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Gambler

Musical


Musik und Texte von Eric Woolfson 

 


Inszenierung


Uraufführung: 26. Oktober 1996
Musical-Bühne Mönchengladbach, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Regie: Elmar Ottenthal
  • Musikalische Leitung: Harry Koning
  • Bühnenbild: Hannes Rader
  • Choreographie: Peter Wissmann
  • Kostüme: Sabine Coch
  • Chor-und Orchesterarrangements: Gavin Greenaway
  • Sounddesign- und musikalische Arrangements: Haydn Bendall
  • Soundconsulting: Othmar Eichinger
  • Lichtgestaltung: Wieland Müller-Haslinger

 

Besetzung:

  • Casino-Boss: Rafi Weinstock
  • Gambler: Reinhard Brussmann
  • Show-Girl: Annika Bruhns
  • Countess: Georgina Chakos

 

  • Gambler (alternierend): Gerardo Jak
  • Show-Girl (alternierend): Nicky Forsyth

 

  • Gambler Cover: Mario Taghadossi / Chris van Tongelen
  • Show-Girl Cover: Chris Kempers
  • Casino-Boss Cover und Gigi: James Sbano
  • Countess Cover: Isabel Broders / Yana Kriz

 

  • Ensemble und Show-Girls: Jan Apel / Peter Bierings / Isabel Broder / Sally Davies / Monika-Julia Dehnert / Mireille Gebbink / Gary Hartley / Vivian Hendriks / Jaap v't Hoff / Chris Kempers / Oliver Linde / Claudia Mittag / Nadja Orlando / Mirella van Pelt / Michael Petersson / Susanne Riegger / James Sbano / Dirk Smits / Paul Stampehl / Neelienke Toering / Chris van Tongelen / Stephanie Tschöppe / Christian Zmek

 

  • Swing: Birte Ketelsen / Marc Pagan / Nora Nicole Pichette / Heinz Wäckerle

 

 

Premierenchronik

D UA 26. Oktober 1996 Musical-Bühne, Mönchengladbach

 

 

Inhaltsangabe


"Schauplatz der Geschichte ist ein Casino der noblen Art - irgendwo auf der Welt, wo Menschen zu besessenen Spielern werden, weil sie Geld und Gewinn mit Lebensglück verwechseln. Im "Peking Palace" gibt es Verführer und Verführte, die durch Intrigen, Sehnsüchte und Leidenschaft in ein Geflecht gegenseitiger Abhängigkeit geraten. Jede Figur benutzt die andere auf subtile oder offene Weise, um an das Ziel ihrer Träume zu gelangen...

Das Glück aber, so zeigt sich, läßt sich nicht kalkulieren und nicht im Spiel erzwingen. Eine Zahlenkombination ist selten der Schlüssel zum dauerhaften Erfolg. Und am wenigsten ist die Liebe eine berechenbare Größe: Sie nimmt ihren Abschied, wenn sie zu zweifelhaften Zwecken mißbraucht wird.

Lebhafter Betrieb herrscht im "Peking Palace". Die Kugeln rollen, die Karten sind gemischt und die Gäste sowie die Angestellten spielen ihren Part im Einsatz um Geld und Glück. Der abendliche Tanz um das "Goldene Kalb" hat begonnen! Der Casino-Boß weiß genau um die Schwächen und heimlichen Sehnsüchte seiner Gäste und nutzt diese Kenntnis, um jeden zu hemmungslosem Spieleinsatz zu verführen.

Neugierig und ahnungslos betritt ein junger Mann das Casino - ganz offensichtlich ist er neu in der Welt des Spiels. Routiniert wird er vom Casino-Boß wie ein alter Bekannter begrüßt; schon hat er den "neuen Kunden" fest im Griff und will ihn erst mit leeren Taschen wieder loslassen. Als die stündliche Tanzshow im Casino beginnt, ist der junge Spieler fasziniert von der schillernden Eleganz und der flirrenden Erotik der Tänzerinnen. Für eines der Mädchen interessiert er sich ganz besonders. Auch das Show-Girl findet Gefallen an dem jungen Mann, doch wird sie eindringlich von der alten Gräfin vor dem jungen Mann gewarnt, denn sie weiß aus eigener trauriger Erfahrung, daß Spielsucht stärker ist als die größte Liebe. Sie erzählt ihre Liebesgeschichte mit einem Mann, an dessen Spielsucht ihre Liebe zugrunde ging. Der Casino-Boß schürt die Gefühle der Beiden füreinander: Dem Show-Girl gaukelt er vor, der junge Mann könne ihr zu einer großen Filmkarriere verhelfen. Im Gegenzug verspricht er diesem die Liebe des Show-Girls, wenn ihm der ganz große Coup im Spiel gelingt. Durch diese Verflechtungen erscheinen beiden neue Zukunftsperspektiven: Durch Erfolg im Spiel glaubt der junge Mann, die Frau seiner Träume zu gewinnen. Das Show-Girl ist überzeugt, den goldenen Schlüssel für eine erfolgreiche Karriere gefunden zu haben.

