Ein Fall für Sherlock Holmes
Krimical in zwei Akten mt Vorspiel und todsicherem Finale und verbindlichem Dank an Sir Arthur Conan Doyle von Jürgen Degenhardt
Musik von Gerd Natschinski
Text von Jürgen Degenhardt
Inszenierung
Uraufführung: 10. April 1982
Städtische Bühnen, Erfurt, DDR
- Musikalische Leitung: Uwe Hanke
- Regie: Joachim Franke
- Bühnenbild: Hans Hohnbaum
- Kostüme: Waltraud Moser
- Choreographie: Sigrid Trittmacher-Koch
Besetzung:
- Lord Henry: Wolfgang Meusel
- Dr. Robert Mortimer, Arzt: Kurt Thielemann
- Jonathan Frankland, Gutsbesitzer: Hubertus Küper / Rudolf Stubbe
- Jack Stapleton, Naturforscher: Falk Girod
- Beryl, seine Schwester: Hannelore Dolge / Sieglinde Görn-Littauer
- Lady Pubdustery: Gisela Galander
- John Barrymore, Butler: Camillo Grünheid / Hubertus Küper
- Miller, Gärtner: Rolf Mannfeld
- Sherlock Holmes, Privatdetektiv: Jürgen Wald
- Dr. Watson, sein Freund: Karlheinz Dolge
Premierenchronik
DDR | UA | 10. April 1982 | Städtische Bühnen, Erfurt |
Inhaltsangabe
"Die Handlung um den guten, alten „Hund von Baskerville“ des Sir Arthur Conan Doyle dient den Autoren Gerd Natschinski und Jürgen Degenhardt mehr oder weniger als Anlass, die feine englische Gesellschaft mit der Art von Humor vorzuführen, die sie selbst am meisten liebt – mal rabenschwarz, mal fast oder auch ganz Klamotte. Mit anderen Worten: Auch wenn der Zuschauer am Ende nicht genau weiß, wer wen wann warum womit wo und wie ermordet hat – macht nichts, denn das ist man ja schließlich aus dem alltäglichen Fernsehkrimi gewöhnt."
Verlagsangaben Schott Music Gmbh & Co KG, Mainz, 2021
Kritiken
"Was in Erfurt anzusehen und anzuhören war, war in keiner Weise ein Phantom, sondern in allen Teilen intelligente, augenzwinkernde Um-Erfindung der bekannten Conan-Doyle-Geschichte 'Der Hund von Baskerville'. [...] Das Werk ist eine musikalische Komödie, ohne Chor und Ballett, mit ironisch-lockeren Dialogen. Die witzigen, parodistischen Liedertexte treffen genau den Ton der high society und charakterisieren präzise die handelnden Personen. Die Reime und Wortwitze sind frech und teilweise verblüffend. Musikalische Erfindung und Arrangement der kleinen Orchesterbesetzung haben nicht nur einen hohen Grad von Übereinstimmung mit Text und Handlung, sondern geben dem Werk eine wirklich eigene Dimension hinzu, von intelligentem Kommentar, illustrativ-komischen Spannungseffekten über Salonmusik bis hin zu ausgewachsenen Shownummer, Liedern, die ins Ohr gehen, ohne anspruchslos zu sein. Das ist eine Theatermusik, die die Quellen (musikalisches Lustspiel und Musical) nie verleugnet, weder flach noch epigonal ist und den ironischen Grundschlag des Stückes genau beibehält.
[...] Mitunter konnte man über die vergeblichen Versuche, im heiteren Musiktheater neue Werke von Wirksamkeit und Bedeutung zu etablieren, verzweifeln. Die Erfurter Uraufführung jedoch läßt mich hoffen. Auch auf weitere Werke von Gerd Natschinski und Jürgen Degenhardt."
Elke Schneider: Lichtstrahl aus dem Thüringischen. Musical-Uraufführung: 'Ein Fall für Sherlock Holmes' von Degenhardt / Natschinski in Erfurt. In: Theater der Zeit, Heft 6/1982, Seite 30-31.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Ein Fall für Sherlock Holmes". Großer Querschnitt. Studiocast, 1983. Amiga 8 45 265. (1xLP).
- "Ein Fall für Sherlock Holmes". Großer Querschnitt. Studiocast, 1983; zusammen mit "Casanova" und "Terzett" von Gerd Natschinski. Hamburger Archiv für Gesangskunst 30234. (2xCD).
Empfohlene Zitierweise
"Ein Fall für Sherlock Holmes". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 1. Oktober 2021.