Anastasia
Musical
Musik von Stephen Flaherty
Buch von Terence McNally
Texte von Lynn Ahrens
Deutsche Übersetzung (Dialoge) von Ruth Deny
Deutsche Übersetzung (Gesangstexte) von Wolfgang Adenberg
Inszenierung
Deutschsprachige Erstaufführung: 15. November 2018
Stage Palladium Theater, Stuttgart, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Boris Ritter
- Musikalischer Supervisor: Bernhard Volk
- Arrangements: Stephen Flaherty
- Orchestrierung: Doug Besterman
- Regie nach der Originalinszenierung von Darko Tresnjak: Carline Brouwer
- Choreographie nach der Originalchoreographie von Peggy Hickey: Denise Holland Bethke
- Bühnenbild: Alexander Dodge
- Projektionen: Aaron Rhyne
- Kostüme: Linda Cho
- Licht-Design: Donald Holder
- Ton-Design: Rob Bettle
Besetzung:
- Anya: Judith Caspari
- Zarenmutter: Daniela Ziegler
- Lily: Jacqueline Braun
- Dimitri: Milan van Waardenburg
- Wlad: Thorsten Tinney
- Gleb: Mathias Edenborn
- Cover Anya / Swing: Alexandra-Yoana Alexandrova
- Ensemble / Cover Lily: Carmen Danen
- Swing / Assistant Dance Captain: Johnny Galeandro
- Ensemble / Cover Wlad: Jon Geoffrey Goldsworthy
- Ensemble / Cover Zarenmutter: Katja Hentschel
- Ensemble / Cover Dimitri: Fabian Kaiser
- Ensemble / Cover Dimitri / Cover Gleb: Mark Roy Luykx
- Ensemble / Cover Anja: Annakathrin Naderer
- Ensemble / Cover Lily / Cover Zarenmutter: Susanne Panzner
- Cross Swing / Dance Captain: Laura Robinson
- Swing / Cover Wlad: Peter Tredoux
- Ensemble / Cover Gleb: Kirill Zolygin
- Ensemble: Luca Giaccio, Christina Rebecca Gibbs, Mariana Hidemi, Bradley Parsons, Duncan William Saul, Anatasia Stojko
- Swing: Alessandro Ripamonti, Céline Vogt, Vanessa Alexandra Wilcek
- Kindercast: Theresa Hölter, Linnea Bertalan, Annika Watzke, Ella Felicitas Schneck, Lara-Maria Gehrung, Yade Soyal, Annalena Wien, Luca Madleen Kahl, Anastasija Harms, Jana Speer, Lotta Anna Rubin, Jana Berg
Premierenchronik
USA | UA | 13. Mai 2016 | Hartford Stage, Hartford (Connecticut) |
D | Dspr. EA | 15. November 2018 | Stage Palladium Theatre, Stuttgart |
A | EA | 10. September 2022 | Landestheater (Musiktheater), Linz |
Inhaltsangabe
"... Anastasia Romanow, die letzte Zarentochter: Russland befindet sich in den 1920er Jahren in großer Aufruhr und das Volk begehrt gegen seine Herrscher auf. Der Legende nach soll Anastasia angeblich als einziges Mitglied ihrer Familie schwer verletzt überlebt haben. Es heißt, sie habe dabei aber ihr Gedächtnis verloren und lebe seitdem in einem Kinderheim, in dem sie das Leid der Bevölkerung hautnah zu spüren bekommt.
Durch einen Wink des Schicksals erfährt sie Jahre später, dass sie noch eine Verwandte hat, zu der sie sich nun auf den Weg macht: Entschlossen und mutig, aber ohne Erinnerungen und ohne Identität. Auf ihrem Weg erlebt sie alle emotionalen Höhen und Tiefen, die dieses Leben ausmachen: Freundschaften fürs Leben, unendliche Liebe und grenzenloses Vertrauen, aber auch großes Leid und finstere Intrigen."
