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Goldfieber

Musical nach Motiven aus Leben und Werk Jack Londons


Musik von Teodor Šebo-Martinsky
Text von Miroslav Šebo und Gita Kopeliovičova
Deutsche Übersetzung von Klaus Winter (Dialoge) und Klaus Eidam (Verse)

 

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 12. April 1985
Musikalische Komödie, Leipzig, DDR

  • Musikalische Leitung: Ralph Rank
  • Regie: Klaus Winter
  • Choreographie: Monika Geppert
  • Bühnenbild: Jochen Schube
  • Kostüme: Dorothea Weinert
  • Chöre: Armin Oesser

 

Besetzung:  

  • Jack Gardener: Karl Zugowski
  • Jenny, Sängerin: Annelies Breitkopf
  • Bill, Jacks Freund: Peter Vorwerg
  • Ezechiel ("Opa"): Johannes Fritsch
  • Mr. Hammond, ein Unternehmer: Hans-Gottfried Henkel
  • Mrs. Hammond, seine Gattin: Lisa Thomas-Muschau
  • Tom, ihr Sohn: Bernd Baumann
  • Caroline, ihre Tochter: Margarete Junghans
  • Mr. Blueberry, der Richter: Wolfgang Günther
  • Eine Dame in der Bibliothek: Barbara Wienhold
  • Pedro, Mexikaner: Walter Reimsbach
  • José, ein Mexikaner: Harald Blümel
  • Pablo, ein Mexikaner: Walter Schmidt
  • Ein Postbote: Werner Schröter
  • Zwei Zeitungsverkäufer: Burkhard Stephan / Adolf Scheffler
  • Ein alter Tramp: Klaus Winter
  • Matrosen / Hafenarbeiter / Passanten / Damen und Herren der Gesellschaft / Leser in der Bibliothek / Goldgräber / Girltruppe / Börsenspekulanten / Makler: Chor und Ballett der Musikalischen Komödie
  • Pantomime "Goldfieber": Cornelia Weber / Carla Rodriguez / Katrin Nüske / Helga Wendel / Heike Pabst / Corina Franz / Chor und Ballett der Musikalischen Komödie
  • Pantomime "Börse": Cornelia Weber / Ballett der Musikalischen Komödie

 

 

 

 

 

Premierenchronik

CSSR UA ? Bratislava
DDR Dspr. EA 12. April 1985  Musikalische Komödie, Leipzig

 

Anmerkung: Die Daten zur Uraufführung konnten bis nicht ermittelt werden.

 

 

Inhaltsangabe


"Die Geschichte Jack (London) Gardeners, der sich vom Hafenarbeiter und Seemann autodidaktisch zum Schriftsteller entwickelt, den Umwegg über die Verlockung des Kapitals machen muß, um schließlich seine Berufung zu erkennen, ist sicher voll sozialer und menschlicher Wahrheit, jedoch mager an dramatischer Substanz. [...] Daß Caroline Hammond, die er zu lieben beginnt, ihm Bildungsmöglichkeiten durch Bibliotheksbenutzung erschließt, genügt um seinen Ehrgeiz zu wecken. Daß er für die Familie des reichen Mr. Hammond nicht salonfähig ist, genügt , um ihn zu den Goldadern des Klondike aufbrechen zu lassen. Reich und erfolgreich zurückgekehrt, Alkohol und ausschweifendem Nachtleben verfallen, braucht er nur einem alten Tramp zu begegnen, der ihm die Vergänglichkeit irdischen Guts vor Augen führt, um zur inneren Einkehr zu gelangen und zu einer schriftstellerischen Berufung zurück zu finden. Daß er nach diesem Erkenntnisprozeß wieder auf Caroline trifft, die - inzwischen verarmt - eine Stellung in seinem Unternehmen angenommen hat, ist für meine Begriffe ein konzeptionelles Schwänzchen zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit und zur Herbeiführung eines Happy ends."

Elke Schneider: Musical-Nachschub aus Bratislava und Budapest. In: Theater der Zeit, Heft 10/1985, Seite 33-34.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Überhaupt ist das bilderreiche Stück stilistisch uneinheitlich. Da wechseln übliche Kneipenszenen mit grobkörniger Demonstration der High Society, da folgt auf sentimentales Sterben bloße Konversation, da bleibt am Ende kaum mehr als der Eindruck von einem großen Potpourri im Sound der älteren Generation durch viele Wiederholungen eingägig illustriert von der Musik Teodor Šebo-Martinsky.

[...] Aber man ist ja für jede Novität auf dem spärlich bestellten Feld dankbar, und so wurde die DDR-Erstaufführung am Schluß mit viel Beifall aufgenommen. Anerkennung für Klaus Winters choreographisch von Monika Geppert unterstützte Routineinszenierung im zum Teil dokumentarisch aufgemachten Bühnenbild von Jochen Schube und vor allem für Ralph Ranks im melodiösen Sentiment und im rhythmischen Swing gleich eingängige Direktion des gut aufgelegten Orchesters."

Georg Antosch: Fiktion ohne Basis. "Goldfieber" nach Jack London - DDR-Erstaufführung in Leipzig. In: Neue Zeit, Zentralorgan der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, Nr. 95, 23. April 1985, Seite 4.

 

 

"Die Musik bewegt sich mit gängigem Theaterorchester-Instrumentarium zwischen Country, Swing, slawischem Einschlag, Folklore, Operette und Show. Sie ist handwerklich sauber, solide instrumentiert, aber ohne besondere Höhepunkte und Reibungen (Was vielleicht zu Höhepunkten führen könnte, ist wegen Ermüdung des Publikums durch den schleppenden Gang der Story gebremst).

[...] Klaus Winter als Regisseur versuchte, alle Vorgänge und Partnerbeziehungen (soweit sie vom Stück her überhaupt möglich waren) konkret und real zu etablieren (wobei das Bühnenbild Jochen Schubes hilfreich, aber nicht allzu attraktiv war).

[...] Die sachkundige und schöne Choreographie von Monika Geppert hätte - wie auch ihre Tänzer - mehr Applaus verdient, aber  das 'Goldfieber' hatte leider das Publikum nicht mehr erfaßt. Trotzdem sei nachdrücklich den Autoren und Übersetzern für Engagement und Suche nach immer neuen Themen gedankt."

Elke Schneider: Musical-Nachschub aus Bratislava und Budapest. In: Theater der Zeit, Heft 10/1985, Seite 33-34.

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Goldfieber". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 26. November 2022.