Sie sind hier: Startseite Inhalte Ein Engel namens Schmitt

Ein Engel namens Schmitt

Musikalisches Lustspiel in drei Akten


Musik von Just Scheu
Text von Ernst Nebhut

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 25. Mai 1952
Pfalztheater, Kaiserslautern, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung / Klavier: Marlott Schirmacher-Vautz
  • Regie: Hans-Werner Peschties
  • Bühne: Wolfgang Hardt

 

Besetzung:  

  • Thomas Schmitt: Heinz-Peter Scholz
  • Generaldirektor Paul Gerlach: Max Dietz
  • Gaby, seine Tochter: Charlotte Mohr
  • Dr. med. Otto Zoll: Karl-Heinz Born
  • Schwester Cornelia: Rotraud Grauer

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 25. Mai 1952 Pfalztheater, Kaiserslautern

 

 

 

Inhaltsangabe


"Thomas Schmitt ist ein unauffälliger, durch seine hilflose Verliebtheit gelegentlich auch recht schusseliger Angestellter einer Pharmafabrik. Dem ewig polternden Generaldirektor Paul Gerlach, seinem Chef, wird mitgeteilt, Schmitt sei schwer erkrankt. Ursache der bisher noch unheilbaren Krankheit sei psychische Belastung, hervorgerufen durch schlechte Behandlung, Unterdrückung, enttäuschte Hoffnungen. Der Generaldirektor und seine Tochter Gaby versuchen, ihr schlechtes Gewissen zu beschwichtigen, indem sie erstmals nett zu dem 'armen Kerl' Schmitt sind und den Menschen in ihm sehen.

Schmitt weiß zunächst nicht, wie ihm geschieht, fügt sich aber schnell in die neue Situation. Er fühlt sich zum ersten Mal ernstgenommen und macht eine solche Wandlung durch, dass sich die von ihm angebetete Gaby in ihn verliebt. Auch für Dr. Otto Zoll brechen große Zeiten an, als er ein vermeintliches Antiserum erfindet, das Schmitt so gesund werden lässt, als sei er nie wirklich erkrankt...

Als sich dann die Diagnose als Irrtum herausstellt, hat sich doch einiges geändert: Schmitt bekommt tatsächlich seine Gaby, und der Herr Generaldirektor hat sein Herz für die patente Krankenschwester Cornelia entdeckt."

Verlagsangaben Felix Bloch Erben, Berlin, 2023.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Die Inszenierung Hans-Werner Peschties' bestach durch einheitlichen Stil und Mangel an Schaumschlägerei. Vor allem bemühte sich der Regisseur zu verhindern, daß aus den Typen Karikaturen wurden. Mit einer ausgesprochen guten Leistung wartete Heinz-Peter Scholz in der Titelrolle auf. Abgesehen vom Gesang (man sollte auch von Schauspielern nichts Unmögliches verlangen!) ließen Sprache und Darstellung wenig Wünsche offen.

[...] Ein besonderes Lob gebührt Wolfgang Hardt für das konstante Bühnenbild, das mehr als ausgeweitete Innenarchitektur demonstrierte. Es gab viele Vorhänge und Blumen, die anwesenden beiden Autoren und sämtliche Mitwirkenden wurden stark gefeiert. Das Stück geht demnächst auch in Frankfurt (unter Fritz Rémond), Köln, Kassel und anderen deutschen Bühnen in Szene."

Le Maire: "Ein Engel namens Schmitt" im Pfalztheater. Uraufführung von Just Scheu und Ernst Nebhut ín Kaiserslautern. In: Die Rheinpfalz, 27. Mai 1952.

 

 

"Daß der 'Engel namens Schmitt' gerade in Kaiserslautern seinen Lebenswandel beginnen darf und sein Erdendasein recht erfreulich und erfolgreich einleiten durfte, verdanken wir der Tatsache, daß die Autoren dieses 'musikalischen Lustspiels' - Just Scheu und Ernst Nebhut - zu unserem Pfalztheater gute 'Beziehungen' haben und daß unser Ensemble diesmal mit besonderer Lust und Hingabe am Werk war. Dieser frische Wind der Spielfreudigkeit kam dem musikalischen Lustspiel sehr zustatten.

[...] Die Inszenierung von Hans Werner Peschties war ohne Tadel, flüssig und leicht rollte das ergötzliche Spielchen ab, die Pointen 'saßen' und waren auch trocken genug. [...] Ein besonderes Lob gebührt dem Bühnenbild von Wolfgang Hardt. Die musikalisch untermalten Einlagen in Art eines Sprechgesanges mit ihren gefälligen und flotten  Rhythmen trugen wesentlich zur Aufmunterung des leider mäßig besetzten Hauses bei. Das Publikum ging aufgelockert mit, spendete auf offener Szene Beifall und bedachte am Ende Mitwirkende und Autoren mit herzlicher Anerkennung."

K.S.: Erfolgreiche Uraufführung im Pfalztheater. "Ein Engel namens Schmitt" auf der Erde eingewiesen. In: Pfälzische Volkszeitung, 26. Mai 1952.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Ein Engel namens Schmitt". Eine Hörfunk-Produktion des NWDR, 1953 mit Heinz Rühmann in der Rolle des Thomas Schmitt. Deutsche Grammophon (Universal Music). (1xCD).

 

 

 

Kommentar

 
Das musikalische Lustspiel wurde auf vielen deutschsprachigen Bühnen anschließend inszeniert. Auch im Fernsehen und Rundfunk gab es verschiedene Produktionen: TV 1955 - Regie: Fritz Andelfinger, Thomas Schmitt: Heinz Schacht; TV Südwestfunk 1964 - mit Violetta Ferrari und Karl Schönböck, Thomas Schmitt: Dieter Hufschmidt; TV 1967 -  Thomas Schmitt: Hans-Jürgen Bäumler. Der österreichische Rundfunk ORF strahlte bereits am 8. Februar 1955 eine eigene Hörspielfassung aus.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Ein Engel namens Schmitt". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 9. Mai 2023.