Die Herren des Strandes
Ein Stück mit Songs
Musik von Georg Katzer
Texte von Friedrich Gerlach nach einer Erzählung von Jorge Amado
Inszenierung
Uraufführung: 11. Mai 1971
Theater der Freundschaft, Berlin, DDR
- Musikalische Leitung: Klaus Fehmel
- Regie: Horst Hawemann, Mirjana Erceg
- Ausstattung: Otto Kähler
- Künstlerische Mitarbeit: Hermann Hähnel, Joachim Wittig
Besetzung:
- Pedro Bala: Joachim Siebenschuh
- João Grande: Rainer Büttner
- João José: Rüdiger Götze
- Pirulito: Helmut Geffke
- Boa Vida: Dieter Schaarschmidt
- Hinkebein: Rüdiger Sander
- Kater: Peter Ensikat
- Volta Seca: Hans Oldenbürger
- Almiro: Manfred Struck
- Barandão: Wolfgang Müller-Dhein
- Dora: Petra Kelling
- Dalva: Erika Sieger
- Dona Margarida: Anne Lässig / Elsa Koren
- Gonzales: Wolfgang Schulze
- Alberto: Dieter Zöllter
- Pater José Pedro: Joachim Konrad
- Polizeioffizier: Eugen Eschner
- Polizist: Siegfried Koska
Premierenchronik
DDR | UA | 11. Mai 1971 | Theater der Freundschaft, Berlin |
Inhaltsangabe
"Die Herren des Strandes" ist eine Diebesbande von neun- bis sechzehnjährigen Jungs, die in ärmsten Verhältnissen Mitte der 1930er Jahre am Strand der brasilianischen Hafenstadt Bahia hausen und sich mit Diebstählen ihren Lebensunterhalt erstreiten. Das Musical greift den episodenhaften Stil des Autors Jorge Amado auf und stellt die unterschiedlichsten Charaktere der Diebesbande in den Fokus der Handlung. Dabei sind die Figuren, nach Manfred Nässig (Theater der Zeit, Heft 9, 1971), "mit einem deutlichen Blick aus der Perspektive der Gegenwart beurteilt".
(Klaus Baberg)
Kritiken
"Gerlach versucht nicht, die lose Geschehnisverknüpfung in eine detailgenaue, geschlossene Geschichte zu pressen, und er projeziert seine Stückidee nicht unmittelbar in das Einsichtsvermögen der Kinder. Er benutzt das Mittel des Songs als dramaturgisches und ideelles Vermittlungselement.
[...] Ganz in diesem Sinne vertieft die Inszenierung von Horst Hawemann und Mirjana Erceg die Textvorlage. Dabei liefert Otto Kählers Ausstattung ein wundervolles Spielfeld für die poetische Umsetzung der recht 'moralischen' Geschichte; vor allem bei der Gestaltung des Speichers, des Domizils der 'Herren des Strandes'.
[...] In der Repertoirevorstellung kurz nach dem VIII. Parteitag der SED spendete das jugendliche Publikum in der Parkaue am Ende eines leidenschaftlich bewegten Theaterabends, der vom engen Kontakt zwischen Bühne und Parkett lebte, doppelten Beifall."
Manfred Nässig: Parteilich und wirkungsstark - zu Stück und Inszenierung 'Die Herren des Strandes' am Theater der Freundschaft. In. Theater der Zeit, Heft 9, 1971, Seite 15-17.
Empfohlene Zitierweise
"Die Herren des Strandes". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 7. Juli 2020.