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I Feel Love

Musical mit den Hits von Giorgio Moroder


Musik von Giorgio Moroder
Songtexte von Giorgio Moroder / div. 
Buch von Stefan Vögel

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 17. September 2021 
Stadttheater, Bozen, Italien

  • Musikalische Leitung: Stephen Lloyd
  • Regie: Andreas Gergen
  • Bühnenbild & Projektionen: Jürgen Franz Kirner
  • Kostüme: Aleksandra Kica
  • Choreografie: Marcel Leemann
  • Arrangements: Stephen Lloyd / Roberto Zecchinelli
  • Licht: Michas Beyermann

 

Besetzung:  

  • Giulio: Martin Berger
  • Hannah: Masha Karell
  • Raffaele: Benjamin Oeser
  • Philippa: Merle Hoch
  • Sammy: Andreas Wolfram
  • Hansi: Sebastian Smulders
  • Gerda: Doris Warasin
  • Gonzalo: Michael Souschek
  • Jean-Luc: Peter Lewys-Preston
  • Sybil: Cornelia Mooswalder
  • Sören: Lukas Weinberger
  • Timna: Jil Clesse
  • Olivia: Ariane Swoboda
  • (Alex)andra / Dance-Captain: Sarah Merler
  • Band (Ltg. Roberto Zecchinelli) / Haydn Orchester von Bozen und Triest

 

 

 

 

Premierenchronik

I UA 17. September 2021 Stadttheater, Bozen

 

Anmerkung: Auftragswerk des Stadttheaters Bozen in Koproduktion mit der Stiftung Haydn von Bozen und Trient.

 

 

Inhaltsangabe


"‚Giulio’s Cave‘, der letzte Tanztempel des Disco-Besitzers Giulio thront verlassen auf den Klippen des Mittelmeers. Getanzt wird hier schon lange nicht mehr, einzig der Wischmopp von Sohn Raffaele saust über das Parkett. Hannah, Giulios Frau, versucht ihn zu überzeugen, dass Disco längst Geschichte sei. Sie will die letzte Disco verkaufen und mit dem Geld endlich einen Neuanfang wagen. Aber Giulio hat ganz andere Pläne, was Hannah wütend abrauschen lässt. Drei Gestalten geraten plötzlich in Raffaeles Putzaktion – Philippa und das Paar Hansi und Gerda. Sie sind für das Casting an - gereist, doch Raffaele versteht beim besten Willen nicht, wovon sie sprechen. Erst als Giulio hinzukommt, klärt sich die Situation: Er offenbart Raffaele, dass er das ganze verbliebene Geld der Familie in ein Casting für eine neue Disco-Gruppe gesteckt hat, die ‚Giulio’s Cave‘ wiederbeleben und ihm mit einer Welttournee zu altem Erfolg verhelfen soll. Raffaele ist fassungslos. Kaum von dem Schock erholt, trudeln die anderen Castingteilnehmer*innen ein – Sybil, Sören, Jean-Luc, Timna und Gonzalo. Giulio traut seinen Augen kaum, als er auch Olivia entdeckt, seine alte Liebe. Unter falschem Namen hat sie sich für das Casting beworben. Giulio versucht Raffaele von seinem großen Traum eines Comebacks des Disco-Sounds zu überzeugen, doch der Funke will nicht überspringen – zu sehr fürchtet Raffaele darum, dass die Familie zerbricht, wenn seine Mutter hinter all das kommt. Als auch Sammy eintrifft, ist die Auswahl komplett und das Casting beginnt.

Die Sänger*innen schwitzen unter dem harten Training von Poledancerin Alex. Unterdessen haben Sören und Gonzalo nur Augen für die schöne Sybil, die jedoch viel mehr an Jean-Luc interessiert ist. Sammy macht Philippa ein großes Geständnis und versucht sie zu ermutigen ebenfalls aus sich herauszukommen. Raffaele stößt bei Giulio mit seinen Bedenken auf taube Ohren. Der möchte das Casting vorantreiben und bringt mit der umwerfenden Sybil und dem Volksmusiker Hansi ein sehr ungleiches Duo zusammen. Hansi heizt allen mit seinem sexy Auftritt ein – außer Gerda, die von der Verwandlung ihres Hansis gar nicht begeistert ist. Während alle beim Mittagessen am Strand sind, schwelgen Giulio und Olivia in Erinnerungen ihrer alten Liebe. Ausgerechnet Hannah ertappt die beiden und stürmt wütend davon.

Raffaele entdeckt an der verschlossenen Timna eine unerwartete Seite. Gemeinsam erproben sie einen neuen Sound und kommen sich dabei näher. Auch bei Sybil und Jean-Luc knistert es gewaltig. Während die anderen damit beschäftigt sind ihren verschwundenen Wertsachen nachzuspüren, ist Olivia abgereist. Giulio ist verzweifelt, denn auch Hannah ist verschwunden. Bis er sie gefunden hat, soll Raffaele die Proben für die große Pressekonferenz zur Präsentation der Gruppe in wenigen Tagen übernehmen. Raffaele überwindet seine Angst und stellt sich der Aufgabe, allerdings nur unter der Bedingung seines neuen Sounds. Prompt wird mit Timnas und Alex‘ Hilfe ein neuer Song einstudiert, an dessen Ende es zum leidenschaftlichen Kuss zwischen Sybil und Jean-Luc kommt. Dabei stellt sich heraus, dass der ein falsches Spiel gespielt und die Gruppe bestohlen hat. Entsetzt läuft Sybil davon, gefolgt vom unglücklich in sie verliebten Sören. Überraschend kehrt jedoch Olivia zurück. Raffaele weiß nicht, wie er bei all dem Chaos professionell proben und die Gruppe zusammen halten soll. Am Meer treffen Hannah und Sybil aufeinander und entsagen den Männern. Giulio und Sören finden die beiden und versuchen sie umzustimmen. Verletzt von Sybils Ignoranz kehrt Sören zur Gruppe zurück, während Giulio mit Hannah allein zurück bleibt. Auch die Stimmung unter den restlichen Kandidat*innen ist im Keller. Raffaele beschließt deshalb schon jetzt seine Auswahl bekannt zu geben und sorgt damit für noch größere Unruhe. Gerda will sich in ihrer Verzweiflung darüber, dass nur Hansi es in die Gruppe geschafft hat, von der Klippe stürzen. In letzter Sekunde kann Gonzalo sie aufhalten.

