Romeo und Julia
Musical
Musik von Uli Herrmann-Schroedter, Jan Kirsten, Kayode Eschrich, Tilman Hintze, Andreas van den Brandt
Buch und Gesangstexte von Jan Kirsten, Max Beinemann, Uli Herrmann-Schroedter, Maren Rögner und Reinhard Simon
Nach der gleichnamigen Tragödie von William Shakespeare
Koproduktion mit dem Teatr Muzyczny im Danuty Baduszkowej, Gdynia, und dem Kleistforum Frankfurt/Oder
Inszenierung
Uraufführung: 5. Oktober 2013
Uckermärkische Bühnen Schwedt, Schwedt/Oder, Bundesrepublik Deutschland
- Musikalische Leitung: Uli Herrmann-Schroedter
- Muskalische Einstudierung: Tilman Hintze
- Regie: Reinhard Simon
- Bühne: Frauke Bischinger
- Kostüme: Simone Sommer
- Choreographie: Eliza Hołubowska
- Kampfchoreogrraphie: Claus Großer
Besetzung:
- Romeo: Wojciech Daniel
- Benvolio: Rafał Kozok
- Mercutio: Dirk Weidner
Romeos Clique
- Abraham: Bartek Foster
- Baltasar: Mateusz Kaczannowski
- Lucretia: Iga Grzywacka
- Claudia: Katarzyna Kunicka
- Montague: Bartek Foster
- Frau Montague: Dagmara Rybak
- Julia: Nadine Aßmann
- Amme: Susanne von Lonski
- Peter: Daniel Heinz
- Capulet: Hansgeorg Gantert
- Frau Capulet: Saskia Dreyer
- Tybalt: Benjamin Oeser
Tybalds Clique
- Simson: Krzysztof Suszek
- Gregorio: Paweł Rapa
- Beatrice: Izabela Pawletko
- Sophia: Nadia Piętera
- Pater Lorenzo: Ireneusz Rosinski
- Paris: Peter-Benjamin Eichhorn
- Lady Escalus: Claire Varga
- Rosalind: Dagmara Rybak
- Mönch (Bote Lorenzos): Benjamin Oeser
- Wachen Lady Escalus: Anne Kolbe, Norbert Fritz
- Models: Iga Grzywacka, Katarzyna Kunicka, Izabela Pawletko, Nadia Piętera
- Gäste auf dem Fest: Anne Kolbe, Izabela Pawletko, Nadia Piętera, Claire Varga, Bartek Foster, Norbert Fritz, Paweł Rapa, Ireneusz Rosinski, Krzysztof Suszek
- Diener im Hause Capulets: Mateusz Kaczanowski, Bartek Foster, Katarzyna Kunicka, Iga Grzywacka
Ensemble "Romeo und Julia" © Theater Schwedt Foto: Udo Krause
Premierenchronik
D | UA | 5. Oktober 2013 | Uckermärkische Bühnen Schwedt, Schwedt/Oder |
Anmerkung: "Romeo und Julia" der Uckermärkischen Bühne Schwedt war eine Koproduktion mit dem Teatr Muzyczny im. Danuty Baduszkowej, Gdynia und dem Kleist Forum Frankfurt.
Ensemble "Romeo und Julia" © Theater Schwedt Foto: Udo Krause
Inhaltsangabe
"Die Montagues und die Capulets, zwei angesehene Modehäuser in Verona, sind seit Jahren erbitterte Feinde. Romeo, der Sohn Montagues schleicht sich mit seinen Freunden auf ein Fest Capulets und verliebt sich dort unsterblich in dessen Tochter Julia, die seine Gefühle mit aller Leidenschaft erwidert. Die Feindschaft ihrer Familien kann sie nicht hindern, sich von Pater Lorenzo heimlich trauen zu lassen. Der hofft, auf diesem Wege den Frieden in der Stadt wiederherzustellen. Doch stattdessen werden die Liebenden mit in den Strudel aus Verbannung, Verzweiflung und Tod gerissen.
