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Drachenherz - Kein Platz für Helden

Musical


Musik von Wolfgang Böhmer 
Buch und Liedtexte von Peter Lund  

 


Inszenierung


Uraufführung: 2. März 2019
Theater Chemnitz, Opernhaus, Bundesrepublik Deutschland 

Koproduktion des Theater Chemnitz und der Neuköllner Oper Berlin in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin 

 

  • Musikalische Leitung: Hans-Peter Kirchberg / Tobias Bartholmeß
  • Inszenierung und Choreografie: Peter Lund, Neva Howard und Mathias Noack 
  • Bühne und Kostüm: Ulrike Reinhard 
  • Sprechchöre: Franziska Trauselt  
  • Video: Roman Rehor
  • Kampfcoach: Alfred Hartung
  • Licht: Mathias Klemm


Besetzung:

  • Günni: Florian Heinke
  • Hagen: Johannes Krimmel
  • Brüning: Florentine Beyer
  • Tropi: Timo Stacey
  • Baktus: Karim Plett
  • Jenny, Günnis Schwester: Nicola Kripylo
  • Nasir, ihr bester Freund: Tristan Giovanoli
  • Fred, der Sohn des Flüchtlingsheimleiters: Denis Riffel
  • Woda, ein afrikanischer Flüchtling: Ngako Keuni

 

 

Premierenchronik

D UA 2. März 2019 Opernhaus, Chemnitz

 

 

Kritiken


"Günni ist der Boss einer kleinen Clique in der fiktiven Kleinstadt Deutschhagen. Als König unter den Jugendlichen bestimmt er, wer dazu gehört und wer nicht. Seine Cliquenmitglieder müssen ihm die Treue halten. Das ist das oberste Gebot in dem Stück ´Drachenherz´. [...] Beim Tanzen können die Figuren ihre Gefühle ausdrücken. Emotionen zeigen gelingt ihnen mit ihrer Körpersprache besser als mit Worten. [...] Eigentlich ist ´Drachenherz´ ein Stück, das sich den Fragen rund ums Erwachsenwerden annimmt. Die Figuren sind auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt und versuchen ihn auf ganz unterschiedliche Art und Weise zu finden. Das Musical liefert kluge Antworten zu Liebe, Eifersucht und Treue in der heutigen Zeit. Diese Themen spielten bereits bei Siegfried, Kriemhild und König Gunther im Nibelungenlied eine Rolle. Den Heldenepos-Überbau hätte es in "Drachenherz" aber gar nicht gebraucht."

Lotte Glatt: Mittelalter Helden der Neuzeit. Ausgestrahlt auf rbb (Rundfunk Berlin Brandenburg), Inforadio, 14. Juni 2019.

 

"Viele Musicals eignen sich ja hervorragend, die Zuschauer in eine Traumwelt zu versetzen, sie mal für einen Moment die Realität ausblenden zu lassen, sei es auch nur wegen ihrer prächtigen Ausstattung. Dazu zählen die als Abschlussprojekte der Musical-Studenten der Berliner Unversität der Künste (UdK) i.d.R. in Kooperation mit der Neuköllner Oper entwickelten Stücke nicht. Auch nicht das diesjährige. [...]

Genau wie viele deutsche Filme drückt einen das Coming-of-Age-Stück ´Drachenherz´ in den deprimierenden Alltagssumpf - graue Kulissen, Debri-Stimmung und mit allen Problemen der Welt überfrachtete Teenager, die ständig Angst davor haben, ihr Gesicht zu verlieren. Wie mit einem übergroßen Zeigefinger versucht sich die überdimensionierte Aktualität des Stückes in das Gewissen der Zuschauer zu bohren. Es geht um Fremdenfeindlichkeit, Homophobie, Schweinemast, Schächten, Kleinkriminalität, unerwiderte Liebe. Machtspielchen, Verrat, Ehre, von Lund der Siegfried-Sage entliehen und ins Heute geholt, kommen noch obendrauf."

Dirk Schmerler: Drachenherz, Opernhaus Chemnitz. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 196, April/Mai 2019, Seite 42-43.

 

"Zusammen mit dem Kampfcoach Alfred Harung haben Mathias Noack, Neva Howard und Peter Lund fantastische Choreografien kreiert, in denen die Darstellerinnen und Darsteller eindrucksvoll ihr Talent unter Beweis stellen können. Elemente aus Breakdance, Hiphop, Akrobatik und Kampfkunst kommen zum Einsatz. Der komplette Cast beweist eine unglaubliche Fitness, Ausdauer und Körperbeherrschung. An dieser Stelle sei betont, dass alle Akteurinnen und Akteure bis auf kleine Ausnahmen beinahe permanent auf der Bühne in Aktion sind. Das Stück fordert körperlich viel von ihnen - und die Darstellerinnen und Darsteller werden diesem Anspruch bravourös gerecht."

Katharina Klasen: Drachenherz, Modernes Helden-Epos. In: musicalzentrale, ohne Datum (musicalzentrale.de/index.php) [Zugriff: 6. Juli 2019].

 

Kommentar

 
Bei der Uraufführung handelt es sich um die Abschlußproduktion des 4. Jahrgangs im Studiengang Musical/Show von der Universität der Künste, Berlin.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Drachenherz - Kein Platz für Helden". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 28. Juli 2020.