American Idiot (Green Day's American Idiot)
Musical
Musik von Green Day
Gesangstexte von Billie Joe Armstrong
Buch von Billie Joe Armstrong und Michael Mayer
Deutsche Fassung von Titus Hoffmann
Inszenierung
Deutschsprachige Erstaufführung: 17. Januar 2018
Off-Musical Frankfurt Batschkapp, Frankfurt a. M., Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Dean Wilmington
- Regie: Thomas Helmut Heep
- Ausstattung: Sarah-Katharina Karl
- Choreographie: Ludwig Mond
Besetzung:
- Johnny / Ensemble: Philipp Büttner
- Tunny / Ensemble: Sebastian Smulders
- Will / Ensemble: Dennis Hupka
- St. Jimmy:/ Ensemble Robert Lankester
- Heather / Ensemble: Laura Friedrich Tejero
- Whatshername / Ensemble: Lisa Antoni
- Abgefahr'ne Frau / Ensemble: Lena Weiss
- Lieblingssohn / Ensemble: Claudio Gottschalk-Schmitt
- Chelsea / Dance Captain / Ensemble: Yvonne Braschke
-
Alysha / Ensemble: Paulina Plucinski
Premierenchronik
USA | UA | 20. April 2010 | St. James Theatre, New York |
D | Dspr. EA | 17. Januar 2018 | Batschkapp, Frankfurt/M. |
A | ÖEA | 12. Dezember 2019 | Tiroler Landestheater, Innsbruck |
Inhaltsangabe
"Das Stück folgt dabei drei Freunden, die aus der Enge ihrer heimatlichen Kleinstadt ausbrechen wollen und auf der Suche nach dem Sinn des Lebens mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen haben. Während Johnny in einem Strudel aus Sex und Drogen unterzugehen droht und Will nur schwer mit seiner neuen Rolle als werdender Vater zurechtkommt, meldet sich Tunny schließlich zur Army, um bald danach in den Irak verschifft zu werden."
( aus: Tobias Hell: Musical goes Punk, "Green Day's American Idiot" erstmals in deutscher Sprache in Frankfurt. In: blickpunkt musical, Ausgabe 93, 2/2018 März - Mai 2018, Seite 20-21)
Kritiken
"Hatte man bei den Produktionen in Amerika oder England meist auch offene Castings für Musiker und Sänger unterschiedlichster Backgrounds veranstaltet, ist es nun in Frankfurt vor allem interessant zu beobachten, wie eine Reihe ausgewiesener Musicalprofis - wie etwa Hamburgs aktueller 'Aladdin'-Titelheld Philipp Büttner oder die sonst eher klassisch angehauchte Lisa Antoni - hier erfolgreich ihren inneren Punker entdecken.
[...] Ob es die teilweise recht glattgebügelte deutsche Übersetzung des sonst so wortgewandten Titus Hoffmann gerade bei diesem Stück unbedingt gebraucht hätte, steht hingegen auf einem anderen Blatt. Ist 'American Idiot' doch nicht unbedingt die leicht konsumierbare Unterhaltung für die ganze Familie, wie man sie von vielen Stadttheater-Produktionen gewohnt ist. Das Publikum in der Batschkapp jedenfalls, unter das sich neben neugierigen Musicalfans auch mehr als ein 'Green Day'-Fan der ersten Stunde gemischt hatte, schien von manchen beinahe schlagerverdächtigen Nachdichtungen ebenso irritiert wie von den eingeflochtenen Anglizismen, die der besseren Singbarkeit wegen ebenfalls omnipräsent sind."
Tobias Hell: Musical goes Punk, "Green Day's American Idiot" erstmals in deutscher Sprache in Frankfurt. In: blickpunkt musical, Ausgabe 93, 2/2018 März - Mai 2018, Seite 20-21.
"Auch das Storytelling ist bei diesem Stück von Andersartigkeit geprägt, denn dieses erfolgt fast ausschließlich über die Original-Songtexte. Für einen Regisseur so etwas wie die Einladung auf einen Abenteurspielplatz, bieten die wenig konkreten Lyrics eines Rocksongs doch weitaus mehr Gestaltungsspielräume als ein explizit für eine Bühnenhandlung geschriebener Text. Thomas Helmut Heep nutzt diese Freiräume und präsentiert eine eigenständige Inszenierung, die weitgehend entpolisiert daherkommt und die Identitätsfindung der drei Hauptfiguren in den Mittelpunkt stellt.
Ausstatterin Sarah-Katherina Karl stellt ihm hierfür auf der ansonsten leeren Bühne einen mittig positionierten großen Spiegel zur Verfügung. Hiermit entwirft Heep klassische Bilder, die von Selbstbegegnung und Selbsterkenntnis handeln, er spielt mit An- und Durchsichten und setzt wie etwa bei der Liebesnacht von Johnny und Whatsername auch gekonnt den Bühnenboden in Szene, den der Spiegel durch eine Kippstellung für den Zuschauer sichtbar werden lässt.
[...] So viele Leidenschaft, so viel Brennen für ein Stück erlebt man selten auf der Bühne. Choreograf Ludwg Mond weiß das zu nutzen und führt das ungemein lebendige und energetische Kollektiv zu scheinbar ungebändigten Schrittabfolgen und entfesselter Motorik, die selbst vor Zuschauerstühlen nicht halt macht. Auch die sechsköpfige Band unter Leitung von Dean Wilmington leistet Großartiges - der Sound ist druckvoll, antreibend und durch und durch rotzig, so wie es bei einem Punk-Rock eben sein soll."
Markus Zeller: American Idiot, Eine mitreißende Ensembleleistung. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 189, Februar/März 2018, Seite 24-26.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "Green Day: American Idiot". Original CD / LP. Warner, 2004. (1xLP/1xCD)
- "Green Day's American Idiot". Original Broadway Cast featuring 'Green Day', Reprise Records, 2010. (1xCD).
Kommentar
Die Songs in Frankfurt blieben im englischen Original, die Dialoge wurden ins Deutsche übersetzt.
Empfohlene Zitierweise
"American Idiot" ("Green Day's American Idiot") [Frankfurt/M.]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 12. Januar 2023.