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Ein wenig Farbe

Musical


Musik, Liedtexte und Buch von Rory Six  

 

 

Inszenierung

 

Uraufführung: 4. Mai 2018
Theatercouch, Wien, Österreich

  • Musikalische Leitung: Rory Six
  • Regie und Ausstattung: Andreas Gergen
  • Licht und Ton: Birgit Plank

 

Besetzung:  

  • Helena Rieger: Pia Douwes
  • Klaus als Junge: Moritz Kranz

 

 

Premierenchronik

A UA 4. Mai 2018 Theatercouch, Wien
D EA 9. April 2020 Spiegelzelt am Bahnhof Zoo, Berlin

 

 

Inhaltsangabe


Klaus befindet sich in einem Krankenhaus und soll am kommenden Tag operiert werden. Er steht vor einem entscheidenden Tag und rekapituliert sein bisheriges Leben. Klaus ist nämlich eigentlich Helena und möchte künftig als Frau leben. Nach einer Menge Selbstzweifel, Lügen und vielen unglücklichen Momenten, an die er sich erinnert, fand er endlich zu sich. Das Musical nimmt das Publikum mit auf den inneren Weg der aufrichtigen Selbstfindung einer Transgender-Persönlichkeit.

(Wolfgang Jansen)

 

 

Kritiken

 
"Vor einem Jahr hatte Rory Six die Idee zu einem neuen Musical. Seine Stücke beschäftigen sich mit der viel umstrittenen Sterbehilfe, mit Homosexualität und nun auch mit Transgender-Personen, also Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht oder nur teilweise mit ihrem Geschlecht übereinstimmt. Eine für nicht betroffene Menschen nur schwer nachvollziehbare Situation und daher leider eine von der Gesellschaft als nicht sonderlich relevant abgetane Thematik. [...]

Regisseur Andreas Gergen setzt in seiner gefühlvollen Inszenierung, was die Ausstattung angeht, auf Minimalismus. Eine Tür steht mitten im Raum, ein Sessel und ein Koffer sind auf der sonst leeren Bühne platziert, mehr wird es auch im Laufe der Show nicht. Der Fokus liegt hier ausschließlich auf der Hauptdarstellerin und ihr wird hier auch eine ultimative Leistung abverlangt. Die Douwes kreiert in diesem Stück nicht nur die Hauptrolle der 51-jährigen Helena Rieger, die seit ihrer Geburt im Körper von Klaus gefangen ist und kurz vor der lang ersehnten Geschlechtsangleichung steht, sondern auch alle übrigen zwölf Parts. Allein Moritz Kranz in der stummen Rolle des jungen Klaus steht ihr zur Seite - das erinnert ein wenig an Amadé im Kunze/Levay-Musical ´Mozart!´ und funktioniert auch hier bestens. [...]

Rory Six, Andreas Gergen und Pia Douwes haben hier ein kleines, musikalisches Meisterwerk erschaffen, das es verdient hätte, einen internationalen Siegeszug anzutreten. Es gelingt ihnen, dieses komplexe Thema authentisch und überzeugend auf die Bühne zu bringen, und sie sorgen obendrein für die dringend notwendige Aufklärung, vielleicht sogar für ein bisschen mehr Verständnis, was die Transgender-Thematik angeht - ein wichtiger Schritt in Richtung Enttabuisierung ist ´Ein wenig Farbe´ auf alle Fälle!" 

Sascha Sautner: Kammermusicals at its best, Ein wenig Farbe. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 191, Juni/Juli 2018, Seite 11-12.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Ein wenig Farbe" [Wien]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 28. Oktober 2024.