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Avenue Q

Musical


Musik und Songtexte von Robert Lopez und Jeff Marx
Buch von Jeff Whitty
Deutsche Übersetzung von Dominik Flaschka (Dialoge) und Roman Riklin (Songtexte)

 

 

Inszenierung


Österreichische Erstaufführung: 23. Januar 2022
Stadttheater Mödling, Österreich

  • Musikalische Leitung: Frizz Fischer
  • Regie, Bühnenbild: Marcus Ganser
  • Choreografie: Bettina Soriat
  • Puppencoach: Stefan Gaugusch
  • Kostüme: Anna Pollack

 

Besetzung: 

  • Princeton / Rod: Nick Harras
  • Kate Monster: Julia Werbick
  • Nicky / Trekkie Monster: Paul Graf / Larissa Winkel
  • Basti: Bettina Soriat
  • Brian: Marcus Ganser
  • Christmas Eve: Katrin Fuchs
  • Lucy die Schlampe: Teresa Renner
  • Fräulein Trockenpflaume: Bettina Soriat / Larissa Winkel
  • Schnapsidee-Bären: Teresa Renner & Larissa Winkel
  • Neuankömmling: Paul Graf
  • Umzugskartons: die Company

 

 

 

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Marcus Ganser (Brian), Katrin Fuchs (Christmas Eve), Teresa Renner (Lucy die Schlampe), Nick Harras (Rod), Bettina Soriat (Basti)

© Theater zum Fürchten, Foto: Bettina Frenzel

 

 

 

Premierenchronik

USA UA 19. März 2003 Vineyard Theatre, New York
GB EA 28. Juni 2006 Noel Coward Theatre, London
CH Dspr. EA 26. Februar 2011 Theater St. Gallen, St. Gallen
D EA 19. April 2012 Nationaltheater Mannheim
A EA 23. Januar 2022 Stadttheater, Mödling

 

 

 

Inhaltsangabe


Das Musical handelt von einer Gruppe von Personen, die in der fiktiven "Avenue Q" in einem der äußeren Bezirke New York Citys wohnen (die meisten Personen werden von Handpuppen dargestellt). Sie sind sehr verschieden und ihre Auftritte formen sich zu einer nur lose geknüpften Handlung. So gibt es den arbeitslosen Komiker Brian mit seiner Verlobten Christmas Eve, eine japanische Immigrantin und patientenlose Sozialtherapeutin, sowie die engagierte Kindergärtnerin Kate Monster, die einen Kindergarten nur für Monster eröffnen möchte. Oder Rod, der seine Homosexualität leugnet, und der unordentliche Nicky, die gemeinsam ein kleines Apartment bewohnen und sich ständig über dies und jenes zanken. Dann noch das zottelige Trekkie Monster, den Hausverwalter und ehemaligen Kinderstar Gary Coleman und schließlich Princeton, der gerade das College abgeschlossen hat und nach einer Wohnung sucht, ohne zu wissen, was das Leben ihm nun eigentlich bringen soll.

Zum Schluss erscheint Jesus (in der Gedankenwelt der Figuren) und verhilft Princeton zur Einsicht in den Sinn des Lebens, die praktische Nächstenliebe: helfe anderen. Somit endet das Geschichte in einer Art Happyend, im Optimismus, das Leben wird gut. 

(Wolfgang Jansen)

 

 

 

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Paul Graf (Nicky), Nick Harras (Rod)

© Theater zum Fürchten, Foto: Bettina Frenzel

 

 

 

Kritiken

 

"´Das ist schon etwas Außergewöhnliches und auch sehr Mutiges, weil man ja nicht vermutet, dass so kuschelweiche Flauschi-Figuren eben plötzlich über Alltagsrassismus reden, aber dadurch ist es für das Publikum sehr leicht verdaulich, weil man eben auch sehr darüber lachen muss und sich gleichzeitig ertappt fühlen kann.´ Homosexualität, Obdachlosigkeit, Angst vor der Zukunft - dieses Musical lässt kaum ein brennendes Thema aus. 

Tausendsassa Marcus Ganser, der bei dieser Produktion Regie führte und auch das Bühnenbild gestaltete, musste kurzfristig die Rolle des Brian übernehmen, der mit seiner chinesischen Gefährtin namens ´Christmas Eve´, von Katrin Fuchs in konsequenter r-Vermeidung ´velkölpelt´, in einer fiktiven Armutsgegend von New York lebt. Dorthin hat sich auch Basti (Bettina Soriat) zurückgezogen, ehemals Spitzenpolitiker, nun Vermieter eines heruntergekommenen Apartments. Alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner sind Puppen. [...]