Der Schlüssel zur Erfüllung dieser trügerischen Zukunftsträume ist, "das Geheimnis der Karten". Wer es kennt, hat im Spiel eine dauerhafte Glückssträhne und wird reich und berühmt. Nur eine aber verfügt über das "Geheimnis der Karten". Das ist die alte Gräfin, die Ziehmutter des Show-Girls. Auf Drängen des Show-Girls gibt die alte Gräfin das "Geheimnis der Karten" preis: Die Kombination 3-7-As! Damit halten das Show-Girl und der junge Mann den Schlüssel zum Erfolg in den Händen. Der Gambler beginnt das Spiel! Berauscht vom Gewinn hoher Summen, steigert er sich in sein Spiel und das einzige, was er von nun an wirklich will, ist Geld - immer mehr Geld...  Für den Spieler hat alles andere an Faszination verloren und enttäuscht nimmt das Show-Girl Abschied von dem Mann, für den sie alles auf eine Karte gesetzt hat. Doch unerwartet reißt die Erfolgssträhne des Spielers ab. Das Blatt wendet sich und die Karten bringen ihm kein Glück mehr. Er verliert, was er soeben gewonnen hat, das Geld rinnt ihm wie Sand durch die Finger und damit seine Träume. Als er erkennen muß, daß er zuviel riskiert hat, faßt er einen einsamen Entschluß: Mit einer Revolverkugel beendet er sein Leben."

(aus dem Programmheft zur Uraufführung)

 

 

Kritiken

 

"Und irgendwie erinnert alles wieder ein wenig an das Singspiel um den katalanischen Architekten. Wieder gibt es den dämonischen Versucher, wieder geht es um die Verführbarkeit des Menschen, wieder singen sich unglückliche Figuren an der Rampe ihren Weltschmerz von der Seele und wieder taucht diese bereits aus "Gaudi" bekannte düster-bedrohliche Kirchenstimmung auf, nur daß kapuzenbewerte Mönche diesmal nicht von der "Sagrada Familia", sondern vom "Dis irae" singen."

Arnold Hohmann: Weltschmerz am Spieltisch - Uraufführung des Musicals "Gambler" in Mönchengladbach. In: Westfälische Rundschau, 28. Oktober 1996.

 

"Angelehnt an Puschkins "Pique Dame" und Dostojewskis "Spieler" sei das Stück, hatten Komponist Woolfson (Alan Parsons Project) und Regisseur Elmar Ottenthal angekündigt. Große Worte, die die dünne Handlung nicht einlösen konnte. Denn was Tanz- und Gesangsszenen umrankte, blieb letztendlich oberflächlich und hohl, ganz ohne Selbstzerstörung und Besessenheit der russischen Spielergestalten, die sich täglich schwören: "Morgen, morgen, wird alles ein Ende haben."

[...] An die literarischen Vorbilder erinnert nur noch die Tatsache, daß auch in "Pique Dame" das Kartengeheimnis der alten Gräfin den Spieler ins Verderben führte. Dafür  verwirren Nummern dramaturgischer Leere. Den Sängern und Tänzern ist dafür kein Vorwurf zu machen, sie zeigen Spielfreude und wußten in Solonummern wie in Ensembleszenen zu überzeugen."

[ohne Autorennennung - dpa]: Mönchengladbach im Glückspielrausch - Das Musical "Gambler" feierte Weltpremiere. In: Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung, 28. Oktober 1996.

 

"Selbst wenn es dem Publikum gefiel und es am Ende sogar Standing-Ovations gab, muß man leider feststellen, daß Produzent Friedrich-Carl Coch auch mit 'Gambler' noch nicht der große Musical-Wurf gelungen ist."

Klaus-Dieter Kräft: Gambler - Viel Musik - wenig Buch. In: Musicals, Das Musicalmagazin, Heft 62, Dezember 1996 / Januar 1997, Seite 4-5.

 

  

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • CD Stage Cast Mönchengladbach, Hazel Music, 1997

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Gambler". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 21. August 2020.