Catch Me If You Can
Musical
Musik von Marc Shaiman
Buch von Terrence McNally
Nach dem Film von DreamWorks
Liedtexte von Scott Wittman und Marc Shaiman
Arrangements von Marc Shaiman
Orchestration von Marc Shaiman und Larry Blank
Deutsche Übersetzung von Werner Sobotka
Inszenierung
Deutsche Erstaufführung: 30. Januar 2015
Staatsoperette Dresden, Bundesrepublik Deutschland
- Regie: Werner Sobotka
- Musikalische Leitung: Peter Christian Feigel
- Choreografie: Simon Eichenberger
- Bühnenbild / Projektionen: Walter Vogelweider
- Kostüme: Elisabeth Gressel
- Lichtdesign: Michael Grundner
- Sounddesign: Martin Wingerath
- Video: Jan Frankl
Besetzung:
- Frank Abagnale Jr.: Jannik Harneit
- Frank Abagnale Sr., sein Vater: Christian Grygas
- Paula Abagnale, seine Mutter: Elisabeth Markstein
- Carl Hanratty, FBI-Agent: Nikolas Gerdell
- Branton, FBI-Agent: Patrick Stauf
- Cod, FBI-Agent: Thomas Zigon
- Dollar, FBI-Agent: Christopher Busse
- Brenda Strong, Krankenschwester: Olivia Delauré
- Roger Strong, ihr Vater: Bryan Rothfuss
- Carol Strong, ihre Mutter: Cornelia Drese
- Jack Barnes: Gerd Wiemer
- Ensemble: Lisandra Bardél, Olivia Delauré, Fabiana Denicolo, Cornelia Drese, Dominica Herrero Gimeno, Hannah Kelly, Teodora Koeva, Dörte Niedermeier, Katarina Siskova, Christopher Busse, Illya Olexiyenko, Bryan Rothfuss, Patrick Stauf, Sergiy Tonevitskyy, Arthur Troitsky, Gerd Wiemer, Thomas Zigon
Premierenchronik
USA | UA | 10. April 2011 | Neil Simon Theatre, New York |
A | Dspr. EA | 24. Oktober 2013 | Kammerspiele der Josefstadt, Wien |
D | EA | 30. Januar 2015 | Staatsoperette Dresden |
Inhaltsangabe
"Die USA in den1960er Jahren: Der Bankrott seines Vaters und die Scheidung seiner Eltern treffen den 16-jährigen Frank Abagnale Jr. so tief, dass er von zu Hause ausreißt. Während er anfangs lediglich Schecks fälscht, startet er alsbald eine höchst erfolgreiche Karriere als Hochstapler. Über Jahre hinweg gibt er sich als Pilot der Pan Am, Kinderarzt oder Rechtsanwalt aus und erschwindelt sich so noch vor seinem 21. Geburtstag ein Vermögen von 2,5 Millionen Dollar. Nebenbei liefert er sich ein Katz- und Maus-Spiel mit dem ehrgeizigen FBI-Agenten Carl Hanratty, der ihn kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten jagt. Doch erst als sich Frank Jr. in die Krankenschwester Brenda verliebt, begeht er den entscheidenden Fehler..."
(aus: buffo, Das Magazin der Staatsoperette Dresden, Ausgabe 70, Januar 2015)
Kritiken
"Wow! Das hat Spaß gemacht! Eine vorzügliche Besetzung, eine fulminante Regie und ein bestens aufgelegtes Orchester. Die Dresdner Staatsoperette at its best!
[...] Natürlich steht und fällt der Charme der Inszenierung mit der Besetzung dieser beiden männlichen Figuren, die eine unterschwellige Vater-Sohn-Beziehung entwickeln. In Dresden meisterten beide Darsteller die anspruchsvollen stimmlichen, schauspielerischen und tänzerischen Anforderungen grandios. Jannik Harneit als jugendlicher Hochstapler ist Entertainer und Charmeur zugleich, gut aussehend und mit dem gewissen vertrauenerweckenden Lächeln, dem die Herzen nicht nur auf der Bühne zufliegen. Sein Frank Abagnale Jr. betreibt die Hochstapelei mehr aus einem unbändigen Spieltrieb als auch Geldgier oder Bosheit. Dagegen hat es Nikolas Gerdell als Carl Hanratty zunächst schwer, für seine Figur einzunehmen. Beamter, im mausgrauen Anzug, behäbig wirkend, immer zu spät kommend auf der Jagd nach dem Täter, eine Verlierentype also - doch wie Gerdell seinen FBI-Agenten langsam gegenüber dem Blender Frank Abagnale Jr. zur zweiten Sympathiefigur aufbaut, das ist ein Kabinettstückchen der Figurenentwicklung. [...] Insgesamt also ein Knaller."
