A Chorus Line
Musical
Musik von Marvin Hamlisch
Buch von James Kirkwood und Nicholas Dante
Liedertexte von Edward Kleeban
Idee und Choreographie von Michael Bennett
Co-Choreographie von Bob Avian
Original-Orchestration von Billy Byers, Hershy Kay und Jonathan Tunick
Deutsch von Mischa Mleinek
Inszenierung
Deutschsprachige Erstaufführung: 4. Oktober 1980
Theater des Westens Berlin, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Tom Hancock, New York
- Inszenierung und Choreographie: Baayork Lee, nach der Inszenierung und Choreographie von Michael Bennett und der Choreographie von Bob Avian
- Bühne: nach Robin Wagner
- Kostüme: nach Theoni V. Aldredge
- Chordirektor: Leif Sven Engdahl
- Licht: Richard Winkler, nach der Original-Lichtregie von Tharon Musser
Besetzung:
- Jack, Regisseur und Choreograph: Conny Borg / Dick Edlund
- Larry, Assistent: Andrew-John Lucas / Alphonse Poulin
Die engere Ballett-Auswahl:
- Diana Morales: Sona MacDonald / Lilo Raab / Gabriela Grygolski
- Connie Wong: Ilona Papp / Judith Papp
- Kristine DeLuca: Anna Karlson / Adriane Gaffron
- Judy Turner: Tetske van Ossewaarde / Judy Pyanowski / Margit Rox
- Bebe Benzelbrunnersheimer: Claudine Dany / Maria Kollind
- Maggie Winslow: Lilo Raab / Diana Bennet-Dnobesch
- Sheila Bryant: Henriette Gonnermann / Ursula Heyer
- Valerie (Val) Clark: Jutta Bryde / Puck Reiterer-Oosthock / Linda Buckley
- Cassie Fergoson: Susan Nordin / Lilo Raab
- Alan (Al) DeLuca: Peer Anderson / Larry Kingery
- Don Kerr: Frank Bade / Terry French
- Richie Waiters: Nolan Rice / Carlos Moreira
- Paul San Marco: Martin Pichler
- Mike Costa: Laureen Eager / Richard Lowe
- Greg Gardener: Stanley Kramer / Joachim Trefz
- Bobby Mills, III.: Hartwig Rudolz / Frank Bade
- Mark Anthony: Johan Smid / Birger Willer
Nach dem Vortanzen scheiden aus (Sprechrollen):
- Vicki: Adriane Gaffron / Margit Rox
- Tricia: Judith Papp / Gabriela Grygolski
- Roy: Terry French / Frank Bade
- Frank: Larry Kingery / Peer Anderson
- Tom: Richard Lowe / Laureen Eager
- Lois: Judy Pynowski / Linda Buckley
Die jeweilige Besetzung wurde am Aufführungsabend bekanntgegeben.
Premierenchronik
USA | UA | 15. April 1975 | Shakespeare Festival Theatre, New York |
GB | EA | 22. Juli 1977 | Theatre Royal Drury Lane, London |
D | Dspr. EA | 4. Oktober 1980 | Theater des Westens, Berlin |
CH | EA (in.Engl.) | 3. Juni 1986 | Opernhaus Zürich |
A | EA | 16. Oktober 1987 | Raimund Theater, Wien |
DDR | EA | 15. Juli 1988 | Komische Oper, Berlin |
Inhaltsangabe
"Am Broadway wird eine neue Show vorbereitet. Aus einer großen Zahl von Bewerbern sollen noch zehn Tänzer für die Ballettgruppe ausgewählt werden. Der Zuschauer erhält einen Einblick in den harten nüchternen Arbeitsalltag einer Audition im Theater und erlebt die Tänzer in ihrem Kampf um ein Engagement.
