Kiss Me, Cole!
Cole-Porter-Revue
Musik und Gesangstexte von Cole Porter
Zusammenstellung und verbindende Texte von Wolfgang Adenberg
Inszenierung
Uraufführung: 24. April 2007
Komödie, Dresden, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung und Klavier: Andreas Henning
- Inszenierung und Choreografie: Winfried Schneider
- Bühnenbild und Kostüme: Ella Späte
Besetzung:
- Cole Porter: Christian Grygas
- Linda Porter: Susanna Panzner
- Ethel Merman: Bettina Weichert
- Mimi Scott / Irene Bordoni / Patricia Morrison: Mandy Garbrecht
- Howard Sturges / Arthur Margetson / Jimmy Durante / Bobby Clark / Lorenzo Fuller: Marcus Günzel
- Steptanz: Elke Kottmair, Radek Stopka
- Swingchor: Constanze Eschrig, Ingela Onstad, Alexander Schafft
Premierenchronik
D | UA | 24. April 2007 | Komödie, Dresden |
Inhaltsangabe
"Cole Porter am Klavier. Er ist wie immer ein Muster an Eleganz und Stil, trägt Smoking und trinkt Perrier Jouet. Er ist ungefähr Mitte 30. Seine Ehefrau Linda kommt hinzu, ebenfalls sehr elegant im Abendkleid. Sie ist im gleichen Alter wie Cole. Es ist ihr Hochzeitstags. Sie erinnern sich an alte Zeiten. Kommentiert von seinen zahlreichen Hits wird der Zuschauer in verschiedenen Rückblenden Zeuge wichtiger Stationen aus Cole Porters Leben: Er sieht, wie sich Linda und Cole in Paris kennengelernt haben und erlebt seine ersten Erfolge als Broadwaykomponist und seinen schließlichen Weltruhm. Aber auch die Krisen, die Linda an der Seite Coles durchleben musste sowie seinen schweren Reitunfall, der ihn für den Rest seines Lebens an den Rollstuhl fesselte, sind ein Teil dieser Cole-Porter-Revue."
(aus: Programmheft der Uraufführung)
Kritiken
"Für eine Produktion der Staatsoperette in Kooperation mit der Komödie Dresden hat Wolfgang Adenberg mit 24 Songs und szenischen oder kommentierenden Texten eine Lebens- und Zeitrevue zusammengestellt: Linda und Cole, Freunde und Stars, Liebhaber und Geliebte, Männern waren beide zugetan. Und doch, letztlich eine außergewöhnliche Liebe ohne Wenn und Aber, jenseits aller Konventionen. Schöner Hauch von Glück, von dem sich besser singen und tanzen lässt als sagen und erklären. Vielleicht sind Adenbergs genau recherchierten Text etwas zu absichtsvoll geraten, im ersten Teil zu umfangreich, nicht immer pointiert genug, mehr zum Mitschreiben, eine Bildungsrevue mitunter.
Musik und Tanz und Stimmen aber siegen. Porters Songs sind unschlagbar, weil sie gut sind. ´Ganz Paris träumt von der Liebe´, ´Anything Goes´, ´Tomorrow´, ´Night and Day´ oder ´Kampf dem Mann´ und ´Viel zu heiß´ aus dem Dauerbrenner ´Kiss me, Kate´ nach Shakespeares ´Der Widerspenstigen Zähmung´. Nur Beispiele! Die Lust auf mehr wird befriedigt, denn mit Christian Grygas als Cole Porter und Susanna Panzner als Linda singt und tanzt ein sympathisches, versiertes Paar durch Höhen und Tiefen."
Boris Michael Gruhl: 24 Songs vom Glück mit Hindernissen, Cole Porter-Revue der Staatsoperette in der Komödie. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 26. April 2007.
"Die Show ist das Metier von Choreograf Winfried Schneider, der auf die kleine Bühne der Komödie das Flair der großen Revuebühne zaubert. Klar klappen hier nicht dreißig Beine in einer Girlreihe nach oben, sondern bestenfalls sechs. Klar wiederholen sich Figuren und Aufstellungen im beschränkten Bühnenraum. Klar sind die Mitglieder der Leubener Ballettcompagnie individuell geprägte Tänzer, die engagiert spielen und singen, aber nicht perfekt funktionieren. Dennoch hat Schneider wieder eine abwechslungsreiche Show inszeniert, er ist genau den Stückvorgaben gefolgt und hat so eine berührende, eben filmreife Geschichte erzählt."
Jens Daniel Schubert: Mit Schwung und Herz: Große Show auf kleiner Bühne. In: Sächsische Zeitung, 26. April 2007.
"Die Staatsoperette und die Komödie sind bei dieser Produktion Partner: subventioniertes Theater und Privattheater gemeinsam verantwortlich. Wolfgang Adenberg hatte die Idee zu dieser Cole-Porter-Revue, die sehr wirkungsvoll das Leben des Exzentrikers mit seinen Liedern verbindet. Revue als Gattungsbegriff ist in diesem Fall eindeutig zu tiefgestapelt, denn die Geschichte steht hier im Mittelpunkt und wird durch die Porter-Songs, teilweise in Englisch bzw. in Deutsch gesungen, genial transportiert. [...]
Dafür, dass der Abend nicht zum Kammerspiel wird, sorgen Bettina Weichert, Mandy Garbrecht und Marcus Günzel in wechselnden Rollen und überzeugen jedes Mal. [...] Nicht ganz so überzeugend agiert die Eastside Bigband unter Andreas Henning. Nur langsam und zögernd überträgt sich der Funke des typischen Porter-Sounds, mal romantisch, mal swingend, mal jazzig, ins Publikum. Schade, denn die Beteiligten im Rampenlicht hätten einen ´zappelnden Saal´ verdient. Unbedingt: ´Kiss Me, Cole!´ - nicht nur in Dresden."
Lutz Hesse: Kiss Me, Cole!, Cole Porters Leben als Revue. In: musicals, Das Musicalmagazin, Juni/Juli 2007, Heft 125, Seite 21.
Medien / Publikationen
Literatur
- William McBrien: Cole Porter, A Biography. USA, Vintage, Reprint Edition 2000.
Kommentar
Bei "Kiss Me, Cole!" handelt es sich um eine Koproduktion der Staatsoperette und Komödie Dresden, die gastweise in der Komödie gezeugt wurde.
Empfohlene Zitierweise
"Kiss Me, Cole!". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 5. Februar 2021.