Freudiana
Musical
Idee, Musik und Liedtexte von Eric Woolfson
Originalkonzept für das Theater von Brian Brolly
Buch von Eric Woolfson, Brian Brolly und Lida Winiewicz
Musikalische Beiträge von Alan Parsons
Arrangements von Andrew Powell
Deutsche Übersetzung von Lida Winiewicz
Inszenierung
Uraufführung: 19. Dezember 1990
Theater an der Wien, Wien, Österreich
- Musikalische Leitung: Caspar Richter
- Regie: Peter Weck
- Choreografie: Heinz Spoerli
- Bühnenbild: Hans Schavernoch
- Kostüme: Annette Beaufaÿs / Susanne Schmögner
- Lichtdesign: Rick Belzer
- Sound: Alan Parsons
Besetzung:
- Erik: Ulrich Tukur / Kai Peterson
- Susan / Frau K.: Isabella Fritdum / Julia Köhler
- Kate / Kindermädchen: Susanne Altschul / Julia Köhler
- Billy / Kleiner Hans: Markus Holzer / Christoph Derdak / Roland Resch
- Billys Mutter / Eriks Mutter / Nachtclubsängerin: Dagmar Hellberg / Elin Carlson
- Mr. Adams / Prof. Clown: Felix Martin / Eric Misk
- Mrs. Adams / Zirkusdirektorin: Regina Lemnitz / Mary Illes / Elin Carlson
- Mädchen / Oberschwester: Mary Illes
- Dora: Karin Zwirner / Vasiliki Roussi
- Doras Vater / Charcot: Norbert Lamla / Thorsten Tinney
- Mann mit Pfeife / Eriks Vater / Sherlock Holmes: Wolfgang Pampel / Viktor Gernot
- Kartenspieler / Wolfsmann: Viktor Gernot / Dean Welterlen
- Kartenspieler / Rattenmann: Leopold Kern / Dough Jones
- Kartenspieler / Richter: Ludwig Itgenhorst / Mario Steller
- Pfadfinder / Mittwochs-Gesellschaft: Eric Minsk / Mario Steller / Kai Peterson / Dean Welterlen / James Clark / Anthony D'Artagnan / Thomas Nestler / Sam Cole
- Pfadfinder / Briefträger: Max Pollak
- Mädchen: Elin Carlson / Vasiliki Roussi
- Frau Schmetterling: Graham Pushee / Eric Minsk
- Swings: Dough Jones / Thorsten Tinney
- Tanzensemble: Niki Bolen, Patrick Brunner, Christophe Caballero, Brian Carmack, Lindsay Chambers, Damien Harrison, Mike Knosp, Tom Searlle, Caroline Boureau, Danielle Brunner, Lauren Bunn, Nora Cherry, Kim Duddy, Karen Henry, Dianne Johnston, Susan Tylor
- Backstage-Chor: Danuta Jaquet, Fumie Kikuchi, Sue Ann Rosenberg
Premierenchronik
A | UA | 19. Dezember 1990 | Theater an der Wien, Wien |
Inhaltsangabe
"Erik, ein junger Mann aus Chicago, ist überall zuhause: seine Leiden sind Allgemeingut. - Wer fühlt sich nicht manchmal mißachtet, erfolglos, ungeliebt? Allerdings: hält dieser Zustand an, ist guter Rat teuer. Erik bucht eine Gruppenreise (´Europa in 14 Tagen´), entschlossen, Anschluß zu suchen. Daß er sich bereits beim Abflug hoffnungslos verliebt, gehört zu seinem sattsam bekannten, zwanghaften Verliererprogramm.
Besuch des Londoner Freud-Museums am vorletzten Tag, der Heimstätte Freuds im englischen Exil. Man kommt fast zu spät. Die ´FREUDIANA´ werden eilig vorgeführt - Freuds Arbeitszimmer samt Couch, Erinnerungsstücke, Bücher, Gebrauchsgegenstände, Bilder, berühmte Krankengeschichten - und Erik, unscheinbar wie immer, von niemanden vermißt, wird irrtümlich eingesperrt.
Auf der legendären Couch. Nacht. - Erik verbringt sie zwischen Wachtraum und Schlaf, Wunschbild und Zwangsvorstellung, Erinnerung und Entsetzen, seltsam verwandelt begegnen ihm die harmlosen Reisegefährten, erwacht - beängstigend-heilsam - am Vortag Gesehenes zum Leben, entdeckt er vertraute Züge an Freuds berühmtesten Kranken, begreift er, warum kein Mädchen ihm gibt, was er sich erhofft.
Aufgewacht. Der helle Morgen findet zwar keinen gewandelten Erik, jedoch einen Mann, der erkannt hat, er selbst muß den Anfang machen, er selbst muß sich äußern, erst dann werden es die Anderen tun."
(Flyer zur Uraufführung)
Kritiken
"´Freudiana´ sollte erklärtermaßen keineswegs ein Musical über Siegmund Freud oder ein Lehrstück über Psychoanalyse werden, und das wurde es auch nicht - aber eben doch ein Musical, das einschlägige Vorkenntnisse verlangt. Es empfiehlt sich daher, wenigstens so rechtzeitig im Theater einzutreffen, daß man noch etwas mehr als nur einen flüchtigen Blick ins Programmheft werfen kann.
Wer - und dagegen ist nichts einzuwenden - auf bloße Unterhaltung aus ist, sich bei einem Theaterbesuch optisch und akustisch verwöhnen lassen will, der liegt bei 'Freudiana' richtig.
[...] Mit 'Freudiana' liefert Peter Weck einen bunt bebilderten Reigen einzelner Szenen, die nicht zwingend zusammenhängen. Aber das ist in erster Linie dem Autorenteam anzulasten. Originell war der Einfall, Sherlock Holmes die eindringlichen und weiterführenden Fragen an Erik stellen zu lassen: immerhin gilt der Meisterdetektiv als Erforscher krimineller Motive, und ist auf seine Art und Weise dem spürsicheren Erforscher der Seele Siegmund Freud nicht unähnlich. Von Freud sieht man in 'Freudiana' lediglich eine Silhouette und eine Zigarrenrauchwolke. Aber sein Geist weht überall."
H. Wallner: Freudiana, Eine Musical-Welturaufführung mit sensationeller Bilderflut. In: musicals, das Musicalmagazin, Heft 27, Februar/März 1991, Seite 16- 19.
"Zwar ist die Handlung nicht in allen Einzelheiten verständlich, wenn man von Freud nichts weiß, aber die optischen Effekte sind überwältigend. Die Produktion mit internationalen Partnern soll beweisen, daß Wien nicht nur eine Pflegestätte des Musicals geworden ist, sondern neue Werke auch exportieren kann.
Eric Woolfson, der für die Musik, die Liedtexte und die Handlungsidee verantwortlich ist, tat sich mit seinen Musical-erfahrenen Partnern Brian Brolly und Alan Parsons zusammen. Dieses Team dürfte Garant dafür sein, daß die Produktion in der in Wien erarbeiteten Gestalt in die Welt geht."
(ohne Namen): Viele Bühneneffekte um die Psychoanalyse, Musical "Freudiana" in Wien aufwendig uraufgeführt. In: dpa, 21. Dezember 1991.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- Freudiana, SC, CD EMI 110156-2
- Freudiana, OC Wien, CD EMI 568-7665122
Empfohlene Zitierweise
"Freudiana". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 16. Juli 2020.