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Ein hässliches Spiel (Dogfight)

Musical


Musik und Gesangstexte von Benj Pasek und Justin Paul
Orchestrierung von Michael Starobin
Buch von Peter Duchan
Nach dem gleichnamigen Warner Bros. Film und dem Drehbuch von Bob Comfort
Deutsche Übersetzung von Daniel Große Boymann

 

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 6. Mai 2017
Theater für Niedersachsen, Hildesheim

  • Musikalische Leitung: Andreas Unsicker
  • Regie: Alice Asper
  • Ausstattung: Holger Syrbe
  • Choreografie: Annika Dickel

 

Besetzung:  

  • Rose Fenny: Elisabeth Köstner
  • Eddie Birdlace: Tim Müller
  • Dick Bernstein: Jürgen Brehm
  • Ralph Boland: Lukas Sandmann
  • Fector: Maurice Daniel Ernst
  • Stevens / Kellner: Björn Schäffer
  • Marcy / Peggy / Hippie: Teresa Scherhag
  • Ruth Zwei Bären / Bibliothekarin / Hippie: Sandra Pangl / Tanja Kleine
  • Mutter Fenny / Suzette / Chippy / Hippie: Judith Bloch / Laura Mann
  • Pete / Gibbs / Drag Queen / Besitzer Nite Lite / Kellner: Jens Krause
  • Marine / Gast im Diner / Nachtclubsänger / Kellner / Big Tony / Sergeant: Fehmi Göklü

 

 

 

Premierenchronik

USA UA 16. Juli 2012 Second Stage Theatre, New York
GB EA 8. August 2014 Southwark Playhouse, London
D Dspr. EA 6. Mai 2017 Theater für Niedersachsen, Hildesheim
A EA (in. Engl.) 5. März 2018 Vienna´s English Theatre, Wien

 

 

 

Inhaltsangabe


"San Francisco am 21. November 1963: Eddie Birdlace, Dick Bernstein und Ralph Boland, die drei Bienen, die ´Three Bs´, kennen ihren Einsatzort: ´so´n kleines Land bei Indien´. Ihren Auftrag in Vietnam umschreibt Birdlace mit den Worten: ´Wir treten ein paar Leuten in´n Arsch, verteilen ´n paar Strafzettel, müssen denen beibringen, wie man mit den verdammten Kommunisten klarkommt und sind in zwei, drei Monaten wieder hier.´ Bevor es aber am nächsten Morgen über den Pazifik geht, wollen es die drei Freunde in San Francisco noch einmal so richtig krachen lassen und eine wilde Nacht erleben. Einer alten Tradition des US-Marine-Korps folgend, schließen die drei jungen Rekruten, zusammen mit weiteren Marines, eine ebenso übermütige wie rücksichtslose Wette ab: den ´Dogfight´. Aufgabe beim Dogfight: Bring das hässlichste Mädchen mit zur Party! Demjenigen, dem das gelingt, winkt der komplette Geldeinsatz als Preisgeld. Bernstein erscheint mit Ruth Zwei Bären zur Party, Boland mit Marcy und Eddie lernt in letzter Minute die unbeholfene, aber idealistische Kellnerin Rose Fenny kennen, die von einer Karriere als Singer-Songwriterin träumt. Den Dogfight gewinnt Boland, aber seine Partybegleitung Marcy, die er dafür bezahlt hat, dass sie ihn zur Party begleitet, erzählt Rose, um was es bei der Party und beim Dogfight wirklich geht. Von der ersten Partyerfahrung mit Birdlace geprägt, schreibt Rose die Spielregeln des Dogfights um und bringt Eddies scham- und sorglose Haltung ins Wanken."

(aus: Programmheft der deutschsprachigen Erstaufführung, Hildesheim)

 

 

 

Kritiken

 
"Die Musik von Pasek und Paul, die mit ´Dear Evan Hansen´ in der aktuellen Saison endlich den seit Jahren prognostizierten massentauglichen Broadway-Hit gelandet haben, bietet eine ansprechende poppige Partitur mit ein wenig Country und Jazz. Viele der Lieder klingen angenehm ungewöhnlich - typische Off-Broadway-Musik, die ein Stück weit vom Mainstream entfernt liegt und die bei der sechsköpfigen Band unter Leitung von Andreas Unsicker in besten Händen ist. 