Wolfgang Jansen: Catch Me If You Can, Die Dresdner Staatsoperette at its best!. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 172, April/Mai 2015, Seite 10-11.
"Es beginnt mit Abagnales Verhaftung auf dem Flughafen von Miami, mit der das Stück auch endet. Das Besondere: Frank überredet seinen Gegenspieler Carl Hanratty vom FBI, ihm seine Geschichte erzählen zu dürfen, was er anschließend im Stil einer amerikanischen Fernsehshow umsetzt. So durchziehen den gesamten Abend Elemente des Showbusiness´: Es gibt Werbepausen (für Franks Betrüger-Equipment) und eingefügte Moderationen oder den direkten Kontakt mit dem Publikum. Dies alles trägt zu einer runden Erzählweise und der Erheiterung der Zuschauer bei. [...]
Werner Sobotka schafft mit seiner Regie, die er der Staatsoperette Dresden angepasst hat, im Verlauf des Abends sehr klare Bilder. Gekonnt greift er die Stimmungen des Werkes auf und setzt sie in einer differenzierten Personenführung um. Dabei kann er auf das spielfreudige Ensemble zurückgreifen, mit dem er gemeinsam viele humorvolle, aber auch tiefgreifende Momente schafft."
Richard Glöckler: Broadwayfeeling im Elbtal, Deutsche Erstaufführung von "Catch Me If You Can" in Dresden. In: blickpunkt musical, Ausgabe 75, Nr. 02/15, März-Mai 2015, Seite 16-17.
"Vor allem durch die Verfilmung ist die Geschichte um den charmanten Trickbetrüger bekannt geworden, mit der Musik von Marc Shaiman ist sie seit 2011 als Musical auf der Broadway-Bühne. Die Texte der deutschen Fassung stammen von Werner Sobotka, der die deutsche Erstaufführung in der Staatsoperette auch inszeniert und dazu seine Produktion vom Wiener Theater in der Josefstadt übernommen hat. Wichtiger Unterschied jedoch: Die Dresdner Fassung wartet nicht nur mit einer Band auf, sondern bietet eine volle Orchesterbesetzung. Der Klangkörper swingt, jazzt und schafft den Schwenk vom Operettenbetrieb zum glamourösen Showorchester tadellos. Unter Peter Christian Feigel dreht das Orchester schön auf und pfeffert souverän Nummer um Nummer alle möglichen Stimmungen und Stile hin, von verrauchtem Jazz über kitschige Balladen und federleichte Swing-Nummern bis hin zu einem satten, fetten Motown-Sound.
Die Inszenierung verfügt zudem über ein tolles Ensemble, das Überflieger und Senkrechtstarter Jannik Harneit als Ganove Abagnale klar überstrahlt. Der schon vielfach ausgezeichnete 25-jährige ´Dresdner DiCaprio´ wird auch am Premierenabend noch in den Schlussapplaus hinein mit einem weiteren Preis vom Förderverein der Staatsoperette überrascht und nimmt verdutzt einen Scheck entgegen. Seinem Charme erliegen nicht nur die Personen im Stück, die er foppt und keck austrickst, sondern vor allem das Premierenpublikum. Er ist aber auch wikrlich ein Allroundtalent, das beeindruckend singt, tanzt und spielt. In seinen Solonummern schafft er eine tolle Balance aus Sanftheit und einer bestimmten Energie, eine entspannte Anspannung, die genau den richtigen Musical-Ton erzeugt."
Florian Frisch: Räuber und Gendarm mit viel Charme. In: Das Orchester, Heft 4, 2015, Seite 56.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Catch Me If You Can". Original Broadway Cast Recording, Studio-Aufnahme 4./18. April 2011, USA, Ghostlight Records 58-4449-2 01 (1xCD).
- "Catch Me If You Can". Live-Aufzeichnung der deutschen Erstaufführung, 24./25. Februar 2015, MG-Sound Music 668365 (2xCD).
Literatur
- Frank Abagnale, Stan Redding: Mein Leben auf der Flucht, Die unglaublichen Abenteuer eines Hochstaplers. München: Heyne 2003.
Empfohlene Zitierweise
"Catch Me If You Can" [Dresden]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 27. Dezember 2020.