Krabat
Mystery-Musical nach einer sorbischen Volkssage
Musik von Olav Krüger
Text von Manuel Kressin
Inszenierung
Uraufführung: 2. Juli 2021
Bockwindmühle, Lumpzig, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Olav Kröger
- Regie: Manuel Kressin
- Ausstattung: Gesine Mahr
- Chöre: Gerald Krammer
Besetzung:
- Krabat: Sebastian Schlicht
- Müller: Thomas C. Zinke
- Gevatter / Hauptmann: Ulrich Burdack / Uğur Okay
- Müllerstochter: Christina Bernhardt
- Krabats Mutter: Claudia Müller
- Tonda: Robert Herrmanns
- Juro: Markus Lingstädt
- Lyschko: Marco Wende
- Ein Junge: Peggy Grunwald
- Opernchor des Theaters Altenburg Gera
Mit freundlicher Genehmigung des Theaters Altenburg Gera / Foto: Ronny Ristok |
Premierenchronik
D | UA | 2. Juli 2021 | Bockwindmühle, Lumpzig |
Anmerkung: Die Aufführung an der historischen Bockwindmühle in Lumpzig war eine Zusammenarbeit des Theaters Altenburg Gera mit dem Verein Altenburger Bauernhöfe e. V..
Inhaltsangabe
Das Mystery-Musical folgt der sorbischen Vokssage um den Waisenjungen Krabat, der in der Mühle in Schwarzkollm vom dortigen Müller in das Handwerk der schwarzen Magie unterrichtet wird. Durch die Liebe der jungen Müllerstochter wird er aus der Knechtschaft des Hexenmeisters befreit, der dabei seinen Tod findet. Anders als in der bekannten Jugendbuchvorlage von Otfried Preußler, bleibt in diesem Musical Krabat als nächster Zauberer auf der Mühle in Schwarzkollm.
Klaus Baberg
Mit freundlicher Genehmigung des Theaters Altenburg Gera / Foto: Ronny Ristok |
Kritiken
"Autor und Regisseur Manuel Kressin erzählt die Volkssage als gutherziges Märchen. Seine Inszenierung ist mehr Kinder- denn Mystery-Musical. Unheimliche Momente kommen kaum auf. Olav Kröger hat zwar eingängige Motive komponiert, etwa für Krabat und Gevatter Tod. Doch mitunter fehlt es an Verve. Seine Musik hat oft einen opernhaften Gestus. Hinzu kommt, dass der Lautsprecher knarzt und Gesang und Musik nicht immer harmonieren.
Der Produktion hätte vielleicht ein bisschen mehr Verschrobenheit gutgetan. Das zumindest legen die Auftritte des Gevatters nah. Der türkische Bass Ugur Okay brilliert als Sensenmann. Seine grotesken Begleiter (Mitglieder des Opernchores), die dem Kosmos eines Hieronymus Bosch entsprungen zu sein scheinen, sorgen durch ihre giftige wie duckmäuserische Art für schrägen Witz."
Ulrike Merkel: Die schwarze Mühle von Lumpzig. 'Krabat', das Altenburg-Geraer Sommertheater, ist an der Bockwindmühle zu erleben. In: Ostthüringer Zeitung, 5. Juli 2021.
"Schauplatz ist dabei nicht nur die Mühle, die dafür extra einen Vorbau erhielt, sondern das gesamte weitläufige Areal. Pyrotechnische Effekte bereichern ebenso die Szenerie wie Gruselmomente und Action. Selbst wenn zur Bestrafung eines der Müllerburschen natürlich eine lebensgroße Puppe auf einen Mühlenflügel gebunden wird, dem Publikum stockt dennoch der Atem. Und dann, als große Gefühle förmlich überhand zu nehmen drohen, hotten plötzlich zwei Müllerburschen nach Schlagermusik (Dramaturgie: Sophie Oldenstein) - ein herrlicher Einfall.
[...] Gerade einmal 150 Zuschauer sind nach den aktuellen Hygieneregeln zugelassen, die auf einem ansteigenden, überdachten Podest bei freier Platzwahl unmittelbar vor der Mühle sitzen. Geplant war eigentlich die doppelte Zahl. [...] Dieses Muscal an der Bockwindmühle ist ein magisches Spektakel, das nach langer Zeit (wehmütige) Erinnerungen an die Prinzenraub-Festspiele wach werden lässt. Kein Wunder, dass es für die noch ausstehenden 17 Vorstellungen allenfalls Restkarten an der Abendkasse gibt."
Ellen Paul: Magischer 'Krabat' an der Mühle. Das erste Musical zur sorbischen Volkssage ist eine Eigenproduktion des hiesigen Theaters und wird vom Publikum in Lumpzig gefeiert. In: Osterländer Volkszeitung, 5. Juli 2021.
"Manuel Kressin hat den Text geschrieben, führt Regie und nutzt die Magie des Ortes. Der Kirschbaum leuchtet mal blau, mal rot (Licht: Julia Friedrich), Zaubersprüche lassen Flammen aus dem Busch schlagen, Scheinwerferchen weisen 130 Zuschauern den Weg. Sie hören, wie Olav Kröger die sorbische Sage gekonnt musicaltypisch vertont hat: mal swingender Bigbandsound, mal liebliche Melodie oder Flöte und Saxophon in flotter Kombination."
Ute Grundmann: Mystery-Musical an der Mühle. In: Die Deutsche Bühne, Das Theatermagazin für alle Sparten, Ausgabe September 2021.
Mit freundlicher Genehmigung des Theaters Altenburg Gera / Foto: Ronny Ristok |
Medien / Publikationen
DVD / Video
- Krabat. Verfilmung von Marco Kreuzpaintner mit Daniel Brühl, Robert Stadlober und Christian Redl. 20th Century Fox, 2009. (1xDVD)
Literatur
- Otfried Preußler: Krabat. Roman. Thienemann Verlag, 2017.
Empfohlene Zitierweise
"Krabat". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 13. September 2021.