Der Herr der Ringe
Fantasy-Musical
Musik von Bernd Stromberger
Liedtexte von Georg Timber-Trattnig zusätzliche Liedtexte "Dieb in der Nacht" und "Der Herr der Ringe" von Bernd Stromberger Dialoge von Georg Timber-Trattnig und Bernd Stromberger
Inszenierung
Uraufführung: 11. Dezember 1998
Zelttheater Mittelalter, Berlin, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Nick Barnard
- Regie: Bernd Stromberger
- Choreografie und Musical Staging: Denny Berry
- Bühnenkonzept und Bühnentechnik: Rinaldo Olivieri nach einer Idee von Klaus Reschberger und Chris Laska
- Kostüme: Jacopo Olivieri
- Tondesign: Bernd Noack
- Lichtdesign und Special Effects: Chris Laska
Besetzung:
- Bilbo: Bruno Grassini
- Thorin: James Sbano
- Gandalf: Rolf Randolph
- Rosie: Mary Harper
- Sam: Heiko Stang
- Smaug / Gollum: John Davies
- Bard / Ork: Michael Knese
- Bombur: Eric Minsk
- Gloin: Bernard Rüfenacht
- Balin: Craig Cameron
- Kili: Marion Wilmer
- Fili: Christa Schreiner
- Königin: Jennifer Lee Mitchell
- Ensemble: Dietmar Seidner / Otto Pichler / Dino Di Iorio / Wolf Wrobel / Stewart Crowley / Ingolf Unterrainer / Monique O'Neill / Meike Zeidler / Sara Ann Smolen / Kati Heidebrecht / Karín Kern / Marc Basiner
- Swings: Sabine Schreittmiller / Joachim Benoit / Aimée Covo / Michael Franic
- Akrobaten: Oleg Panukalin / Alla Bogino / Evgeni Medvedev / Dace Ulanova / Petra Tobier / Susanne Richter
Premierenchronik
D | UA | 11. Dezember 1998 | Zelttheater Mittelerde, Berlin |
Inhaltsangabe
"Samweis Gamdschie, betagter Legendenbewahrer der Hobbits sitzt im Kreise seiner Enkel und erzählt von Bilbo Beutlin, der auszog, um seinen Zwergenfreunden zu helfen ... und dabei den "Ring der Macht" fand. Vor den Augen der kleinen Zuhörer entsteht die Welt der Mittelerde wo Drachen, fahrende Zauberer und Elben leben, Zwerge fleißig ihre Handwerkskunst betreiben und böse Orks dem Fürsten der Finsternis dienen.
Und - entgegen aller Lebensgewohnheiten des Hobbits - begibt sich der wohlhabende und bequeme Bilbo auf eine abenteuerliche Reise. Er soll, so der Auftrag von Gandalf dem Zauberer, dem Zwergenkönig Thorin zur Rückkehr in sein Reich verhelfen. Von höheren Kräften auserkoren, als "Meisterdieb" diese gefahrenreiche Mission zu erfüllen, muß er große Taten vollbringen. Den finsteren Gollum im Rätselspiel überlisten und ihm den begehrten Ring wegnehmen; den Düsterwald durchqueren, wo Riesenspinnen leben und Elben regieren; seine Freunde retten und den Drachen Smaug bestehlen. Dann muß er noch die Schlacht der fünf Heere überleben, bis er in seine Heimat, das Auenland zurückkehrt, wo er den Ring lange Jahre verborgen halten kann..."
(aus dem Programmheft zur UA, 1998)
Kritiken
"Als "Herr der Ringe" wird das Fantasy-Spektakel in Berlin angepriesen, aber außer der Anleihe beim Titel und einigen Personen steckt von der Geschichte aus Tolkiens bekanntestem Werk nicht viel drin. Das Musical des Wiener Komponisten Robert Stromberger ist purer Etikettenschwindel. Denn statt der aufregenden Ereignisse von Frodo Beutlin, Gandalf, Aragorn und ihren Gefährten, die die Herrschaft des bösen Sauron über Mittelerde nur verhindern können, wenn sie dessen zauberischen großen Ring der Macht zerstören, wird allein die Geschichte von Frodos Vetter Bilbo gegeben. Es ist "Der kleine Hobbit", der den Ring einst auf seiner gefährlichen Wanderschaft mit den Zwergen um Thorin Eichenschild gefunden hat und später an seinen Lieblingsneffen weitergibt."
Helga Bittner: "Der Herr der Ringe": Bunte Mogelpackung - Tolkiens bekanntestes Werk als großes Fantasy-Spektakel. In: Westfälische Rundschau, 14. Dezember 1998.
"Stromberger schöpfte die engen Grenzen des Musical-Genres weitgehend aus. Auf der mitten in der Manege gesetzten Bühne wechselten in schneller Folge besinnliche mit Action-Szenen. Prächtige Kulissen, ausgeklügelte Lichttechnik und wabernder Nebel sorgten für Stimmung.
[...] Stromberger ist es aber sowohl szenisch als auch muskalisch gelungen, den Kontrast zwischen der behaglich-spießigen Atmosphäre von Bilbos Heim im Auenland und den dunklen Gefahren zu bewahren, die in diese heile Welt einbrechen. Musikalisch fehlen allerdings die umsatzwichtigen Ohrwürmer."
[ohne Autorennennung - dpa]: Ein Hobbit ohne Hits - Musical "Der Herr der Ringe" startet in Berlin. In: Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung, Ausgabe 294 /14. Dezember 1998, Seite Kultur.
"Die Musik bietet vorwiegend Gefälliges wie die nett-gefühlsselige Nummer "Sam und Rosie" und gelegentlich wird es rockig, aber eine stringende Partitur ist Stromberger nicht geglückt. Weit weniger für sich einnehmen kann jedoch seine Regie. In erster Linie wirkt die Inszenierung - ebenso wie das Musical Staging und die belanglose Choreographie von Denny Berry - uninspiriert.
[...] Ganz gut gelöst ist der feuerspeiende Drache, der unverkennbar chinesische Verwandte hat. Aber wer um Himmels Willen hatte denn die unglückliche Idee, die Elben mit den Pfauenfedern in der Hand herumstolzieren zu lassen?"
Gerhard Knopf: Der Herr der Ringe - Wenig Fantasy in Mittelerde. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 75, Februar / März 1999, Seite 4-6.
Medien
Audio-Aufnahmen
- CD OC Promo, Not on Label 220 299
Literatur
- John Ronald Reul Tolkien "Der Herr der Ringe", Klett-Cotta; 8. Druckaufl. dieser Ausgabe Dezember 2018 Auflage (1. Dezember 2014), Margaret Carroux / E. M. von Freymann
Empfohlene Zitierweise
"Der Herr der Ringe". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 22. August 2020.