9 to 5 (9 to 5: The Musical)
Musical
Musik und Liedtexte von Dolly Parton
Buch von Patricia Resnick
nach der gleichnamigen US-Filmkomödie (deutsch "Warum eigentlich … bringen wir den Chef nicht um?"
Deutsche Übersetzung von Kevin Schroeder
Inszenierung
Deutschsprachige Erstaufführung: 12. August 2016
Zeltpalast, Merzig, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Hans Christian Petzold
- Regie: Alex Balga
- Choreografie: Danny Costello
- Bühnenbild: Walter Vogelweider
- Kostüme: Ulli Kremer
- Make Up und Perücken: Tiiu Luht
- Videodesign: Sönke Feick
Besetzung:
- Violet Newstaed: Edda Petri
- Judy Bernly: Sabrina Harper
- Doralee Rhodes: Sarah Bowden / Jana Stelley
- Franklin Hart jr.: Frank Winkels
- Roz Keith: April Hailer
- Joe: Benjamin Sommerfeld
- Margaret: Fanny Hoffmann
- Missy / Candy Striper: Katrin Merkl
- Maria: Marcella Adema
- Kathy: Jane-Lynn Steinbrunn
- Dick: Wolfgang Schwingler
- Dwayne: Christian Funk
- Josh / Tinsworthy: Benjamin A. Merkl
- Bob Enright / Doctor: David Lake
Premierenchronik
USA | UA | 7. April 2009 | Marquis Theatre, New York |
GB | EA | 12. Oktober 2012 | Manchester Opera House, Manchester (Start UK-Tour) |
D | Dspr. EA | 12. August 2016 | Zeltpalast, Merzig |
GB | EA | 17. Februar 2019 | Savoy Theatre, London (WE-Premiere) |
Inhaltsangabe
"Seinen Chef loszuwerden, bleibt in der Regel ein bloßer Wunschgedanke. Nicht jedoch bei den Damen im Musical '9 to 5' von Dolly Parton (Musik und Liedtexte) und Patricia Resnick (Buch): Violet Newsted, Judy Bernly und Doralee Rhodes entführen ihren chauvinistischen Boss und halten ihn in seinem eigenen Haus gefangen. Hier beginnt die Story um die drei Sekretärinnen, die sich – zunächst gar nicht mögend – zusammentun und die Chance nutzen, den ungeliebten Büroalltag zu modernisieren und menschenfreundlicher zu gestalten. Gesagt, getan. Die Produktivität des Unternehmens steigert sich ohne Chef um 20%. Sogar der Vorstandsvorsitzende ist damit mehr als zufrieden. Ein Bilderbuch-Happy-End."
Hardy Heise: 9 to 5. In: musicalzentrale, Onlinedatenbank, 22. August 2016.
Kritiken
"Regisseur Alex Balga ist es gelungen, diese Geschichte, in der Frauen beweisen, dass auch sie eine vermeintliche Männerdomäne leiten können, gekonnt auf die Bühne zu bringen, mit einer idealen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. An seiner Seite sorgt Choreograph Danny Costello für ein paar flotte Tanzeinlagen [...] Außerdem schafft es das ganze Ensemble, das Bühnenbild stets so umzubauen, dass die Show ohne Unterbrechung flüssig weiter geht.
Selbst wenn außer 'Tag für Tag' kein wirklicher Ohrwurm in der Musik zu finden ist, gefallen die Songs, von denen einige von Country-Musik beeinflusst sind, doch allesamt haben sie ihren Platz. Das gilt auch für die deutschen Texte von Kevin Schroeder.
Ganz vorzüglich spielt und singt Edda Petri die souveräne Violet, die versucht, gerechter als ihr Chef zu sein. Sabrina Harper wächst gekonnt nach und nach über ihre anfängliche Rolle als Dummerchen hinaus und stellt ihre extrem starke stimme beim zarten Song 'glaub dran' unter Beweis. Sarah Bowden ist erst ein angeblich blondes Freiwild - ihr Aussehen und das Timbre in ihrer Stimme erinnert an Dolly Parton -, ehe sie eine Frau zeigt, die sowohl stark als auch zerbrechlich ist, wie 'Eine blonde Bauern-Barbie' zeigt."