Alice Aspers Inszenierung verlässt sich dabei voll auf die Tragkraft der Geschichte und der Darsteller. Asper bringt das Geschehen geradlinig und ohne Schnörkeleien auf die Bühne. Doch gerade der erste Akt hat so seine langatmigen Momente. [...]

Im zweiten Akt kommt das Stück besser in Fahrt. Rose und Eddie erleben so etwas wie eine zart angedeutete Liebesgeschichte, für deren emotionale Wirkung eine deutlichere Nähe zum Publikum allerdings immer noch wünschenswert gewesen wäre. Doch parallel zu den beiden Charakteren, die endlich lernen miteinander umzugehen, kann sich auch das Publilum zunehmend mit ihnen identifizieren. Nach dieser Nacht geht es für die Soldaten nach Vietnam und die Zuschauer werden in einer mitreißenden Szene Zeuge, wie einer der jungen Männer nach dem anderen umkommt, bis nur noch der verstörte Eddie übrig bleibt. Nach seiner Rückkehr in die USA gibt es noch ein weiteres Treffen zwischen Eddie und Rose. Doch erfreulicherweise kommt ´Dogfight´ ohne verkitschtes Hollywood-Happy-End aus und erreicht gerade dadurch, dass der Zuschauer nachdenklich und durch den Realismus berührt das Theater verlässt."

Michael Rieper: Ein hässliches Spiel (Dogfight), Eine Wette und ihre Folgen. Online-portal www.musicalzentrale.de, ohne Datum.

 

"Die Werbetexter des Theaters bedienen sich großer Worte - da ist von der ´berührendsten Romanze der Musical-Literatur´ die Rede. Das weckt natürlich sehr große Erwartungen, zumal kleinere Stücke durchaus oft mehr zu berühren mögen als die ganz großen Inszenierungen. Leider wird diese Erwartung hier nicht erfüllt. Die Texte sind oft platt, vermutlich ebenso wie hoffentlich dem Umfeld der US-Marines geschuldet. Die Szenen selbst bieten meistens nichts Neues und sind dafür, bis auf wenige Momente im zweiten Akt, zu wenig unterhaltsam geschrieben. Auch wenn die Idee des Stückes - übrigens basierend auf einem Kinofilm - durchaus gut ist und in der Summe von Peter Duchan stimmig umgesetzt wurde, fehlt doch immer wieder der zündende Moment, der dieses Stück tatächlich tief berühren ließe. Auch die Musik von Benj Pasek und Justin Paul bietet wenig Raum für absolute Ergriffenheit. Sie ist anders, als man es von den Partituren großer Musicalkomponisten gewohnt ist, und dadurch auch sehr spannend. Aber manchmal möchte man sich als Zuschauer doch gern aus der Spannung heraus begeben und sich in eher vertrauten, großen Gefühlsklängen verlieren und vielleicht Melodien entdecken, die einem schon beim ersten Hören so nah sind, dass man sie gleich zumindest mitsummen möchte. [...]

Denn wenn auch die Darsteller selbst an diesem Abend sicherlich ihr Bestes gegeben haben, ist es ihnen leider nicht zur Gänze gelungen, die Schwächen des Stückes und der Inszenierung zu überspielen."

Johanna Klaus: Amerikanische Marine-Geschichte emotional verpackt, "Ein hässliches Spiel" feiert deutschsprachige Erstaufführung in Hildheim. In: blickpunkt musical, Ausgabe 88 (03/17), Mai-Juli 2017, Seite 34-36.



Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Dogfight". Original Cast Recording, USA 2013, Ghostlight Records 584470. (1xCD)

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Das hässliche Spiel" ("Dogfight"). In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 12. Februar 2021.