Jack the Ripper und die Frau seines Herzens
Musical
Texte von Kurt Bartsch
Musik von Günther Fischer
Inszenierung
Uraufführung: 23. Dezember 1989
Schloß Theater, Celle, Bundesrepublik Deutschland
- Regie: Jürgen Kern
- Musikalische Leitung: Günther Fischer
- Bühnenbild: Ernst Schweitzer
- Kostüme: Ursel Heinrich
- Choreografie: Alexander Walewski
Besetzung:
- Sally Blixen: Katrin Weber
- Jonathan Smiles: Hartwig Rudolz
- Misses O'Brian: Eva Schocke
- Holmes: Helmut Dicke
- C. W. C.: Eberhard Hoffmann
- Mr. Perkins / Bobby / Hochzeitsgast / Fotograf: Kai Adler
- Girl mit rosa Hut / Verarmte / Hochzeitsgast / Susan: Rapahela Crossey
- Prostituierte / Trinkerin / Verarmte / Hochzeitsgast / Jenny: Tanja Dohse
- Mac, Pianist / Verarmter / Hochzeitsgast / Fotograf / Ballhausbesucher: Ulrich Fischer
- Jane / mutiges Girl / Elendszug / Ballhausgast: Julia Hartmann
- Strichjunge / Matrose / Bobby / Hochzeitsgast / Fotograf / Ballhausgast: Oliver Jacobs
- Alleinstehender / Verarmter / Hochzeitsgast / Fotograf / Ballhausgast: Ludwig Richter
- Nancy: Nina Alpers
- Tänzerinnen der Ballettschule Walewski: Nina Alpers, Steffi Krömer, Astrid Linne, Iris Meinecke, Claudia Ristig, Sabine Roth, Eve von Sassen, Maja Schepelmann, Anja Siemens, Stefanie Timpe, Nina Wolf
Premierenchronik
D | UA | 23. Dezember 1989 | Schloß Theater, Celle |
Inhaltsangabe
"Im Mittelpunkt der Handlung steht einerseits die Beziehung des ´Jack´, Jonathan Smiles, zu Sally, einer Ballhaustänzerin, andererseits der Versuch des Detektivs Holmes mittels Bestechungsgeldern Smiles zu weiteren Morden zu bewegen. Holmes steht unter dem Einfluß eines mysteriösen Auftraggebers C. W. C., der ihn mit Geld versorgt. Die Mordserie soll nicht abreißen, weil das Volk vom allgemeinen Elend abgelenkt werden soll. Smiles alias ´Jack´ braucht das ´Kopfgeld´, um seine Geliebte, Sally, finanziell über Wasser halten zu können. Oder wird Sally sein nächstes Opfer sein? Das Geld fließt, aber das Blut nicht. Oder täuscht der Schein?"
(aus dem Programmhefte der UA, Celle)
Kritiken
"Dennoch war es ein interessantes Projekt, ohne große Längen und immerhin mit einem kleinen Ohrwurm. Die Autoren behandeln den blutrünstigen Stoff aus der britischen Kriminalgeschichte recht frei und verlegen das Geschehen um den Massenmörder Jack the Ripper in die Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges.
[...] Die Bücher sind schon seit Jahrhunderten ein Schwachpunkt im Musiktheater und ´Jack the Ripper´ fühlt sich ganz offensichtlich dieser eher zweifelhaften Tradition verpflichtet. [...] Ansonsten kann Komponist Fischer bei seinem ersten Musical nicht verbergen, daß er seit 15 Jahren schwerpunktmäßig Filmmusik schreibt. Das ist aber kein Manko, denn die Partitur hat eine einheitliche, konsequent durchgezogene Handschrift mit eigenem Stil und Charakter, und das ist mehr, als man von manchem anderen deutschen Musical sagen kann."
Klaus-Dieter Kräft: Jack The Ripper. In: Das Musical, Die Musicalzeitschrift; Heft 21, Februar/März 1990, Seite 9-11.
"Günther Fischer tat sich mit Kurt Bartsch, dem 1980 in die BRD ausgewanderten Dramatiker, Satiriker, Nachdichter, Parodisten, zusammen und herausgekommen ist ein Stück, das bei gründlicher Überarbeitung beträchtliche Chancen haben könnte. Die Bearbeitung vor allem dahingehend, daß die Reibungsflächen zwischen musikalischer Haltung und Fabelinhalt tatsächlich theatralisch-ästhetisch produktiv werden. Denn so scheint es immerfort, als hätten hier Musik und Text nicht unbedingt einander nötig. Unter den Solos, den mannigfachen Liebesduetten der beiden Hauptfiguren, einem Terzett und etlichen Tanznummern blüht manches, was kraft der exorbitanten melodischen Ausdrucksbegabung Fischers, seines absolut souveränen und kreativen Umgang mit dem harmonischen Spektrum im Sinne wechselnder und überraschender klanglicher Farben die Zeit überdauern könnte.
[...] Für schwungvoll-raumgreifende Ballhaus-Show-Szenen ist die kleine Bühne denkbar ungeeignet, dennoch war ansehnlich, wie die im Schrittmaterial recht einfallsreiche Choreographie Alexander Walewskis von einer in Celle beheimateten (Amateur-)Tanztruppe umgesetzt wurde."
Wolfgang Lange: Musical-isches - "drüben". Report über Musical-Aufführungen in Hamburg, Bochum, Celle und Westberlin. In: Theater der Zeit, Heft 3/1990, Seite 16-20.
Kommentar
Am 25. April 1997 wurde im Vogtland Theater Plauen unter dem Titel "Jack The Ripper" eine überarbeitete Version mit neuen Texten von Stefan Berliner und Gunther-R. Eggert zur Musik von Günther Fischer erstaufgeführt.
Empfohlene Zitierweise
"Jack the Ripper und die Frau seines Herzen". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 10. Oktober 2021.