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Kein Oscar für Casablanca

Musical


Buch von Michael Baran  
Musik von Thomas Zoller
Liedtexte von Kajo Frings, Sol de Sully und Walter Zauner

 


Inszenierung


Uraufführung: 9. Oktober1988   
Carl-Orff-Saal im Gasteig, München, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Regie: Michael Baran
  • Musikalische Leitung: Klaus Kohler
  • Choreographie: Christl Mayr, Michael Baran
  • Bühnenbild: Franz Schwarz
  • Kostüme / Bühnenbildmitarbeit: Jacqueline Steigner
  • Licht: Ginster Hacke


Besetzung:

  • Pressesprecher: Ottfried Fischer
  • Rick Blaine: Franz Westner
  • Ilsa Lund: Sissy Perlinger
  • Victor Laszlo: Bruno Hetzendorfer
  • Captain Renault: Rudolf Knor
  • Major Strasser: Peter Rappenglück
  • Johann Schreiter / Sam / u.a.: Uli Bauer
  • Yvonne / Script-Girl / u.a.: Erika Fischer
  • Capitano Ferrari / Regisseur / u.a.: Jogi Hamberger
  • Angela Schreiter: Diana Köhler
  • Knabe: Mario Becher
  • Tanzensemble: Susanne Golgath, Dunja Kerschner, Heike Schoch, Sissy Staudinger, Corinna Swat, Lukas Cardoso, Christopher Dietz, Marijan Grčić

 

 

Premierenchronik

D UA 9. Oktober 1988 Carl-Orff-Saal im Gasteig, München

 

 

Inhaltsangabe


"Die Hauptperson Rick, der Café-Besitzer, ist im Film ein einsamer Wolf, ein Einzelgänger und -kämpfer, fair, zynisch, patriotisch, standhaft, ein ´guter Mensch´, dem seine eigene Großzügigkeit zu schaffen macht, der nahezu gegen seinen Willen in die Rolle des Guten rutscht. Der Musical-Rick will so sein wie der im Film, was ihm absolut nicht gelingt. Er steht immer daneben bis hin zur Tollpatschigkeit. Das Ansinnen, wie Humphrey Bogart zu sein, geht nicht auf, trotz der coolen, übernommenen Sprüche Bogartscher Prägung, die beim Musical-Rick nur die hohlen Phrasen von Coolness sind und meistens völlig unangebracht und daher komisch wirken. Victor Laszlo, der Widerstandskämpfer und Ricks Konkurrent in Sachen Menschlichkeit, tritt im Film vornehm, gebildet, eloquent auf. Im Musical ist er eitel, dreist, unglaubwürdig und albern. Die Helden des Kultfilms werden ihrer hehren Größe beraubt. Die Story von ´Casablanca´ wird zur Satire eines Kultfilms, zur Satire auf Filmtypen und Filmsituationen."

(aus dem Programmheft der Uraufführung)

 

 

Kritiken


"Autor und Regisseur Michael Baran persifliert den Kultfilm ´Casablanca´ - oder zumindest einige Szenen daraus - veralbert in einer sich rasch verlierenden Rahmenhandlung die Filmtypen und griff in sämtliche Kisten, aus denen Slapstick, Kitsch und purer Blödsinn zu ziehen sind. Die Show hat etliche gute Momente, etwa wenn der dramatische Sängerwettstreit kurzerhand die Zeremonie der Punktevergabe des europäischen Grand-Prix auf den Arm nimmt oder ein Verhör nach dem Schema eines bestens bekannten Ratespiels abläuft.

[...] Jedenfalls kommt das Ganze über eine Workshop-Produktion nicht hinaus - da halfen auch die großzügigen finanziellen Mittel nicht, die eine sehr gute achtköpfige Band (Leitung: Klaus Kohler), ein zahlreiches Ensemble und eine szenisch keineswegs klägliche Lösung (Franz Schwarz) ermöglichten."

Gerhard Knopf: Kein Oscar für Casablanca, Musical-Uraufführung in München. In: Das Musicals, Heft 14, Dezember 1988/Januar 1989, Seite 13-14.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Kein Oscar für Casablanca". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 20. August 2020.