(aus dem Programmheft zur deutschsprachigen Erstaufführung, 2018)
Kritiken
"... denn in vieler Hinsicht scheint das Stück wie aus der Zeit gefallen. Dies betrifft vor allem die Musik: Den Songs von Komponist Stephen Flaherty steht der damals wie wohl auch für die neuen Songs erteilt Arbeitsauftrag, dass sie sich gefälligst so anzuhören haben, als seien sie aus der Feder von Alan Menken entsprungen (dem seinerzeitigen Haus- und Hofkomponisten von Disney), förmlich auf die Stirn geschrieben. Das heißt aber nicht, dass die Musik einfallslos oder uninspiriert wäre - das Gegenteil ist der Fall. [...] Die Arrangements sind sehr schön gearbeitt und die Leitmotive äußerst geschickt in die Partitur eingewoben. Und doch: Es sind durchwegs Songs, deren Zeit für die Verwendung in einem neuen Musical abgelaufen schien. Im Grunde genommen gilt dies auch für die Geschichte, die dieses Musical erzählt.
[...] Womit das Stück allerdings wirklich und aufrichtig ernst meint, ist die produktionstechnische Opulenz, mit der es sich präsentiert. Neben der gefälligen Musik ein echter Erfolgsgarant, sofern das Publikum die Bereitschaft mitbringt, über den ein oder anderen inhaltlichen Stolperstein hinwegzusehen.
[...] Wie gesagt: Neu und kohärent geht anders, aber die Erfahrung nach zu urteilen, scheint dieser deutschsprachigen Erstaufführung allemal eine lange und erfolgreiche Spielzeit bevorzustehen."
Markus Zeller: Anastasia. Reise in die Vergangenheit. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 194, Dezember 2018/Januar 2019, Seite 4-6.
"Für den zauberhaften Eindruck von 'Anastasia' ist das faszinierende Zusammenspiel von Bühnenbild (Alexander Dodge), Projektionen (Aaron Rhyne), Licht (Donald Holder) und Kostümen (Reto Tuchschmidt) verantwortlich. Letztere sind inspiriert von historischen Vorbildern und bilden den Stand der Person im jeweiligen Länderkontext ab. Das Bühnenbild ist ein Gesamtkunstwerk aus einem traditionellen Bühnenbau mit drei Drehtellern und einer 8 x 12 Meter messenden LED-Videowand. So ist ein geradezu filmischer Szenenablauf möglich, bei dem die Videos den Zuschauer in das Geschehen hineinziehen. Er nimmt am Zarenball teil, fährt im schwenkbaren Wagen mit dem Zug durch Russland, schwelgt in einem Traum von Kirschblüten vor Paris oder blickt im historischen St. Petersburg auf einer Brücke über die Newa.
Das Bühnenbild wirkt ungeheuer lebendig, durchaus märchenhaft, aber nicht kitschig. 'Anasasia' ist ein Märchen für Erwachsene und junge Menschen mit mitreißender Musik und berührenden Figuren."
Barbara Kern: Zauberhaftes Märchen, zutiefst menschlich. Deutschsprachige Erstaufführung von 'Anastasia' in Stuttgart. In: blickpunkt musical, Ausgabe 97, 06/2018 November 2018 - Januar 2019, Seite 6-8.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Anastasia". Original Broadway Cast, 2017. Broadway Recorsd BR-CD07017. (1xCD).
- "Anastasia". Original Filmsoundtrack, 1997. Atlantic 83053-2. (1xCD).
- "Anastasia". Original Stuttgart Cast, 2019. Stage Entertainment. (1xCD).
DVD / Video
- "Anastasia". Zeichentrickfilm von Don Bluth, 1997. 20th Century Fox. (1xDVD).
Literatur
- Mark K. Kaswinow: Russlands letzter Zar, Das Ende der Romanows. Aus dem Russischen übersetzt von Klaus-Dieter Goll, Berlin: Verlag der Nationen 1988.
- Robert K. Massie: Die Romanows, Das letzte Kapitel. Berlin: Berlin-Verlag 1995.
- Hugh Brewster: Anastasias Album, Die jüngste Tochter des letzten Zaren erzählt ihre Geschichte. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Elisabeth Heresch, München: Langen-Müller 1996.
Kommentar
Die Broadway-Premiere der überarbeiteten Fassung folgte am 24. April 2017 im Broadhurst Theatre.
Empfohlene Zitierweise
"Anastasia" [Stuttgart]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 10. Oktober 2022.