Christian Spielmann: Frauenpower. Deutschsprachige Erstaufführung von "9 to 5" im saarländischen Merzig. In: blickpunkt musical, Ausgabe 84, Nr. 05/2016, September - November 2016, Seite 8-10.
"Wieder einmal bewies sie, welch begnadete Songwriterin und Geschichtenerzählerin sie doch ist. Selten hat man von einem in den Hitparaden erfolgreichen Musiker, der sich das erste Mal an der Musiktheaterbühne probiert, eine solch bemerkenswert versierte und vielfältige Musicalpartitur zu hören bekommen. Die kraftvollen Melodien sind eingängig und einnehmend und allesamt in ihrer Bühnentauglichkeit höchst effektiv - es ist noch nicht allzu lange her, da sind zum Beispiel Bono und The Edge an dieser Aufgabenstellung kolossal gescheitert.
Schade, dass eine solch lebhafte Musik nicht in ein ebenso herzerfrischendes Buch eingeflossen ist, den Patricia Resnicks Bühnenerfassung des Stoffes ist eher schlichter Natur. Es krankt vor allem an seiner Vorhersehbarkeit und letztlich auch daran, dass keine Brücke zu heutigen Themen geschlagen wird.
[...] Balga erzählt die feministische Rachestory mit der für eine Musical-Comedy gebotene Rasanz und mit großer Stimmigkeit, einzig bei der Schlussszene geht ihm die Puste aus und die Auflösung gerät ein wenig unvermittelt. [...] Ebenso beachtenswert an dieser deutschsprachigen Erstaufführung ist die überaus gelungene deutsche Übersetzung von Kevin Schroeder. Die Übertragung ist durchweg stimmig, beinhaltet auch für die unübersetzbaren Passagen wie 'Heart to Hart' gute Lösungen, die Reime sind schön gearbeitet und die Lyrics verfügen über einen sehr guten Fluss."
Markus Zeller: 9 to 5. Eine mitreißende Feel-good-Show. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 181, Oktober/November 2016, Seite 4-6.
"Das vielfältige Bühnenbild von Walter Vogelweider besteht aus zwei hohen Wolkenkratzertürmen sowie bis zur Bühnendecke ragenden Aktenschränken, die durch die Darsteller verschoben werden. So entstehen verschiedene Räume, die mit Hilfe von beweglichen Bühnenelementen wie Schreibtischen oder einer angedeuteten Pantry an Kontur gewinnen. Durch vier in die Wolkenkratzer integrierte 'Fahrstuhl'-Türen ergeben sich zahlreiche Auf- und Abgangsmöglichkeiten. Sönke Feicks dezente Projektionen, wie die New-York-Skyline als Blick aus dem Bürofenstern, ergänzen das Bühnenbild auf der großen LED-Wand an der Rückseite der Bühne.
Die in schneller Abfolge häufig wechselnden Kostüme von Ulli Kremer werden im Lauf der Handlung analog des ansteigenden Durchsetzungsvermögens der Sekretärinnen immer fröhlicher und farbenfroher. Zusammen mit den Perücken und dem Make-Up von Tiiu Luht wird erreicht, dass manche Ensemblemitglieder in ihren verschiedenen zu spielenden Rollen kaum wiederzuerkennen sind.
Bei den Darstellen herausragend ist April Hailer als Roz Keith, die stets für Ordnung im Büro sorgende Assistentin von Mr. Hart. Jedes Vergehen meldet sie unverzüglich an ihn – für die Notiz muss auch mal eine Rolle Toilettenpapier herhalten, wenn Roz ihre Kolleginnen auf dem WC belauscht. Urkomisch, wie sie sich dem Chef immer wieder anbiedert."
Hardy Heise: 9 to 5. In: musicalzentrale, Onlinedatenbank, 22. August 2016 [https://musicalzentrale.de/9-to-5-2/], aufgerufen 5. April 2024.
Medien / Publikationen
Audio-Aufnahmen
- "9 to 5". Original Broadway Cast, 2009. Dolly Records 1980. (1xCD).
- "9 to 5". Original London Cast, 2019. ATG Productions Ltd 0874678. (1xCD).
DVD / Video
- "9 to 5". US-Filmkomödie, 1980. (1xDVD).
Empfohlene Zitierweise
"9 to 5". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 5. April 2024.