Der Choreograph Zach möchte von den Tänzern erfahren, warum sie im Rampenlicht stehen wollen und so enthüllt jeder sein Psychogramm vor der Gruppe. Kurz bevor die Entscheidung fällt, wer nach dem Vortanzen in die Show kommt, verletzt sich ein Tänzer so schwer, dass er ins Krankenhaus gebracht werden muss. Zach fragt daraufhin die Teilnehmer der Audition, was sie täten, wenn sie nicht mehr tanzen könnten und erhält als Antwort: ´Wir tanzen, weil wir den Tanz lieben, und was man aus Liebe tut, wird man nicht bereuen.´
Szenenwechsel, großes Finale, eine perfekte Show, wie sie das Publikum liebt. Die Tänzer, die sich gerade ganz persönlich vorgestellt haben und die das Glück hatten ausgewählt zu werden, tanzen - in der ´Chorus Line´.
(Archiv auf der Homepage der VBW Vereinigte Bühnen Wien)
Kritiken
"Jetzt läßt sich auch eine ´Chorus Line´-Formation im Berliner ´Theater des Westens´ sehen und widerlegt die bisherige betrübliche Erfahrung, daß die Übertragung einer Broadway-Show auf hiesige Verhältnisse immer dann am besten gelingt, wenn möglichst wenig Deutsche damit zu tun haben.
Doch die deutschen Tänzer im multinationalen Ensemble der Berliner ´Chorus Line´ geraten im Vergleich zu ihren Kollegen aus Holland, Skandinavien, England und den USA durchaus nicht aus dem Tritt.
Mehr noch: Einige von ihnen beweisen bei ihren Soloauftritten als Charakter-Performer eine bühnenfüllende Star-Präsenz, ihnen gelingt nämlich der dreifache Talent-Salto Singen - Sprechen - Springen, ansonsten wohl kaum eine der Disziplinen, in denen deutsche Bühnenkünstler Meister sind. [...]
Die deutsche Musical-Misere scheint eher in der Intendantenloge, im Regiesessel, am Tonpult und auf der Beleuchterbrücke zu sitzen. So waren denn die Initiatoren von ´A Chorus Line´ gut beraten, an ihre überseeischen Inszenierungen keine einheimischen Kräfte zu lassen, sondern auf Kongruenz mit dem Original getrimmte Choreographen, Kostümberater, Beleuchter und Tanzmeister aus den USA einzufliegen."
(ohne Namen): Musicals: Eingeflogener Erfolg. In: Der Spiegel, Nr. 42, 13. Oktober 1980, Seite 249-251.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahme
- "A Chorus Line". Original Broadway Cast Recording, Studio-Aufnahme vom 2. Juni 1975, USA 1975, Columbia SMK 65282 (1xCD).
- "A Chorus Line". Original Motion Picture Soundtrack. PolyGram Records, USA 1985, 826 655-2Q (1xCD)
- "A Chorus Line". Deutsche Originalaufnahme der Wiener Inszenierung, Studio-Einspielung, Deutsche Grammophon Gesellschaft, Hamburg 1988, 835 485-2 (1xCD).
Literatur
- Sir Richard Attenborough´s A Chorus Line, Das erfolgreichste Musical aller Zeiten - verfilmt vom Oscar-Preisträger für "Ghandi". Deutsche Übersetzung aus dem Amerikanischen von Uta McKechneay und Rolf Jurkeit, München: Heyne 1986.
- Peter Weck (Hrsg.): A Chorus Line in Wien. Wien: Jugend und Volk 1988.
- Gary Stevens, Alan George: The Longest Line, Broadway´s Most Singular Sensation: A Chorus Line. New York: Applause Books 1995.
Kommentar
Bei der Schweizer Erstaufführung handelt es sich um das Gastspiel einer US-Tournee.
Die Erstaufführung in der DDR war ein Gastspiel des Wiener Raimund-Theaters.
Empfohlene Zitierweise
"A Chorus Line" [Berlin]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 10. Mai 2023.