Lichter der Nacht
Musical in sechs Bildern
Musik von Peter Riegel
Text von Thomas Pluch und Werner Schneyder
Inszenierung
Uraufführung: 28. Dezember 1965
Opernhaus, Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Otto Dinnebier
- Regie: Kurt Leo Sourisseaux
- Bühnenbild: Walter Perdacher
- Kostüme: Barbara Domcke
- Chöre: Adam Rauh
- Choreographie: Hildegard Krämer
Besetzung:
- Benedikt "Benny" Burger: Kurt Huemer
- Stanislaus Pizel: Kurt Leo Sourisseaux
- Agnes Lazar: Sonja Knittel
- Ursula Klein: Gertie Kleiber
- Hartwig Scheeler: Georg Nowak
- Baron Robert von Brenteneau: Karl Mikorey
- Benno Oberkugler: Pavel Mirov
- Charlie Lohmann: Manfred Böll
- Zwei Herren in Schwarz, Assistenten von Brenteneau: Hans Rickal / Horst Reder
- Zwei Herren in Schwarz, Assistenten von Scheeler: Konrad Kehl / Hans Günther Heiden
- Polizist: Hans Engelhardt
- Musikprofessor: Hermann Sandbank
- Kammerdiener: Adolf Schleiffer
- Fansführer: Georges Lais
- Chor und Ballett des Opernhauses
Ballettsolisten:
- Captain-Girl: Gitta Stuhr
- Akrobatischer Tanz: Marga List / Georges Lais / Monika Knennlein / Peter Masiarevski
- Walzer: Monika M. Krauß / Peter Masiarevski
Premierenchronik
D | UA | 28. Dezember 1965 | Opernhaus, Nürnberg |
Inhaltsangabe
"Da waren einmal die Textautoren Thomas Pluch und Werner Schneyder, die einen klitzekleinen Einfall (Barkeeper gibt Kompositionen seines Barpianistenfreundes als neuentdeckten Straußwalzer aus) mit einem Hauch von Spionage-Verruchtheit (zwei Agentenringen suchen gleichzeitig nach einem Geheimdokument unter dem Decknamen Strauß) auf die Beine halfen. Zwar gab auch das noch nicht allzuviel her, doch das übrige tat die gewitze Garnitur, die parodistische Spiegelfechtterei mit Zeitklischees, mit Illustrierten- und Nachbar-Enthüllungsfreudigkeit, mit Snob-Gelangweiltheit und Beatle-Gekreische."
Willi Wörthmann: Musical-isches Kaleidoskop mit bunten Farben. Uraufführung von Peter Riegels 'Lichter der Nacht' im Nürnberger Opernhaus. In: Fürther Nachrichten, 30. Dezember 1965, Seite Kultur.
Kritiken
"Einer, der sein Stück nicht nur Musical nennt, sondern dann auch (beinahe) wirklich eins schreibt - das ist in der deutschen Unterhaltungsbranche allein schon eine Neuentdeckung. Doch hier waren's gleich mehrere und da sie offenbar - o Wunder - alle das gleiche unter dem magisch-diffusen Verleih-Wort verstanden, wurde eine Sache aus einem Guß daraus, die nur ganz winzige Sprünge hatte.
[...] Ob knallige Beat-Nummer oder klassischer Walzerschwung, ob Schlagergehämmere oder große mondäne Gesangslinie - der Komponist hatte immer etwas Gefälliges, Hübsches, ja sogar ab und zu Zündendes zu bieten. Vom überseeischen Musical-Swing war zwar wenig da (muß auch gar nicht unbedingt sein), dafür um so mehr von der schlagwerkgewürzten Durchschlagskraft moderner Rhythmen, die sogar den (ohnehin nicht sonderlich zwingenden) Preis-Walzer zum Verblassen brachte.
[...] Und doch hätten es vielleicht alle drei Autoren zusammen nicht geschafft, hätten sie nicht in Kurt Leo Sourisseaux einen Verbündeten gefunden, der dies 'Lichter der Nacht' im Reflektor einer verschwenderischen Inszenierungsbrillanz aufleuchten ließ. In einem großartigen Mixtum compositum aus dekorativer Farbenpracht, entfesselter Bühnenmaschinerie und szenischer Präszisonsarbeit bewies die Regie noch überzeugender als das Stück selbst, wie prächtig solch modernes Unterhaltungstheater sein kann."
Willi Wörthmann: Musical-isches Kaleidoskop mit bunten Farben. Uraufführung von Peter Riegels 'Lichter der Nacht' im Nürnberger Opernhaus. In: Fürther Nachrichten, 30. Dezember 1965, Seite Kultur.
Medien / Publikationen
Literatur
- Michael Kerstan: Souris Arche: Kurt Leo Sourisseaux und die Nürnberger Operette ab 1950. Henschel Verlag, Leipzig, 2007.
Kommentar
Peter Rieger (der Komponist) ist das Pseudonym des Kapellmeisters des Nürnberger Opernhauses, Otto Dinnebier, welches er für das Musical 'Lichter der Nacht' gewählt hat.
Empfohlene Zitierweise
"Lichter der Nacht". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 8. September 2022.