Bruno Max, der Intendant des Theatervereins SCALA, hatte mit Quarantäne-Ausfällen zu kämpfen: ´Im Moment müssen wir sehr ´situationselastisch´ reagieren. Jede gespielte Vorstellung ist ein Sieg, jede Premiere ein Triumph.´ Das Publikum nahm diesen Triumph dankbar und mit viel Applaus an. Dieses ungewöhnliche Musical über die gewöhnlichen Probleme unseres Alltags verdient es, gespielt zu werden - wie in Mödling. Die Energie und Verve der Mödlinger Darstellerinnen und Darsteller ist überzeugend und mitreißend."

Hannes Steindl: Ungewöhnliches Musical über gewöhnliches Leben. ORF Niederösterreich, ausgestrahlt am 24. Januar 2022.

 

"Die ´Avenue Q´-Produktion ist fast eins zu eins vom Original übernommen, mit Ausnahme von einigen lokalen Anspielungen, wie etwa auf Alfons Haider, den man vor allem in Österreich kennt, und dass der Hausmeister nicht durch Gary Coleman wie im Original oder wie bei der deutschsprachigen Erstaufführung in der Schweiz (2011) und der Deutschlandpremiere in Mannheim durch Piero Esteriore, später war es in Deutschland Daniel Kübelböck, personifiziert wird, sondern als Basti in Erscheinung tritt - in Anlehnung an den zurückgetretenen Bundeskanzler Sebastian Kurz. Dieser wird mit viel Humor und starker Bühnenpräsenz von Bettina Soriat verkörpert, die auch für die Choreographien verantwortlich zeichnet. Das Puppenspiel funktioniert wunderbar, Teresa Renner und Larissa Winkel werden dabei als Puppenspielerinnen sogar annähernd zu Bauchrednern.

Die Übersetzung, sowohl bei den frechen Liedtexten als auch bei den Dialogen ist ausgezeichnet. Selbst wenn man das Original kennt, kann man bei dieser Adaption gut lachen. [...]

Mit dieser Produktion wagt sich Bruno Max, künstlerischer Leiter ´Österreichs ältester und größter freien Theatercompagnie´, Theater zum Fürchten, auf neues Terrain, denn meistens stehen Dramen und Komödien auf deren Spielplan."

Ludovico Lucchesi Palli: Die frechen Puppen sind in Wien angekommen, Österreichische Erstaufführung von "Avenue Q". In: blickpunkt musical, Ausgabe 117 (03/2022), Seite 32.

 

 

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Julia Werbich (Kate Monster)

© Theater zum Fürchten, Foto: Bettina Frenzel

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Avenue Q". Original Broadway Cast Recording, Studio-Einspielung, 10. August 2003, RCA 82876-55923-2RE1. (1xCD)
  • "Avenue Q", Deutsche Originalaufnahme, Studio-Einspielung, Co-Produktion des Theaters St. Gallen/Schweiz und dem Nationaltheater Mannheim/Deutschland, 2013, May Records. (1xCD)

 

 

Kommentar

 
Das Musical wurde erstmals am 6. Februar 2009 im deutschsprachigen Raum aufgeführt. An der German Musical Academy in Osnabrück wurde es mit den Schülerinnen und Schülern einstudiert und kam drei Mal zur Aufführung. 

Für die Mödlinger Produktion war zunächst Marius Lackenbucher für die Rolle des Brian vorgesehen. Aufgrund einer Erkrankung musste jedoch Marcus Ganser kurzfristig die Rolle übernehmen. Lackenbucher war dann in der Wiener Premiere wieder dabei.

In der zweiten Märzhälfte 2022 gastierte die Mödlinger Produktion in der Scala Wien. 

Seit 1998 wird das Stadttheater Mödling als Ganzjahresbetrieb unter der Intendanz von Bruno Max und seiner Compagnie "Theater zum Fürchten" betrieben, als das größte nichtstaatliche Theater Niederösterreichs. Theater zum Fürchten betreibt auch die Scala Wien. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Avenue Q" [Mödling]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 18. Juli 2022.