Zwei Tage später steht die große Pressepreview an. Raffaeles Nervosität könnte kaum größer sein. Doch schließlich erscheinen alle Sänger*innen. Hansi, der auf seinen Platz verzichtet hat, und Gerda sind wieder vereint und sogar Hannah taucht auf, um sich mit Giulio zu versöhnen. Vor der großen Show überrascht Philippa alle mit ihrem Comingout. Der große Auftritt der ‚Disco-Pirates‘ kann beginnen!

Als Giulio am Abend die Rezensionen liest, fällt er aus allen Wolken. Die ‚Disco-Pirates‘ sind bei der Presse vollkommen durchgefallen. Er gesteht Hannah, dass er nicht nur ihr letztes Geld verloren, sondern auch die Disco verpfändet hat. Die beiden stehen vor dem Nichts und feiern ihren letzten Abend in ‚Giulio’s Cave‘. Am nächsten Tag herrscht Katerstimmung, alle sind niedergeschlagen vom vernichtenden Urteil der Presse. Giulio kann nicht glauben, wie er sich so hatte täuschen können. Raffaele und Timna reißen die Gruppe aus ihrer Trübsal: Sie haben das Event live gestreamt und die Resonanz in den sozialen Medien ist phänomenal. Ein amerikanisches Tournee-Management macht ein so unglaubliches Angebot, dass keiner der talentierten Sänger*innen zuhause bleiben muss. Raffaele, frisch verliebt in Timna, begleitet die ‚Disco-Pirates‘ als Manager.“

Friederike Wrobel im Programmheft zur UA, 2021.

 

 

 

Kritiken

 
"Aus Moroders riesigem Songkatalog haben es gut 20 Hits in das neue Compilation Musical 'I Feel Love' geschafft, sie untermalen die Geschichte von Giulio, dessen in die Jahre gekommene Diskothek kurz vor der Pleite steht. [...] Die Story hat sich Stefan Vögel ausgedacht, ein im deutschen Sprachraum erfolgreicher Komödien-Autor ('Die Niere'). Die Idee mit dem Casting ist clever, erlaubt sie doch, viele der Moroder-Hits ohne große inhaltliche Verrenkungen unterzubringen. Aber das ist auch schon das Positivste, was sich über das Buch sagen lässt, allzu flach geraten sind die Verwicklungen der handelnden Personen, es fehlen Pfiff und Witz.

Müde ist auch die choreografische Umsetzung von Marcel Leemann, dem so gar nichts Fetziges eingefallen ist. Dabei schreit die Musik doch geradezu nach mitreißenden Tanznummern.

[...] Am Ende kann man das Engagement aller Beteiligten würdigen, was aber nichs an der Tatsache ändert, dass das Ergebnis enttäuschend bleibt. Eine Ahnung davon, was an Disco-Feuerwerk möglich gewesen wäre, bekommt man beim Schlussapplaus, als das Ensemble noch mal richtig Gas gibt und sich das Publikum von den Rhythmen und der guten Laune anstecken lässt."

Klaus-Dieter Kräft: I Feel Love. Eine Hommage an Giorgio Moroder. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 209, Oktober/November 2021, Seite 24-25.

 

 

"Das Prinzip hat sich bereits bewährt. Bei 'Mamma Mia!' zum Beispiel. Oder – etwas naheliegender – bei 'I am from Austria'. Die bekanntesten Ohrwürmer bekannter Ohrwurm-Erzeuger, wie ABBA eben oder Rainhard Fendrich, werden durch einen, wenn nicht plausiblen, dann wenigstens nachvollziehbaren Handlungsfaden zu einem Musical verbunden. Nun hat auch der aus Gröden stammende Komponist und Songwriter Giorgio Moroder 'sein' Musical.

[...] Das Ensemble ist fraglos spielfreudig und stimmstark genug, um den Nummern eigene Noten abzutrotzen. Die Choreografien von Marcel Leemann spielen mit der Handlung angelegten Probensituation. Sie sind angenehm unsauber und mitunter mitreißend ungestüm."

jole: Moroder-Musical in Bozen: Magische Nächte in der Disco von morgen. Giorgio Moroder schrieb ein gutes Dutzend Welthits. Die Vereinigten Bühnen Bozen haben sie nun zum Musical verbunden. In: Tiroler Tageszeitung, 19. September 2021.



 

 

Medien / Publikationen

 

Literatur

  • Dave Thompson: I Feel Love: Donna Summer, Giorgio Moroder, and How They Reinvented Music. In Englisch. Rowman & Littlefield Publ., 2021.

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"I Feel Love". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 30. Juni 2023.