Inhaltsangabe der Uckermärkischen Bühne Schwedt, 2024.
Ensemble "Romeo und Julia" © Theater Schwedt Foto: Udo Krause
Kritiken
"Die Inszenierung von Reinhard Simon ist schnelllebig, mit vielen Kampfszenen durchsetzt, die aber eher an Schultheater erinnern, als an einfallsreiche Fechtchoreographien (Kampf-Choreographien: Claus Großer). Ähnlich ist es bei den Choreographien von Eliza Holubowska, welche teils sehr einfach gehalten sind und keine große Wirkung entfalten. Farblich setzen sich die Montagues und Capulets im Kostümbild von Simon Sommer in Rot und Blau, gut von einander ab. Das Bühnenbild von Frauke Bischinger zieht eine klare Grenze zwischen den Herrschaftsbereich der Montagues und Capulets, indem auf der rechten und linken Bühnenseite Treppen in die Herrschaftshäuser der jeweiligen Familien führen. Große Bühnenteile, die vor das zentrale Bühnenelement der Treppe geschoben werden, markieren passend eine Fassade und ermöglichen so viele Spielorte außerhalb der Herrschaftshäuser.
[...] Aufgrund der Koproduktion ergab sich die Möglichkeit, den Capulets die polnische und den Montagues die deutsche Sprache zuzuordnen. Eine schöne Idee für die Uckermärkischen Bühnen Schwedt, die in der deutsch-politischen Grenzregion beheimatet sind. So kann ein direkter Bezug hierzu hergestellt werden und die sprachliche Annäherung der beiden Verliebten liefert ein schönes Bild.
[...] Die Melodien [....] bleiben austauschbar und einfallslos. Von Rock, Pop bis hin zu Rap ist alles dabei, doch nichts hat Wiedererkennungswert. [...] Zudem ist das Musical mit dreieinhalb Stunden Länge deutlich zu lang geraten und kann, trotz manch schöner Momente und einem rührenden Finale, letztlich nicht überzeugen."
Juliane Blume: Deutsch-polnische Grenzgänger. Uraufführung "Romeo und Julia" an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt. In: blickpunkt musical, Ausgabe 67, Nr. 06/2013, November 2013 - Januar 2014, Seite 22-23.
"„So’n Scheiß!' flucht Julia wenig romantisch auf ihrem Balkon. Da hat sie sich ausgerechnet in einen Montague verliebt, aus der Familie, die ihrer nicht nur verhaßt, sondern auch Konkurrenz ist und noch dazu aus Polen stammt. Doch wenn der Angebetete dann erscheint, ist das alles vergessen und beide singen, in einem Duett vom und zum Balkon, gemeinsam den Mond an. So wird im Theater Schwedt Shakespeares Tragödie ganz konkret in der deutsch-polnischen Grenzregion verortet und mit viel szenischem und musikalischem Aufwand zum flotten Musical gemacht. [...] Das funktioniert gut und plausibel, während die zweite Idee, Capulets und Montagues als Konkurrenten auf dem Modemarkt anzusiedeln, ein bißchen aufgesetzt wirkt – aber immerhin zum Namedropping und einer kleinen Modenschau reicht.
[...] Die Musik dazu ist sehr gitarren- und basslastig, treibend und rhythmisch, manchmal etwas zu laut. Und wenn mal gar nicht gesungen wird, was selten vorkommt, wird das Gespräch mit Schlagzeugrhythmen unterlegt. Und das große Ensemble überzeugt spielerisch wie sängerisch, die einzelnen Typen sind genau herausgearbeitet."
Ute Grundmann: Romantik und Modenschau. In: Die deutsche Bühne, 21. Oktober 2013.
Medien / Publikationen
Literatur:
- William Shakespeare: Romeo und Julia. In: Ders.: Werke in acht Bänden. Frechen: Komet o.J., Band 6, Seite 287-375.
Empfohlene Zitierweise
"Romeo und Julia". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu
Letzte inhaltliche Änderung: 1. April 2024.