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Casanova geht baden

Eine heitere Sommergeschichte


Musik von Rolf Weber-Harnisch
Text von Holger Eckert

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 2. Juli 1964 
Landestheater, Eisenach, DDR

  • Musikalische Leitung: Ludwig Siebert
  • Regie: Horst Kludig
  • Ausstattung: Heinz Lederer
  • Tänze: Isolde Weiden

 

Besetzung:  

  • Gisela Dräger: Melitta Jahoda
  • Gina Shapiro: ***
  • Gertrud Bäumler: Marianne Schütrumpf
  • Rudolf Schärf: Walter Seidel
  • Dr. Peter Brach: Hermann Henning
  • Bojidar Slantschew: Rudolf Stubbe
  • Santuzza Blackpoole: Änne Haag
  • Lissy Pfeffer: Anita Geithe
  • Barbara Schärf: Barbara Krug

 

 

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Mit freundlicher Genehmigung Stadtarchiv Eisenach, 14.5.2-0039

 

 

Premierenchronik

DDR UA 2. Juli 1964 Landestheater, Eisenach

 

 

 

Inhaltsangabe


"Da wollen die Verlobten Gisela Dräger (Lehrerin) und Dr. Peter Brach (Diplomingenieur) ihren Urlaub in der Hohen Tatra verleben. Doch es kommt natürlich alles ganz anders: Peter hat sich in die Chansonette Gina Shapiro verguckt. Mit ihr will der tolle Hecht nun in Nessebar sonnenstranden - eine notwendige Reparatur seiner kränklichen Bronchien mühsam vortäuschend.

Die burschikose Gertrud Bäumler wohnt zum Glück mit Gisela in einer Wohnung, merkt gleich alles und veranlaßt ihre Mitbewohnerin, bei fünf Glas Adlershofer Wodka ganz tüchtig auf die Männer zu schimpfen [...] Und so kommt es natürlich alles ganz anders. Zuerst kommt der angealterte Charmeur Rudolf Schärf, Theaterkritiker der Heimatzeitung und gelegentlicher Verfasser von Komödienversuchen. Er will seine Enkelin - wenn ich richtig verstanden haben - bei der Lehrerin entschuldigen. Abder da sieht er Gertrud. Alte Liebe. Toller Zufall. [...] Sie tanzen. Bis Gina Shapiro auftaucht, die eine mißlungene Parodie auf alles mögliche von Senorita Carmen bis zur Sexbombe aus Tennessee abliefert, Peters Bild sieht, den Seitensprung erkennt und mit großer Freude in Gertruds überwältigend scharfsinnigen Plan einwilligt. Ahnen Sie etwa schon...? Es kommt tatsächlich nicht ein bißchen anders: Gina Schapira ist selbstverständlich Giselas Zwillingsschwester, die nun nach der Tatra dampft, während Gisela - na? - als Gina Shapiro mit Peter nach Nessebar fährt. [...] Schließlich wird alles prima. Das versteht sich!"

Hans-Gerald Otto: Casanova geht baden. In: Theater der Zeit, Heft 21/1964, Seite 26-27.

 

 

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Mit freundlicher Genehmigung Stadtarchiv Eisenach, 14.5.2-0039

 

 

Kritiken

 
"Regisseur Horst Kludig spielte auch den Casanova. Holger Eckert ließ ihm kaum eine Chance, aber Kludig bemühte sich auch nicht, dem Autor eine abzutrotzen. Alles versank in spinnwebverhangener Heiterkeit, Tempo war ein Fremdwort, die bedauernswerten Darsteller rangen wenig erfolgreich mit den Eckertschen Pseudomenschen. Rolf Weber-Harnisch hat lauter 'Chanson'-Dichtungen, die auf die bösesten Vorbilder in der Schlagergeschichte zurückgehen, zu vertonen. Er erledigt sich seiner Aufgabe anerkennswert und legte einige solide, der Tanznmusik verbundene Musiknummern vor. Freilich ging Casanova trotzdem baden."

Hans-Gerald Otto: Casanova geht baden. In: Theater der Zeit, Heft 21/1964, Seite 26-27.

 

 

 

"Baden gegangen ist er: am Schluß der am Donnerstag in Eisenach uraufgeführten 'heiteren Sommergeschichte' von Holger Eckert mit einer Musik von Rolf Weber-Harnisch: 'Casanova geht baden'. Eine anspruchslose - zuweilen zu anspruchslose - Geschichte nach dem Rezept der Operettenschreiber der zwanziger Jahre, mit etwas Bühnenroutine (in einem sehr gelungenen Bühnenbild Heinz Lederers) auf die Bretter gestellt und - mit einer echt Eisenacher Hingabe von den Darstellern dargeboten und vom Publikum freundlich aufgenommen.

[...] Das Ganze grotesk aufgezogen, wäre ein Heidenspaß gewesen. Ernstgenommen aber (wie die Anlage des Spiels nun einmal ist), mit mehr oder weniger schmissiger, mitunter allerdings in einförmigen Rhythmus gehaltene Musik, fehlt insgesamt die spritzige Pointe.

[...] Die Eisenacher aber schienen zufrieden. Sie hatten schon vorher Blumen bestellt, die dann in der in Eisenach üblichen Weise am Schluß mit vielen Dankesbriefen gewissenhaft auf der Bühne verteilt wurde."

Karl Sippel: Geht Casanova baden? In: Das Volk, 7. Juli 1964 [Quelle: Stadtarchiv Eisenach, 50.3, Das Volk 07.07.1964]

 

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Mit freundlicher Genehmigung Stadtarchiv Eisenach, 14.5.2-0039

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Casanova geht baden". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 16. Mai 2023.