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Goethe

Musical


Musik von Martin Lingnau
Songtext von Frank Ramond 
Buch von Gil Mehmert 
Nach dem Film "Goethe!" von Philipp Stölzl 

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 3. Juli 2021 
Festspiele, Bad Hersfeld, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Christoph Wohlleben
  • Regie: Gil Mehmert
  • Orchestration: Sebastian de Dominco
  • Choreographie: Kim Duddy
  • Bühne: Jens Kilian
  • Kostüme: Claudio Pohle
  • Lichtdesign: Michael Grundner
  • Sounddesign: Joerg Grünsfelder
  • Dance Captain: Juriaan Bles

 

Besetzung:  

  • Johann Goethe: Philipp Büttner
  • Lotte: Abla Alaoui
  • Kestner: Christoph Messner
  • Wilhelm Jerusalem / Buchhändler: Thomas Hohler
  • Rotschopf / Studentin / Kammerzofe: Karen Müller
  • Vater Goethe / Professor / Angeklagter: Rob Pelzer
  • Vater Lotte / Professor / Verleger: Detlef Leistenschneider
  • Kammermeier / Mephisto / Professor / Kutscher / Postler: Mischa Mang
  • Anne / Ninon / Studentin / Kammerzofe: Inga Krischke
  • Schleyn / Student: Pascal Cremer
  • Borgmann / Student: Florian Minnerop
  • Studentin / Kammerzofe / Elisabeth: Isabel Waltsgott
  • Student / Jurist / Carl: Leon Petzold
  • Student / Jurist / Gustav: Claudio Gottschalk-Schmitt
  • Studentin / Kammerzofe / Gypsy-Mädchen: Marije Louise-Maliepaard
  • Studentin / Kammerzofe / Hausdame / Gypsy-Mädchen: Eva Zamostny
  • Student / Jurist / Gendarm: Peter Knauder
  • Student / Jurist / Gendarm: Juriaan Bles

 

 

 

Goethe! Bild 1

Philipp Büttner (Goethe), Abla Alaoui (Lotte)

© BHF / Foto: K. Lefebvre

 

 

Premierenchronik

D UA 3. Juli 2021 Festspiele, Bad Hersfeld

 

 
 

 

Inhaltsangabe

 

"Goethe, der als Student alles Mögliche im Kopf hat außer dem Studium, wird von seinem gestrengen Vater ans Reichskammergericht nach Wetzlar geschickt, nachdem er beim Examen durchgefallen ist. Dort lernt er Charlotte Buff kennen und verliebt sich in sie. Er ist nicht der Einzige, der von der lebenslustigen, natürlichen, selbstbewussten Lotte fasziniert ist. Auch sein Vorgesetzter, Gerichtsrat Kestner, hat ein Auge auf Lotte geworfen, und er kann – im Gegensatz zu Goethe – auch finanzielle Sicherheit bieten. Das ist wichtig für Lotte und ihre Familie, die in relativ bescheidenen Verhältnissen leben. Sie fühlt sich für ihre vielen jüngeren Geschwister verantwortlich.

Ohne zu wissen, dass sie dieselbe Frau lieben, gibt Goethe seinem Vorgesetzten Tipps für einen erfolgreichen Heiratsantrag, den Lotte aus Vernunftgründen und auf Drängen ihres Vaters annimmt. In der Hoffnung auf einen romantischen Abend mit seiner Herzensdame platzt Goethe in die Verlobungsfeier Lottes mit Kestner, der sehr schnell bemerkt, was zwischen Lotte und Goethe läuft. Er fordert den Rivalen zu einem fingierten Duell und sorgt dafür, dass Goethe im Gefängnis landet. Anders als sein Freund Wilhelm Jerusalem, der aus unglücklicher Liebe den Freitod wählt, setzt Goethe seinen Liebeskummer während der Haft in Kreativität um.

Er verfasst seinen berühmten Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“, in den seine eigenen Erlebnisse und Gefühle einfließen. Den schickt er Lotte in der letzten verzweifelten Hoffnung, sie damit umzustimmen. Doch Lotte heiratet Kestner und Goethe versinkt in einem Strudel von Alkohol, Drogen und Ausschweifungen. Sein Vater holt ihn schließlich zurück nach Frankfurt, wo Goethes Roman, den Lotte einem Verleger anvertraut hat, inzwischen ein Kassenschlager ist. Seine Karriere als Schriftsteller beginnt.

(aus: Christine Zacharias: Jung, wild und rebellisch: Das Musical „Goethe!“ bei den Bad Hersfelder Festspielen. In: HNA, Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, 5. Juli 2021)

 

 

 

Goethe! Bild 2

Ensemble "Goethe!"

© BHF / Foto: K. Lefebvre

 

 

 

Kritiken

 
"Regisseur Gil Mehmert, der auch das Buch zur Musicaladaption verfasst hat, hat ein rasantes, lautes und hochexpressives Musical auf die Bühne gebracht, das zu keinem einzigen Zeitpunkt langweilt. Ein Großteil hierzu trägt auch Kim Duddy mit ihrer furiosen und sehr wirkungsvoll einstudierten Choreografie bei. Das bei Freilichtaufführungen ausladende Tanznummern zur Aufführung gebracht werden, ist ohnehin alles andere als gang und gäbe - Kosten und Mühen hat man in Bad Hersfeld also in keinster Weise gescheut.

