BurnOut
Musical
Musik von Jens Uhlenhoff
Text von Sabine Haydn
Inszenierung
Uraufführung: 9. Oktober 2015
Imperial Club, Berlin, Bundesrepublik Deutschland
- Regie & Bühnenkonzeption: Thomas Smolej
Besetzung:
- Ben: Thomas Klotz
- Rebecca / Anna: Miriam Pielhau
- Vater / Clemens / Psychater: Veit Schäfermeier / Sven Prüwer
- Daniela / Mutter: Michaela Duhme
Premierenchronik
D | UA | 9. Oktober 2015 | Imperial Club, Berlin |
A | EA | 29. Oktober 2015 | Theater Akzent, Wien |
Anmerkung: Die Österreichische Erstaufführung war eine Tourneeproduktion des Berliner Teams.
Inhaltsangabe
"Ben arbeitet in einer Werbeagentur; seine Frau Rebecca ist hochschwanger. Nach der Geburt stirbt sie und er bleibt mit dem Kind allein. Nach und nach ist er sowohl der Situation zu Hause als auch der kreativen Arbeit nicht mehr gewachsen. Er bekommt Druck von seinem Chef Clemens sowie von seiner Kollegin Daniela, die fortan seine Projekte leitet. Tabletten und Alkohol helfen Ben, den Alltag zu überstehen. Erst nach seinem Zusammenbruch und der Diagnose Burnout, beginnt er zu verstehen, was mit ihm geschieht. An seiner Seite ist fortan die Freundin Anna, die sich - sehr zu seiner Verwunderung - verständnisvoll zeigt."
Thorsten Wulf: BurnOut - Das Musical. Ich brauch die Stille in mir. In: musicalzentrale.de, aufgerufen am 6. März 2022.
Kritiken
"Eine freie Produktion, die ihr Budget durch Privatinvestoren und Crowdfunding generierte. Das ist in Deutschland ziemlich ungewöhnlich und könnte zukünftig Schule machen. Im Berliner Imperial Club erlebte das innovative Stück seine heftig beklatschte Uraufführung.
[...] Vier Jahre dauerte der Reifungsprozess von 'BurnOut'. Es hat sich gelohnt. Entstanden sind kompromisslose Einsichten in die Stationen von Bens schleichender Krankheit und langsamer Gesundung. Die Texte von Sabine Haydn beweisen Schliff, raue Poesie und Sinn für das Pointierte, vermeiden überflüssige Wort-Lasten. Die von einer Combo präsentierten Songs setzen auf kernigen Streichersound und Klavier, bewegen sich zumeist im Pop-Bereich, zeigen Witz und Gefühlstiefe, gefallen als Balladen oder auch im flotten Tempo."
Heinz-Jürgen Rickert: BurnOut. Ein Kammermusical, das sich als anspruchsvolles Repertoirestück für kleine Bühnen empfiehlt. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 176, Dezember 2015/Januar 2016, Seite 14-16.
"Die Inszenierung von Thomas Smolej im schönen kleinen Imperial Club im Keller des Admiralpalastes in Berlin könnte und dürfte gar nicht bunt und groß sein. So ist es nur verständlich, dass lediglich die Farben schwarz und weiß eine Rolle spielen. Ben ist schwarz gekleidet, die anderen Darsteller je nach Rolle schwarz-weiß oder ganz in weiß. Tisch und Stuhl sowie eine Sitzgelegenheit, die die gesamte Ausstattung darstellen, sind ebenfalls schwarz. Düstere Stimmung auf der Bühne ohne ablenkende Accessoires.
[...] Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass zu jedem düsteren Stück auch amüsante Momente gehören. So gibt es auch hier immer wieder Szenen wie beispielsweise "Gott segne die Drogen" am Anfang des zweiten Aktes, die das Publikum aufmerken lassen. Inszenatorisch wie musikalisch grenzen sich diese Momente deutlich ab. Die Bewegungen sind schnell und groß, die Musik beschwingt.
Erfreulich bei dieser Produktion ist, dass trotz des schmalen Budgets eine vierköpfige Band den Abend live begleitet. Auch der Sound im Theater lässt nichts zu wünschen übrig, so dass die Abmischung zwischen Instrumenten und Gesang stimmig ist. Wirkliche Ohrwürmer hat das Stück nicht zu bieten. Die eher getragenen Songs passen stets zum Stück, bleiben aber nicht hängen. Trotzdem ist es ein Abend, der in Erinnerung bleibt, denn als Gesamtwerk mit starkem Schauspiel und Gesang kann 'BurnOut' überzeugen."
Thorsten Wulf: BurnOut - Das Musical. Ich brauch die Stille in mir. In: musicalzentrale.de, aufgerufen am 6. März 2022.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Burn Out". Original Wien Cast, 2015. (1xCD).
Empfohlene Zitierweise
"BurnOut". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 6. März 2022.