Frau Zucker will die Weltherrschaft [Wien]
Musical
Musik von Wolfgang Böhmer
Buch und Gesangstexte von Peter Lund
Frei nach den Gebrüdern Grimm
Inszenierung
Österreichische Erstaufführung: 16. Februar 2023
Renaissancetheater / Theater der Jugend, Wien, Österreich
- Leiter Orchesteraufnahmen: Gerald Schuller
- Musikalische Einstudierung: Ursula Wögerer
- Regie: Peter Lund
- Choreografie: Nina Tatzber
- Austattung: Daria Kornysheva
- Sounddesign: Béla Fischer
- Licht: Daria Kornysheva & Peter Lund
Besetzung:
- Meg: Ursula Anna Baumgartner
- Tessa, Megs Mama: Kathrin Hanak
- Stefan, Megs Papa: Frank Engelhardt
- Pauli, Megs Babysitter: Simon Stockinger
- Tinchen, Megs neue Freundin: Beate Korntner
- Hansi, Tinchens Freund: Markus Störk
- Frau Reschke, Tinchens Mama: Martina Dorothea Sommersguter
- Frau Zucker: Isabel Weicken
- Herr Braasch: Uwe Achilles
- Frau Dr. Giftig: Nadine Aßmann
- Swing weiblich: Nina Tatzber
Premierenchronik
D | UA | 13. Oktober 2011 | Neuköllner Oper, Berlin |
A | EA | 16. Februar 2023 | Theater der Jugend, Wien |
Inhaltsangabe
"Frau Zucker will die Weltherrschaft" - nein, die neueste Musical-Produktion des Theaters der Jugend dreht sich nicht um gesunde Ernährung. Denn Frau Zucker heißt zwar so und macht auch auf süß gegenüber den Nachbarkindern, die sie zu sich einlädt und mit Essen verwöhnt, aber in Wahrheit hasst sie Kinder und saugt ihnen für ihre Auftraggeberin, Frau Doktor Giftig, gemeinsam mit ihrem Helfer, Herrn Braasch, die Lebensenergie aus. Weil nämlich ein Kind so viel Energie hat, wie man Strom aus 400 Millionen Tonnen Rohöl erzeugen könnte. Wenn das kein handfestes Verbrechensmotiv ist."
Mathias Ziegler: Allein gegen die Energiemafia. Das Theater der Jugend verhandelt in "Frau Zucker will die Weltherrschaft" das Thema Kindsein und Erwachsenwerden. In: Wiener Zeitung, 17. Februar 2023.
Kritiken
"So skurril die Geschichte klingt, die Figuren wirken in ihren Emotionen und Gesten authentisch. Das Stück ist handwerklich gut gemacht und behandelt bei allem Science-Fiction-Touch - so werden die Kinder in einer umgebauten Duschkabine in Erwachsene verwandelt, während ihre Energie ab gesaugt wird - menschlich berührende Theme [...] Viele dieser ernsten Themen werden in flotten Songs satirisch überhöht. So werden fröhliche Samba-Rhythmen angestimmt, da es doch 'für alle das Beste' sei, wenn die geistig umnachtete Mutter in Richtung Pflegeheim tanzt. Und das Loblied auf 'zwei kleine Tabletten', also Psychopharmaka, kommt wie ein harmloses Kinderlied daher. Anspielungen auf 'Hänsel und Gretel' gibt es ebenso wie auf James Bond; Babysitter Paul (sehr präzise: Simon Stockinger) gibt Meggie Tipps zum Umgang mit Verschwörungen.
Die Musik von Wolfgang Böhmer ist so eingängig wie abwechslungsreich."
Theresa Steininger: Theater, in dem Kindern Energie abgesaugt wird. Theater der Jugend: Das Musical "Frau Zucker will die Weltherrschaft" im Renaissancetheater. In: Die Presse, 21. Februar 2023.
"Autor und Regisseur Peter Lund verhandelt in seinem Musical auch noch weitere, durchaus schwierige Themen: Depression, häusliche Gewalt, überforderte Eltern und vereinsamte Kinder. [...] Komponist Wolfgang Böhmer demonstriert währenddessen eindrucksvoll, welche Macht und Kraft Musik auf der Bühne entfalten kann, wenn sie richtig eingesetzt wird.
[...] Auf der Bühne des Renaissance-Theaters wird jedenfalls viel gesungen und getanzt - und auch ein bisschen gelacht. Wirklich zu lachen haben hier allerdings über weite Strecken nur die Bösen. Isabel Weicken gibt eine herrlich hinterlistige Frau Zucker, Nadine Aßmann macht als Frau Doktor Giftig ihrem Namen alle Ehre, während Ursula Anna Baumgartner als Meg die Verzweiflung aus jeder Pore herausschießt. Fein herausgearbeitete Charaktere krachen hier aufeinander."
Mathias Ziegler: Allein gegen die Energiemafia. Das Theater der Jugend verhandelt in "Frau Zucker will die Weltherrschaft" das Thema Kindsein und Erwachsenwerden. In: Wiener Zeitung, 17. Februar 2023.
Empfohlene Zitierweise
"Frau Zucker will die Weltherrschaft [Wien]". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 31. März 2023.