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Deep

Musical


Musik von Markus Schönholzer  
Texte von Charles Lewinsky

 


Inszenierung


Uraufführung: 15. März 2002
Maag Musical Hall Zürich, Schweiz
 

  • Regie: Matthias Davids
  • Resident Director: Markus Bühlmann
  • Musikalische Leitung: Matthias Stötzel
  • Bühnenbild: Christoph Schubiger
  • Kostüme: Noelle Blancpain
  • Figuren- und Kostümdesign: Chrigel Farner
  • Maske: Giacomo Peier / Marc Hollenstein
  • Choreografie: Bruno Steiner
  • Lichtdesign: Fabrice Kebour


Besetzung:

  • Skalian: Aris Sas
  • Thalassa: Nicole Rößler
  • Krabbe: Sergio Vaglio
  • Krake: Silvia Moss
  • Schwertfisch: Niklaus Rüegg
  • Schwarmfische / Prinzessinnen: Martha Rosalie Koltai, Anna Tappe Kohler, Lada Kummer
  • Ensemble: Dominique Adam / Korbinian Arendt / Patricia Hodel / Jochem Roozemond / Fatima Mestani / Christoph Wettstein / Kerstin Zwanzig / Andrea Ochsner / Daniele Gullo D'Elia / Adrian Hochstrasser / Coralie Ladame / Cüneyt Ücüncü / Kili Fiebig
  • Swings: Matthias Bitterlin / Melanie Gobbetto / Isabelle Massé / Lázlò Pekár

 

 

Premierenchronik

CH UA 15. März 2002 Maag Musical Hall, Zürich

 

 

Inhaltsangabe

 

"Prinz Skalian ist der Partyheld in der Unterwasserwelt. Kann er aber auch ruhig sein, denn in der Thronfolge steht er an sicherer 27. Stelle. Die Chefredakteurin Krake schickt ihre junge und hübsche Reporterin Thalassa los, um diesen Tunichtgut zu interviewen und um vielleicht ein weniger gutes Licht auf das Königshaus werfen zu lassen. Skalian und Thalassas erste Begegnung steht unter keinem guten Stern, beide sind sich höchst unsympathisch.

Da passiert ein schreckliches Unglück – der König und sämtliche 26 Thronfolger werden in einem Netz gefangen. Skalian scheint auf einmal neuer König zu werden. Die machtgierige Krake, ebenso wie der fast noch machtgierigere Oberst Krabbe, planen die Unerfahrenheit des jungen Prinzen auszunutzen, um selbst das Zepter zu übernehmen.

Zum einen soll Thalassa dem Prinzen schöne Augen und in sie verliebt machen – was gelingt; zum anderen wollen sie den leicht senilen General Schwertfisch auf ihre Seite ziehen – was scheinbar auch gelingt. Intrige folgt auf Intrige. Krake und Krabbe scheinen mehr und mehr in der Gunst des Unterwasservolkes zu steigen, während in einer Schmutzkampagne Thalassa als angebliche Spionin entlarvt wird und eine Eroberung der Unterwasserwelt durch die Menschen bevorzustehen scheint. Als dann auch noch Oberst Schwertfisch, der die Intrigen von Krake und Krabbe durchschaut hat und daraufhin von ihnen umgebracht wird, scheint für die jungen Liebenden alles verloren. Geschickt wird nämlich die junge Reporterin scheinbar als Mörderin überführt, eingesperrt und harrt ihrem Urteil entgegen, welches Prinz Skalian unter Zwang der Intriganten aussprechen soll. Doch in einer geschickt geführten Gerichtsverhandlung bringt er den eitlen, aber nur noch mit einer Schere versehenen Krabbe dazu, in Rage gebracht, sich aller Untaten zu rühmen. Krake und Krabbe erhalten ihr gerechtes Urteil und König Skalian mit Thalassa eine junge Königin an seiner Seite.“

(Klaus Baberg)  

 

Kritiken

 

"Zum Schmunzel gibt es kaum etwas. Das ist wohl einer der Minuspunkte dieses Abends: Eine lustige Figur als Lieferant herzhafter Lacher fehlt. Schade, dass – wohl aus finanziellen Gründen – auf die Schmissigkeit von live gespielter Musik verzichtet wird. Die Klänge in der Maag-Halle kommen zum Grossteil ab Konserve.[ …] Verzauberungsmomente hingegen gelingen durchaus. Dank der Kompositionsregie von Markus Schönholzer und soliden Theatertricks aus der Kiste des computergesteuerten Lichtdesigns. Sie weiten die Räume während zweier Spielstunden mehrmals aus den Tiefen des Meeresbodens ins herzrührende Reich der Fantasie."

Peter Exinger: Politik riecht nach Fisch- Unterwasser-Musical „Deep“ in Zürich. In: SonntagsBlick, 17. März 2002.



„Markus Schönholzer hat den Musical-üblichen Streicherschmalz vermieden, nur sparsam und situativ bedingt hat er Herzenssirup verbrochen. Seine Lieder und Instrumentalstücke dienen der Handlung, sind Bestandteil des Geschehens, wirken nicht eingepasst, sondern harmonisch mit den Worten verwoben. Etwas von seiner musikalischen Progressivität hat Schönholzer selbst ins popuäre Genre des Musicals eingebracht. Um die Produktionskosten einzuspielen, muss „Deep“ nun zwei Jahre lang 65 bis 70 Prozent der jeweils 980 Karten verkaufen.“

Raphael Zehnder: Wie im richtigen Leben: Bosheit macht attraktiv. In: Basler Zeitung, 16. März 2002, Feuilleton Seite 39.



„Ein neues Theater, viel Wasser, gute Musik und viele, viele kunterbunte Fische, die zusammen zwar kein Stück, aber ein schönes Aquarium ergeben. Das Musical „Deep“ von Markus Schönholzer und Charles Lewinsky führt unter der Regie von Matthias Davids auf dem Maag-Areal in die Tiefe des Meeres und bleibt an der Oberfläche.
[…]Und wie ein Aqaurium präsentiert Christoph Schubinger diese Welt, in welche die Kostümdesigner Christian Farner und Noelle Blancpain Schwert- und Nadelfische, Grünpudel- und Verkehrskadetten- fische, Alt- und Jungfische samt Seeigel, Muscheln, Krabbe und Krake ausgesetzt haben. […] Sie wackeln ein bisschen mit den Flossen, heben hoch den Arm, hoch das Bein, drehen eine hübsche Pirouette – doch in grosse Strudel hat der Zürcher Movers-Leiter Bruno Steiner den Schwarm nicht geführt. Seine Choreographien sind so flossenlahm wie die Geschichte dieses Prinzen, der sich vom Ennui über eine echt postmoderne Identitätskrise zum aufgeklärten Monarchen schuppt – und sich trotzdem samt Geschichte nicht so recht entwickeln will. Immerhin bereitet ihm Regisseur Matthias Davids auf dem weg eine Brautschau als witziges Divertissement mit Eisprinzessin samt Huskyseehundfisch aus dem Nordmeer oder Karnevalskönigin samt Sambafisch aus der Karibischen See.“

web.: Von den Untiefen fischlicher Existenz – Das Musical „Deep“ in der neuen Maag Music Hall. In: Neue Zürcher Zeitung, 15. / 16. März 2002.

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • OC Zürich EMI (CD)

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Deep". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 17. Februar 2020.