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Dracula

Musical


Buch, Lyrics und Musik von Mathias Christian Kosel
Nach dem Roman von Bram Stoker

 


Inszenierung


Uraufführung: 23. April 1994
ETA Hoffmann Theater Bamberg, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Regie: Rainer Lewandowski
  • Musikalische Leitung: Mathias Christian Kosel
  • Ausstattung: Wolfgang Clausnitzer
  • Choreographie: Terrie Robinson


Besetzung:

  • Dracula: Leslie Bisno
  • Mina Murray: Mardi Robins
  • Mr. Murray, ihre Mutter: Karin M. Schneider
  • Dr. Jonathan Seward, Psychater und Minas Verlobter: Klaus Müller
  • Abraham van Helsing, Professor der Medizin aus Antwerpen: Ernst Hofstetter
  • Renfield, ein Psychopath: Thomas Wenzel
  • Maximilian, sein Wärter und Betreuer: Florian Walter
  • Thomas Swales, ein Totengräber / Mr. Marquand, Leichenbeschauer / Bobby / Gast: Michael Stobbe
  • Sam Bloxam, ein Fuhrmann / Wirt / Maronihändler: Manfred Gerling
  • Lavendelmädchen / Gast / 2. Straßenmädchen: Ute Irrgang
  • Zeitungsjunge / Dienstmädchen / 1. Straßenmädchen: Christina Puciata
  • Leierkastemann / Stimme des Nachtwächters / Gast / Passant / Dockarbeiter: Uli Scherbel
  • Opiumdealer / Priester / Gast: Karl Fischer
  • Fischhändler / Gast / Dockarbeiter: Stefan Dzierzawa
  • Backgroundvocal: Susanne Kölbl
  • Straßenmädchen / Passanten / Abendgesellschaft / Vampire: Babette Arlt-Müller, Heike Barth, Nathalie Maupetit, Anne Melber, Brigitte Schmitt
  • Straßenkinder: Andrea Büchelmaier, Sebastian Büchelmaier, Matthias Dittrich, Inge Hofstädter, Michael Kegelmann, Tobias Möller
  • Seeleute / Dockarbeiter / Bettler / Abendgesellschaft / Passanten: Richard Barenberg, Christoph Franz, Stefan Göller, Markus A. Müller, Thomas van Vugt

 

 

Premierenchronik

D UA 23. April 1994 ETA Hoffmann Theater, Bamberg

 

 

Inhaltsangabe


"Das Musical basiert auf Bram Stokers Originalbuch, die Zeit ist das späte 19. Jahrhundert, circa 1876. Da der Roman in der etwas ungewöhnlichen Form von Tagebüchern geschrieben ist, in dem die Handlung sich so wie die Stücke eines Mosaiks zusammenfügt, war ich gezwungen, das Original vollständig für die Bühne umzuarbeiten. In erster Linie habe ich die beiden Charaktere der Lucy und Mina in einer Person zusammengefaßt, und da alle früheren Versionen die Lucy bevorzugten, habe ich mich für Mina entschieden. Sie ist romantisch und vereinigt zugleich alle emanzipatorischen, erotischen und revolutionären Strömungen. [...] Selbstverständlich ist ihr männlicher Gegenpart Dracula.

[...] In der ersten Szene kommt Prof. van Helsing in London an. Er ist fasziniert von der Atmosphäre dieser ständigem Wandel unterliegenden Stadt, die er als Student kennengelernt hatte. Nun wurde er vom Telegram Dr. John Sewards, seines ehemaligen Schülers, zurückgerufen. Ein zufälliges Zusammentreffen mit Renfield, einem entwichenen Insassen von Dr. Sewards Heilanstalt, und Maximilian, dessen Pfleger, führen ihn zu Seward, der van Helsing ursprünglich vom Bahnhof abholen sollte. Seward ist besorgt um Mina, die er in vier Tagen heiraten will, und er bittet van Helsing um Hilfe.

Mina, bleich, schlafwandlerisch und kränklich, wird von ihrer Mutter ermahnt, endlich die Realität zu sehen und sich auf ihre bevorstehende Heirat vorzubereiten, da nur diese Heirat den Niedergang des Hauses Murray verhindern kann. [...] Seward - sehr britisch, konservative Erziehung - liebt Mina auf eine sehr akademische Weise. Die wahren Wünsche einer Frau sind ihm eher fremd. Mina wird van Helsing vorgestellt und eröffnet ihm - unter Hypnose-, daß etwas oder jemand außerhalb der unmittelbaren Umgebung für ihren derzeitigen Zustand verantwortlich ist. [...]

Van Helsing hat eine Vorahnung der Konfrontation mit seinem Erzfeind, dem er bereits einmal ein Opfer entrissen hatte. Er ist entschlossen, das Böse zu vernichten, bevor es von der gesamten Welt Besitz ergreifen kann. Gleichzeitig repräsentiert Dracula die Hölle, den Teufel (´Sklaven meiner Seele´) in einem entscheidenden Kampf mit van Helsing, der in der Ruine einer Kapelle stattfindet, nachdem Dracula Mina verführt (´Jenseits´) und für sich gewonnen hat. [...]

Dafür muß Dracula sterben. Allerdings gelingt das nicht vollständig. Seine Botschaft und sein Geist sind unzerstörbar wie in dem immerwährenden Kampf zwischen Gut und Böse."

(Mathias Christian Kosel, Werbematerial)

 

 

Kritiken


"Geschrieben und komponiert hat es Mathias Christian Kosel, der den an sich packenden Stoff leider nur unzureichend umzusetzen verstand. Das Libretto kommt über Klischees nicht hinaus und gibt den Schauspielern keinerlei charakterliche Farbe. Immer wieder werden Ansätze atmosphärischer Dichte durch überflüssige Szenen jäh zum Stillstand gebracht. [...] Die Musik erfüllt nicht immer die Erwartung des mysthischen Stoffes. Einige Orchesterstücke und Zwischenpassagen lassen eine dunkle Stimmung in der Partitur erahnen, die sich aber durch ständige Unterbrechungen nicht entfalten kann. Ansprechende Songs entstanden vor allem in Szenen mit Mina und Dracula, was wesentlich der Interpretation durch die Protagonisten zu danken ist.

[...] Dies verstärkt noch die Regie von Rainer Lewandowski. Es ist sicher kein allzu großes Manko, daß Mina und Dracula - in seiner Art dem 'Tod' aus Elisabeth nicht unähnlich - in Christine/Phantom-ähnlichen Umarmungen gezeigt werden und die ansprechend treffende Ausstattung von Wolfgang Clausnitzer mit grünem Draculanebel Francis Ford Coppola zitiert; zu einer wirklichen Eigenständigkeit des Stückes führt dies allerdings nicht gerade.

[...] Bram Stokers Dracula bietet den Stoff, aus dem Musicals sind. Es bleibt auf eine neue oder eine überarbeitete Adaption für das Musiktheater zu warten."

Steffen Wild: Dracula. In musicals, Das Musicalmagazin, Heft 47, Juni/Juli 1994, Seite 11.

 

 

Kommentar

 

Eine Überarbeitung des Musicals kam am 24. Oktober 1998 im Theater Heilbronn heraus.

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • Maxi-Cd mit Einzeltitel
  • CD mit Ausschnitten der UA

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Dracula". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 4. Januar 2020.