[...] Ebenso wie im Film gibt es natürlich auch in dem Stück viele literarische Anspielungen zu entdecken, im Übrigen genauso wie Zitate von Nena-Songs. In diesem Goethe-Musical geht es also kunterbunt zur Sache. Auch Goethes Autobiografie 'Dichtung und Wahrheit' wird des Öfteren als Stichwortgeber benutzt. Das und vieles andere unterhält jederzeit und die äußerst aufwendige Produktion ist zudem auch wirklich beeindruckend. Man muss aber die Herangehensweise an den Stoff schon auch toll finden, um auch 'Goethe!' toll zu finden."

Markus Zeller: Goethe! Laut, schnell und hochexpressiv: unterhaltsam auf Teufel komm raus!. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 208, August/September 2021, Seite 14-16.

 

"Die Zuschauer bekommen ein imposantes, bildstarkes und temporeiches Musical mit mitreißenden Choreographien und eingängiger Musik: mal rockig, poppig, rappig oder gefühlvoll. Und das nonstop. Begleitet wird das Musical von einem glänzend aufgelegten Orchester, das dem Stück Format verleiht. Es gab aber auch kritische Stimmen, denen die Dauerbeschallung zu viel wurde.

Die Zuschauer bedachten die Premieren-Show immer wieder mit Szenen-Applaus und am Ende mit Standing Ovations. Es ist womöglich eines der spektakulärsten Singspiele der vergangenen Jahre in Bad Hersfeld - allerdings mit Schönheitsfehlern. Die räumlichen Möglichkeiten der Stiftsruine werden ignoriert. Gespielt wird auf kompaktem Raum - wohl, damit das Stück problemlos auf andere, kleinere Bühnen übertragen werden kann. So kann damit auch andernorts Geld verdient werden."

Petra Klostermann: Auftakt der Bad Hersfelder Festspiele Kreativität, Nonstop-Musik und Bitterböses auf dem Tenniscourt. In: Hessenschau, Hessischer Rundfunk, 5. Juli 2021.

 

"Es ist fast, als hätten alle Beteiligten an der Musical-Inszenierung „Goethe!“ ihre Energie, ihre Ausdruckskraft, ihr darstellerisches, gesangliches und musikalisches Können während der langen Monate des Lockdowns aufgespart und in diese Produktion in Bad Hersfeld gesteckt. Mit bombastischem Sound bläst das Orchester unter der Leitung von Christoph Wohlleben das Publikum fast von den Sitzen, die temporeichen Tanzszenen sind einfach mitreißend und die kraftvolle und ausdrucksstarke Darstellung der tragenden Rollen berührt.

[...] Regisseur Gil Mehmert hat die einzelnen Figuren gut herausgearbeitet und aus dem Stoff aus dem 18. Jahrhundert ein temporeiches, modernes Musical geschaffen, das atemlos mit treibenden Rhythmen von Song zu Song, Szene zu Szene hastet. Ein wenig mehr Ruhe zum Durchatmen hätte allerdings nicht geschadet. Gerade die romantischen Momente hätten mehr Ruhe verdient. Ärgerlich ist zudem die Jagdszene, in der die Jagd auf ein Reh gleichgesetzt wird mit der Eroberung von Frauen.

Energiegeladen, präzise und anspruchsvoll auch die Tanzszenen, die Kim Duddy choreographiert hat. Wer hätte je gedacht, dass Aktenordner so wichtige Requisiten sein könnten.

Unter der Leitung von Christoph Wohlleben zeigt das Orchester einmal mehr, welche Qualität es ist, wenn live gespielt wird und die Musik nicht vom Band kommt. Allerdings wäre mitunter etwas weniger Bombast mehr gewesen und hätte das Verständnis der Texte erleichtert."

Christine Zacharias: Ein Goethe voller Energie bei den Bad Hersfelder Festspielen. Musical riss Publikum von den Sitzen. In: Hersfelder Zeitung, 4. Juli 2021.

 

 

 

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Philipp Büttner (Goethe), Abla Alaoui (Lotte)

© BHF / Foto: Steffen Sennewald

 

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • "Goethe!" Das Musical. 70. Bad Herzfelder Festspiele, In Kooperation mit Stage Entertainment, Original Bad Hersfeld Cast, Studio-Einspielung, 2021, HitSquad 18425. (1xCD)

 

DVD / Video

  • "Goethe!". Film von Philipp Stölzl mit Alexander Fehling, Moritz Bleibtreu und Miriam Stein. Warner Bros (Universal Pictures), 2011. (1xDVD).

 

 

 

Kommentar

 

Die Uraufführung war eine Kooperation der Festspiele Bad Hersfeld und der Stage Entertainment.

Erstmals auf der Bühne zu sehen war das Musical unter dem Titel „Goethe! Auf Liebe und Tod“  im April 2017 an der Folkwang Universität Essen als eine Art Tryout-Produktion. Gil Mehmert, Professor an der Folkwang-Universität, präsentierte in Zusammenarbeit mit der Stage Entertainment das Musical mit Studierenden des dritten und vierten Jahrgangs, die zum Teil von professionellen Musicaldarstellern unterstützt wurden.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Goethe!". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 18. Juli 2021.