich und lässt sich verhaften."

(aus dem Programmheft der Erstaufführung)

 

Kritiken


"Das führt auch schon zum schönen Spiel "Erkennen Sie die Melodie". Griffig zwar, swingend und gefällig perlt die Partitur am Ohr ab. Schöne Balladen, eine Prise Jazz und Blues, Zitate aus "Cabaret", auch Operettenschmalz setzt sich im Gehörgang fest. Warum auch nicht das Gute aus der alten Zeit reanimieren. Dass diese Musik dennoch in Beine und Herz geht, liegt an den zwölf Mann der Band unter Steven Gross. Sie ist im Hintergrund der Bühne auf einem Podest und fetzt, vor allem im Blech, gelegentlich recht intensiv, so dass die Texte untergehen... . [...]

Mit Routine und Ideen führt Regisseur Matthias Davids sein Ensemble. Der studierte Germanist und Musikwissenschaftler hat als Sänger und Schauspieler Schiller wie Lloyd-Webber gespielt, kennt also die Bühne aus der Perspektive von Regie und Darstellung. Doch keineswegs akademisch-trocken kommt die Story daher. Tempo, Stimmungswechsel, Tragik und Komik bestimmen den Abend. Klischees werden bedient, Buntheit ist die Devise. Die Bösen sind zynisch und die Braven sind mitleidvoll. Mehr Schattierungen bei einzelnen Figuren hätte "The Life" noch mehr Tiefe gegeben."

Peter Merck: The Life - Europäische Erstaufführung des Cy-Coleman-Musicals. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 81, Februar/März 2000, Seite 16-17.

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • CD mit Einzeltitel im Programmheft der Erstaufführung in Kassel (ohne Nummer).

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"The Life". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 19. November 2019.